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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 149 -
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Schlucker 149 Schlüter hörte, ließ er eine Offerte auffetzen, in der er die Klafter mit 2 Gulden anbot während von den Concurrenten keiner den Preis unter 42 Gulden angesetzt hatte. Kaiser Joseph, der dieß auf. fallende Angebot selbst gelesen, ließ S. vor sich erscheinen. Der Maurergesell kam in seiner Waldbauerntracht, in der Jacke von Manchester, mit rothem Brustfleck und in blauen Strümpfen zu Hof. Auf die Frage des Kaisers antwor tete er mit offener Treuherzigkeit, und die erstaunliche Billigkeit seiner Offerte erklärte er damit, daß er nichts weiter als einen langdauernden regelmäßigen Tagelohn — eine feste Arbeit suche, und höchstens noch den Vortheil. seineFreunde durch Ziegelzufüliren u. s. w. etwas ver> dienen zu lassen. Durch dieses offene, biedere Benehmen und da er üherdieß sein Geschäft vollkommen verstand, nahm der Kaiser seinen Antrag an und legte ihm selbst per Klafter 30 kr. zu. Noch im näm- lichen Jahre, 4782. begann Schlucker den Bau und vollendete ihn in fünf Jahren. 1787. Die Zufriedenheit des Kaisers über die in jeder Hinsicht correcte Ausführung war so groß. daß er nach Vollendung deS Ganzen dem Gesellen Schlucker, der bis dahin in Wahrheit ein armer Schlucker war, die Stelle eines Waldamts-Baumeisters verlieh und ihm den Platz schenkte, auf welchem sich nock heute das Bergwirthshaus zu Aland befindet. Zuweilen kam der Kaiser selbst zu seinem WaldamtS-Baumeister und hielt dort seinen Mittagstisch. Schlucker starb 1820 im Alter von 72 Jahren. Noch befindet sich in Aland ein kleines Häuschen, das sich der Natur»Baumeister Schlucker ganz nach eigenem Plane und unter seiner ausschließlichen Leitung erbaut hatte, und zwar zu keinem anderen Zwecke, als um in müsstgen Stunden eine Beschäftigung zu haben, an der er sein nickt zur Entfaltung gekommenes Talent zur Selbstgenugthuung erproben konnte. Seit einigen Jahren und vielleicht noch ist Schlucker'S Enkel, der Sohn seiner Tochter, Eigenthümer des Berg. Wirthshauses und gleich seinem Groß- vater Gastgeber und Baumeister in einer Person. Ein Abkömmlung Scklucker's, der seinen Namen tragt, lebt nickt melir. Eine Zeichnung der Ringmauer des Thier« gartens aus jener Zeit. da Scklucker sie gebaut, befindet sich noch heute in der Gaststube. Die Thiergartenmauer, die unter anderen Umständen mindestens 136 bis 160.000 fi. gekostet haben würde, wurde durch die Ehrlichkeit Schlucker's um die geringe Summe von 32.300 ft. fertig gebaut. Patuzzi (Alexander). Geschichte Oesterreichs (Wien. Wenedikt. Lei. 8».) Bd. II . S. 232. Schlüter, auch Schlütter. ... (Po r- t r5 tmaler. ohne Angabe des Geburts» ortes und Jahres). Zeitgenoß. Unter diesem Namen, ohne Beifügung eines Taufnamens, einige Male mit einem, andere Male mit zwei t geschrieben. er> scheint in den Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins in den Iah» ren 1834 und 1853 ein Porträtmaler, der in den Katalogen als „Scklüter in Wien" bezeichnet ist. Mit Ausnahme des Monats August 1835. in welchem er ein weibliches Bildniß ausstellte, waren alle übrigen mannlichen Bildnisse immer ohne Preisangabe. Alle näheren Anga» ben über diesen Maler fehlen.' I n den lexikalischen Werken über Künstler erscheint ein Name nicht und in den Ausstellungs- katalogen kommt derselbe seit September 1833 auck nicht mehr vor. Monats-Verzeichnisse des österreichischen KunstuereinS, 1854, April. Mai. September. November. December; 1832, Februar. Mai. August.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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