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nymus und Caspar übergingen, deren
jrder der Stifter einer nach der ererbten
Herrschaft benannten Linie wurde. welche
sämmtlich aus der Stammtafel ersichtlich sind
und von denen nur mehr die Schlackenwer-
ther Linie zur Stunde blüht. MattdäuS
selbst war in drn Wirren und Kämpfen,
welche wie heute, so schon damals zwischen
Staat und Kirche, König und Papst statt»
fanden, auf Seiten der Kirche abstanden, und
wäre wodl dem siegreichen Schwerte des
Königs Georg erlegen, wenn er sich nicht
bei Zeilen nuch unter den Schutz deS Herzogs
Albrecht von Sachsen begeben bäite. —
36. Mor iz S. (gest. !>. November 157s), von
der Schlackenwerther Linie, einziger Sohn des
Step ha n(I.)S. ^nächsteSpalte.Nr. 4^ aus
dessen Ehe mit Margaretha von Pf lug
und der Ittzte des von seinem Vater arstifte»
ten Nebenzweiges d?r Schlasenwerther Linie.
Moriz war ein Calirtiner und stand mit
Mehreren seiner Familie auf Seite der Stände
gegen König Ferdinand I.. muhte sich
aber 1347 dem Könige auf Gnade und Un»
gnade eraeben, befand sich einige Zeit im
weißen Thurme auf dem Präger Schlosse in
Haft. wurde dann wohl begnadigt, mußte
aber Schloß. Stadt und Herrschaft Plan mit
allem Zugehör und sämmtlichen ererbten Gü«
tern dem Könige Ferdinand I. zu Lehen
antragen. Auf seine Bitte wurde die Lehen-
eigenschaft von König Max imi l ian I I . im
Jahre 1373 aufgehoben und sämmtliche Güter
wurden wieder befreit. Im Jahre 1362 befand
sich Moriz Schlik im Gefolge Marimi«
lian's I I , bei der Krönung in Frankfurt
a. M. Aus seiner Ehe mit Barbara Schenk
von 5lMdsberg hinterließ er keine Kinder. Wie
tief ihm seine Demüthigung von König Fer-
dinand I. gegangen, spricht sein Leichen»
stein aus. auf welchem der Leiden Erwähnung
aeschieht. die er für die „wahre" Religion
bestanden. — 37. Nikolaus (gest. 1322). alte»
ster Sohn des Matthäus S. lM. 33) und
der Kunigunde Freiin von Schwarzen»
berg. Stifter der Falkenauer Linie, welche
in der fünften Generation erlosch und viele
tapfere Kämpen, so im Kampfe für das Va<
terlano gefallen, aufzuwcism hat Aus seiner
Ehe mit Barbara 5chenK von Tauteno'erg (nach
Anderen Trautenberg) hatte er vier Söhne,
von denen Wolfg ang um 1533 und Chri«
stoph l^S. 107. Nr. 8^ dereitS 1527 vor
Rom kinderlos gestorben; die beiden Anderen
aver. V ic tor in und Alb in, zwri neue Zweige der Faltenauer Linie, welcne aus der
I. Stammtafel ersichtlich sind, gestiftet haben,
— 38. Qui r in Schlik. von der Ellbogner
Linie; ein Sohn des in Ungarn gefallenen
Hieronymus aus der Ehe niil einer von
Zel t ing. Qu i r ln war deutscher Ordens»
titter. zog im Jahre 1498 nach Polen und
fand dort gleich seinem Pater im Kampf«
den Heldentod. — 39. Nosa Gräsin Schlik
(geb. 1330. gest. zu Brunn 2. März 1854),
jüngste Tochter des Generals der (Kavallerie,
Grafen Franz Heinrich, welche nach nur
kurzer Krankheit im Alter von 24 Jahren
gestorben. Vergleiche das Nähere unter Clara
Schlik lS. 108, Nr. H). —40. Sebastian
S. (gest. 152«), von der Elldoaner Linie;
ein Sohn ihreS Stifters Hieronymus au2
dcssen Ehe mit einer von Zelking. Seba,
sti an hatte in den Jahren 1304. 1506 und
130? viele Verdrießlichkeiten mit der Stadt
Ellbogen, welche sich in Folge dessen unter
sächsischen Schutz begeben hatte. Als endlich
dieselben beigelegt wurden, kehlte sie wieder
unter den Schutz Sebastian's zurück.
Für seinen König war er nach Ungarn
gegen Johann Zapulya. den Usurpator
der Krone Ungarns, ausgezogen und fand
dort den Tod. 1328. auf dem Felde der Edre.
Er war unvermält geblieben. Sebastian
war. wie sein Vetter Stephan und über,
Haupt sein ganzes Haus, ein eifriger Anhän»
ger der Lehre Lutber'6. mit dem er im Brief,
wechsel aestanden und der sich einmal in
seinen Nöthen sogar um Schutz an den
Tllbogner Grafen Sebastian gewendet. —
41. Stephan (I.) Schlik (geb. 24. Derem,
der 1487, qest. 132t>), von der Schlacken«
werther Linie; der älteste Sohn Caspar's
und Elisabeth's Gräfin von Guten«
stein. Gemeinschaftlich mit seinen Brüdern
Bur ian , Hieronymus, Heinrich und
Lorenz erbaute er an Stelle des zu ihrer
Herrschaft gehörigen Dorfes Conradsgrün.
nachdem daselbst 1316 ein sehr ergiebiges
Silberlager entdeckt wurde, die berühmte
SilberbergNadt St. Ioachimsthal. Die Aus.
beute dcs Bergwerkes. das in den Jahren
131«—«343 in Metallwerth eilfthalb Millio,
nen Gulom lieferte, verlieh dem Hause
Schlik. dessen Ruhm bereits sein Ahnherr,
der berühmte Kanzler Caspar, begründet
hatte, neuen Glanz. Stephan gab im
Namen seiner Brüder dem Ioachimsthaler
Bergwerke im Jahre 1318 eine neue Verg>
ordnung, welche im Jahre 1322 nach einem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon