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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 133 -
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Schlör 133 Schlor lauS, ein Eommunionlieo, ein Kreuzlied, ein sied zum Herzen Jesu und Maria'S, zur unbefleckten Jungfrau Maria, eine Hitanei u. s. w.. durch den Domorganisten Ludwig Karl Seydler in Musik gesetzt, allgemein verbreitete Kirchenlieder, aber ihr Vecfaffer nichts weniger alS bekannt geworden. Dritthalb Jahre wirkte S. auf seinem Posten in Altlerchenfeld, als er im Jahre 183t in das Alumnat alS Studienpräfect für die jungen Theologen berufen wurde. I n dieser Stellung er> langte er im Juli 1832 die theologische Doctorwürde und begann nun auch als Schriftsteller in theologischen Zeitschriften thätig zu sein. so erschienen damals seine Aufsatze über den Saint SimoniSmuS. über Glauben und Wissen u. s. w. Im Februar 1834 wurde er zum k. k. Hof. caplan ernannt, kam, als Spiritual-Di. rector in das weltpriesterliche Bildungs» institut zum h. Augustin und wurde spä- ter, nachdem der Burgpfarrer Michael Wagner zum Bischof von St. Polten ernannt worden, als Beichtvater Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand be« stimmt. Als Hofcaplan übte er in der Hofcapelle daS Predigtamt auS und in weiteren Kreisen wirkte er durch seine aScetischen Schriften, worunter einige, wie z. B.: „Warum bin ich Katholik?", ,Die Schule des Kreuzes" ^die biblio- graphischen Titel seiner Werke folgen auf S.133^ ihreWirkung nicht verfehlten und jene religiöse Etimmung vorbereiten hal« fen, welche später daS Dogma der unbe- steckten Empfangnih mit inbrünstiger Begeisterung aufnahm. Als Spiritual deSAugustineums verstand er eS. in seiner Anstalt daS aScetische Moment deS rö- misch'katholischen Glaubens hervorzu» heben und belebte auf'S Neue den Geist der aöcetifchen Nebungen, der in seinen später in'S Leben gerufenen Ignatiani» schen Exercitien den Höhepunct erreicht hatte. AlS er im September 1337 seinen alten Vater, für den er bisher gesorgt, durch den Tod verlor — die Mutter war schon viel früher gestorben — und er stch nun frei von allen irdischen Banden wußte, benutzte er die Reise des Kaisers nach Maria.Zell. um fick von ihm die Gnade zu erbitten. auS seinen bisherigen Verhältnissen scheiden und in's Privat« leben sich zurückziehen zu dürfen. Auf dringendes Bitten S.'s erhielt er seine Entlassung und begab sich direct von Maria.Zell nach Verona. Dieses plöh« liche Aufgeben einer Stelle, die zu den schönsten Aussichten für die Zukunft be- rechtigte, machte in den Kreisen, in wel» chen S. bisher gelebt, nicht geringes Aufsehen. ES läßt und ließ sich für diesen Schritt des Priesters auch kein anderer Grund, als die Eitase feiner Ascetik auf- finden, die ihm alles Irdische gleichgiltig erscheinen und nur in der Steigerung der Heiligung der menschlichen Seele, die fich von allen Banden loslöst, den letzten Lebenszweck finden ließ. In Verona blieb S. ein ganzes Jahr; man glaubte, er trug sich dort mit dem Gedanken, in den Jesuitenorden einzutreten, waS jedoch nicht geschah. Dort schrieb er unter anoe- rem seine „Philantropie des Glaubens" und den .Geist des Evangeliums' in lateinischer Sprache. Das italienische Klima schien ihm aber nicht zuzusagen und so beschloß er, wieder in eine deulsche Diöcese zurückzukehren und in der Zu« rückgezogenheit daselbst seine Kräfte zur Erhöhung der katholischen Kirche zu ge- brauchen. Bei der großen Verehrung für den Seckauer Fürstbischof Roman Zangerle. den er von Wien aus kannte, wollte er zunächst in dessen Diöcefe seinen Aufenthalt nehmen und bat denselben um die Erlaubniß dazu. Die ihm auS
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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