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politischen Notabilitäten Prags, die Mit-
glieder des Landesausschusses, die Land-
tags'Abgeordneten, die Vertreter aller
Facultäten der Hochschule u. f. w. bethei»
ligten. zeigte es. von welcher Bedeutung
dieser schlichte Mann gewesen, in welcher
Achtung er bei Freund und Feind ge»
standen.
Prager Tagesbote <363. Nr. l82. — (Hof.
f ing er, I . Ritter v.) Oesterreichische Ehren»
halle. I I I . l863 (Wien 1866, A. Schweiger
u. Comp.. gr. 8°.) S. 66. — Neue freie
Presse (Wiener polit Blatt) iti<i3, Nr. 304
u. 305: „Correspondenz aus Prag üäo. 3.
und 4. Juli". — Komers (A. E.). Jahr.
buch der österreichischen Lanowirthe für i8U7.
S. 33l. — Fremden.Blat t Von Gustav
Heine (Wien. 4".) 1865. Nr. l83.
SchMllrda, Ludwig Karl (Natur»
forscher und Reisender, geb. zu
Olmütz 23. August 1819). Nach be-
endeten philosophischen Studien wendete
sich S. 1837 der medicinischen Laufbahn
zu und betrieb zugleich mit dem Studium
der Medicin jenes der Naturwissenschaften
und in diesen vornehmlich das der Zoo»
logie und der damit verwandten Gebiete.
Im Jahre 1843 wurde er Oberfeldarzt
im 2. Dragoner'Negimente und noch im
nämlichen Jahre Assistent deS Professors
der Naturgeschichte an der Ioseph>Aka>
demie in Wien. Von da kam er im
Jahre 1847 als Lehrer der Nalurge-
schichte und Geographie an die Real-
schule nach Gratz und betheiligte sich, wie
das Piere r'sche Lexikon wissen will, im
verhängnißvollen Jahre 1848 an den
liberalen Bestrebungen desselben durch
Schrift und That. Wie es sich aus der
mit ihm darüber vorgenommenen DiSci«
plinaruntersuchung ergab, bestand seine
Betheiligung an den „demagogischen
Umtrieben" genannten Jahres darin,
daß er im October 1848 den Blessirten
in den Wiener Spitälern die Wunden verband. — I m Jahre 183l) erfolgte
seine Ernennung zum Professor der Na«
turgeschichte an der Universität zu Gratz,
wo er das zoologische Museum begrün»
dete. Im Jahre 1332 zum Professor der
Zoologie in Prag ernannt, trat er an»
fangs 1853 in naturhistorischem Interesse
mit seinem Freunde, dem Guts- und
BergwerkSbesitzer Franz von Fr idau,
eine Reise um die Welt an. Die beiden
Reisenden vereinigten sich zu diesem wis»
senschaftlichen Privatunternehmen und
vertheilten den Plan ihrer Forschungen
in der Weise, daß Ritter von Fr idau
die astronomisch'physikalischen Beobach»
tungen und die botanischen Sammlungen
übernahm, während Sckmarda die
zoologischen, ethnographischen und cul»
turgeschichtlichen Studien zu seiner Haupt«
aufgäbe machte. Am 3. Jänner 1833
traten die beiden Forscher ihrer Reise auf
dem Lloyddampfer „Oriente" von Trieft
auS an und im April 1857 kehrte S..
nachdem Ritter von Fr idau schon frü«
her die Rückreise angetreten hatte, nach
Oesterreich zurück. Die Reise ging über
Ancona, Corfü. durch den Meerbusen
von Lepanto nach Athen, von da über
Smyrna nach Alrrandrien. Nun reisten
sie über das Nildelta, besuchten Cairo,
durchzogen die Wüste, kamen nach Suez,
wo sie nun das rothe Meer und den
indischen Ocean durchschifften. Darauf
gingen sie nack Ceylon und nach mehr«
monatlichem Aufenthalte auf dieser bis
dahin wenig durchforschten Insel, welche
sie auch im Innern bereist und den ein-
gehendsten Forschungen nach allen Seiten
hin unterzogen hatten, begab sich S.,
nachdem Ritter von Fr idau von da
aus nach Europa zurückkehrte, über Isle
de France nach dem Cap der guten Hoff-
nung. Vom Cap besuchte S. Australien,
Neuseeland, von wo er nach Südame«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon