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Schlik 11t
ronymlts (II.) (geb. 1494, gest. 1330), von
der Schlackenwerther Linie; ein Sohn 2as»
p a r's(II.) lS. 107. Nr.5)und Elisabeth's
von Guten stein. Seine Herrschaften Winti-
lov und Nadonitz vertauschte er im Jahre
1533 an seinen Vetter Albert aus der Ell»
bogner Linie gegen Ellbogen, das aber im
Jahre l547 an die königliche Kammer kam.
Hieronymus war in den Jahren 1524 und
134l) Burggraf zu Eger und im Jahre l347
auf dem Landtasse Commissär zur Regulirung
des MüNiwesens. IlnSchn^alkaldischen Kriege
hatte Hieronymus auf das Schloß EUbo»
gen sächsische Truppen aufgenommen. Als es
darauf nach der Müblberger Schlacht (24. April
1347), durch welche der Kaiser den Sieg er»
rang über Johann Friedrich Churfürsten
von Sachsen, worauf der schmalkalden'scbe
Bund und mit ihm die politische Macht des
evangelischen Deutschland gebrochen wurde,
von den Kriegöoölkern Ferdinand's I.
eingenommen ward, mußte Hieronymus
in dem Pönfalle des Jahres 1317, 14. August,
zu Prag einen Revers unterzeichnen, mit
welchem er Schloß und Herrschaft Ellbogen
an die tön. Kammer abtrat. Von Hiero«
nymus ist eine Medaille vorhanden, welche
ldn im Brustbilde im Alter von 49 Jahren
(1314) zeigt und welche in der „Be schrei«
bung der böhmischen Privatmünzen u. s. w."
auf Tafel 1^1, unter Nr. 43!. abgebildet ist.
Ueber den von ihm gestifteten Nedenzweig der
SchlackenwertherLinievergleiche diel. Stamm,
tafel. — 23. Hieronymus (III.). von der
Schlactenwerther Linir, und zwar von dem
von seinem gleichnamigen Großvater sNr. 24)
gestifteten Ncbenzweige derselben; war ein
Sohn Joachim's sNr. 27) aus dessen Eh«
mit Lucretia Gräsin Salm. Hierony«
mus war ein eifriger Agitator für das refor«
mirte Bekenntniß und hielt als solcher, Drutsch,
land durchreisend. förmliche Missionsreden.
Aus seiner Ehe mit Anna 5alomea Gräfin
v. Gellingcn entsprangen keine Nachkommen.
Oefter erscheint Hieronymus als Hiero
.nymus Ferdinand Jul ius. Die letzteren
zwei ihm angehängten Taufnumen stno aber
die Namen seiner Brüder Ferdinand und
Ju l i us , von denen Letzterer der Vater des
unglücklichen, in Prag enthaupteten Grafen
IoachimAndreas (nächste Spalte, Nr. 28)
ist, während Ersterer, Ferdinand, mit seiner
Gattin Anna Susanna Gräsin Mann 6-
fe l d kinderlos starb. — 26. Hugo S. (gest,
1623), von der erloschenen Falkenauer Linie; ein Sohn des Grafen AbunduS. Mit sei.
nem Bruder Johann Ernst stand er in
Kriegsdiensten, fern von seiner Heimat, im
Jahre 1623 in Ostfriesland unter dem Gra<
fen Manns feld im Felde und fand gleich
seinem Bruder den Tod der Ebre auf dem
Schlacktfelde. — 27. Joachim Schilt (geb.
!527, gest. 4574) . von der Schlackenwertber
Linie, und zwar von dem von seinem Vater
gestifteten Nebenzweige derselben; der vierte
Sohn des Hieronymus sS. l<u. Nr. 24).
Er war Besitzer der Herrschaften Schlacken.,
werth und Rabenstein, deutscher LehenShaupr«
mann der böhmischen Krone, kaiserlicher
Zandvogt in Ober-Iausitz. Er gewann die
von seinem Vater verlorene Gunst des Herr«
scherhauses wieder. Im französischen und
deutschen Kriege hatte er dem Kaiser Kar lV.
wesentliche Dienste geleistet und versah in den
Jahren 1536 und l357 die Stelle eines Ver<
wesers (Sequesters) der Ländereien des rauf»
süchtigen Markgrafen Albert in Franken.
Im Jahre l370 war er kaiserlicher Gesandter
bei dem Friedensschlüsse zu Stettin, welcher
den siebenjährigen Krieg zwischen Schweden
und Dänemark zum Vortheile des letzteren
beendete. Aus den vorhandenen alten Nach»
richten hatte er ein vollständiges Verzeichniß
aller jener Zehen angefertigt, welche die ver»
schiedenen Chur» und anderen Fürsten. Gra<
fen, Ritter und Stände tragen und von der
Krone Vöhmen zu empfangen haben. Diese
Arbeit hatte er dem Kaiser Mar imi l ian I I .
zugeeignet, der sie in der kaiserlichen Biblio»
thct hinterlegen ließ, wo sie. wie aus Con,
stantin v. Böhm's Werke: „Die Handschrif«
ten des kais. u. kön. Haus», Hl.'f> u, Staats»
Archivs" (Nien it>73, Braumüller, d".) S. 73,
Nr. 487. ersichtlich, noch aufbewahrt wird.
Daselbst befindet sich auch ein Pasquill auf
gedachten S ch l i t . wie dasselbe Werk S. 43.
Taf. 9, meldet. Joachim war mit einer
Tochter des Niklas Salm «Neu bürg
M . XXVII I , S. !38. Nr. lv), Lucretia.
vermalt. welche ihm drei Söhne: Feroi,
nand , H ie ronymus und J u l i u s ,
schenkte, von denen der Letztere diesen Zweig
fortpflanzte. — 28. Joachim Andreas (geb.
l369. geköpft zu Prag 2l. Juni 1621). von
der Schlackenwerther Linie; ein Sohn des
Ju l ius Grafen Schlik aus dessen Ehe mit
Mar ia Anna von Ungnad Herrin von
Weissenwolf. War Wortführer der siän»
dischen Deputation, die l6O3 den Kaiser R u«
dolph I I . zur Unterschrift und Bewilligung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon