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Schloißnigg 137 Schloißnigg
mchr entwickelnde Rongethum zu Felde
zog. Bei dem großen Anhange, den S.
in den unteren Volksschichten besaß, fehlte
es nicht an Beweisen der Theilnahme bei
seinem Ableben, die sich vornehmlich in
dem großen Trauergeleite kundgab, als
man den Leichnam zu seiner Ruhestätte
auf dem Friedhose in St. Peter brachte.
Der Erlös einer nach seinem Tode erschie-
nenen Separatausgabe deS Nekrologs,
der im „katholischen Wahrheitsfreunde"
abgedruckt stand, wurde zur Bestreitung
eines Grabmonumentes bestimmt. Die
Kritik seiner aScetischen Schriften bleibe
den Fachmannern überlassen, seine geist«
lichen Lieder aber tragen das Gepräge
höchster Einfachheit, verbunden mit einer
fast heiligen Innigkeit und echt dichten»
scher Weihe.
Katholischer Wahr heitS freu nd. Her»
ausgegeben vom Paulus-Vereine zu Gratz
(4«.) 1852. Nr. 47: ,vr. Alois Schlör" ^da.
von erschien auch ein Separatabdruct^. —
Kath olische Blät ter. Herausgegeben vom
5athol. Central.Verein in Linz, l852. Nr. 9 l :
„Dr. Alois Schlöc". von Schirdermayr.
— UIükovhLt (oechisches Küchenblatt.
Prag, schm. 4".) i . Jahrg. (l856). Bd. 2.
S. 278 u. f. — Wiener Kirchen.Zei«
tu na Herausgegeben uon Sebastian Brun»
ner (4".) 1855, Nr. 88: „Erinnerung an Dr.
Alui5 Schlör". — Neuer Nekrolog der
Deutschen (Weimar, Bernh. Friedr. Voigt.
kl. 8o.) XXX. Jahrgang (l832). Theil I I ,
S. 729. Nr. 243. — Porträt. Unterschrift:
Dr. Alois Schlör I Konsistorialrath und Spi«
ritual deö Priesterhauses l zu Grah I geboren
zu Nien am 1?ten Juni ^805, gestorben zu
Grutz l am 2ten November 1832. l Litd. u.
gedr. bei H. Lampel in Gratz (kl. Fol.).
Lchloißnigg, Johann Baptist Frei-
Herr (Vice.Präsi d ent der böhmisch,
österreichischen Hofkanzlei, geb. zu Wien
am 21. November 1746. gest. ebenda am
16. September 1804). Ein Sohn deS
kais.HofkriegsratheS Gregor Lchloiß-
nigg auS dessen Ehe mit Mar ia
Anna CremeriuS. Ueber die Familie, welche auS Inneröfterreich stammt, ver<
gleiche S. 138 die Quellen. Johann
Baptist widmete sich nach beendeten
staatS« und rechtSwiffenschaftlichen Stu»
dien und daraus erlangter Doctorwürde
dem Lehramie und wirkte einige Zeit als
Professor deS allgemeinen StaatS. und
Völkerrechtes, ferner des besonderen
deutschen Staatsrechtes und der deutschen
Reicksgeschichte an der Savoyen'schen
Ritterakademie und wurde auSerwählt,
den Erzherzog, nachmaligen Kaiser
Franz I I . im römischen Rechte zu unter«
richten. Spater trat er in den Civil»
staatsdienft über, wurde k. k. Hofrath,
dann geheimer Cabimts Director seines
^ehemaligen Zöglings. des Erzherzogs
Franz, in welcher Vertrauensstellung
er einen nicht unbedeutenden Einfluß auf
seinen Gebieter geübt haben soll. Darauf
wurde er AppellationS-Präsident, gehet»
mer Rath und Vice-Präfident der böh-
misch«österreichischenHofkanzlei. Ein Jahr
vor seinem Ableben wurde ihm die Aufgabe
eines IinrichtungS-Hofcommifsars in den
erworbenen venetianischen Provinzen und
die mit der Lösung dieser anstrengenden
Aufgaben verbundene erhöhte Thätigkeit
wird mit alS Ursache seineS im Alter von
58 Jahren erfolgten Todes bezeichnet.
Wahrend dieser wechselnden Thätigkeit
wurden ihm verschiedene Auszeichnungen
zu Theil. So wurde ihm bereits von
Kaiser Joseph I I . zugleich mit seinen
Brüdern der Reichs« und erblondische
Ri t t er stand, spater ihm für sich und
seine Descendenz das ungarische In«
digenat und zuletzt der Reichs» und
erbländische Freiherrn stand verlie«
hen. Ueberdieß bekleidete S. die Stelle
eines Kanzlers des OrdenS vom golde-
nen Vließe und war Ritter des k. unga«
rischen St. Stephan-Ordens. Als S.
noch das Zehramt an der Savoyen'schen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon