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wieder zu bemächtigen. Wohl wurden in l
einzelnen Gefechten, welche Schlik'S
Eorps in kleinen Abtheilungen siegreich
ausgeführt, die Anstrengungen des Fein»
des immer wieder vereitelt. Als aber die
Macht der Gegner um daS Dreifache
gestiegen war, galt eS. in einer Haupt-
schlacht die Entscheidung herbeizuführen.
Am 4. Jänner 1849 um die Mittagszeit
war General Meszarog mit 18 Ba«
taillonS Honväds und Nationalgarden,
1090 Huözaren und 34 Geschützen gegen
Kaschau. das noch immer von den Kaiser«
liä'en besetzt gehallen wurde, vorgerückt,
und Graf Schlik nahm den Angriff
gegen den vielfach überlegenen Feind an.
Dieler wurde gänzlich geschlagen und
tra: in regelloser Flucht seinen Rückzug
an. Obwohl die eingetretene Dunkelheit
und Mangel an Cavallerie dessen Verfol»
gung verhinderten, wurden doch 19 Ka«
nonen, 6 Munitionskarren. eine Fahne
und vicle Waffen erbeutet und 20 Offi-
ciere nebst 309 Mann gefangen genom»
inen. Aus den erbeuteten Kanonen oll»
dete S. sofort eine Batterie, deren Be-
dienung theils aus der Mannschaft der
anderen Batterien, theils auS Leuten von
der Infanterie zusammengesetzt wurde.
Als weitere Beute dieses Sieges bracdce
eine Abtheilung Chevaurlegers, welche
den fliehenden Feind verfolgt hatte, sechs
kleine metallene Mörser, zwei MunitionS«
karren und viele Gewehre mit. I n der
433. Promotion (vom 29. Juni 1849)
wurde S. für seine Waffenthat mit dem
Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens
ausgezeichnet. Durch nack allen Seiten
entsendete mobile Garden suchte S. zu«
nächst die durch diese Vorgänge aufgeregte
slovakiscbe Bevölkerung zu beschwichtigen
und in der Treue zur kaiserlichen Sache
zu erhalten, aber die kriegerischen Vor»
gange, die sich immer rascher und heftiger zu drangen begannen, zwangen S., seine
Aufmesksamkcit auf für den Augenblick
Wichtigeres zu richten. Nacb einigen klei»
neren Gefechten fanden am 22. Jänner
die ernsteren Treffen zu Tarczal und
Keresztur, welche beide siegreich für unsere
Truppen ausfielen. Statt; aber während
sich die Zahl der Insurgenten von Tag
zu Tag steigerte, war die Hauptarmee
noch immer außer Stande, das an und
für sich kleine Corps deS Generals, das
durch die vorangegangenen Kampfe und
die Beschwerden der Jahreszeit noch um
Beträchtliches verringert worden war,
hinreicbend zu unterstützen, so daß der
von drei Seiten von einer überwiegenden
FeindeSmacht eingeschlossene Schlik zum
Rückzüge von Kaschau über die Akteleker
Gebirge bei Schnee und Glatteis ge^vun»
gen wurde und ihn musterhaft ausführte,
worauf er die Vereinigung der Corps
des Fürsten Windisch-Gratz unter«
stützte und durch das Zurückwerfen Dem«
binski's die Schlackt und den Sieg bei
Kapolna (26. und 27. Februar) herbei«
führen half. wofür er mit dem Verdienst,
kreuze ausgezeichnet wurde. Nach der
Vereinigung mit der Hauptarmes schlug
er sich bei Hatoän gegen eine dreifache
Nebermacht deS Feindes. Dann befreite
er durch seine gesckickl getroffenen Dispo-
sitionen den Ban Ie l la si6 bei IlaSzeg
(6. März), wodurch er den Sieg mit-
erringen half. Nun zog er mit der Haupt«
armee nach Pesth ab und warf im Vereine
mit Ie l laö i 6 den eindringenden Feind-
viermal zurück. Die nächste wichtige Thar,
des Generals war seine Attaque am
26. April, welche er als Commandanr
der Truppen der Co:fts (5 so rich und
Si'munich und des seimgen von zwölf
Schwadronen Cavallerie ausführen ließ
und in welcher er den Feind unrer die-
Mauern der Festung Komorn zurückwarf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon