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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 165 -
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Schmelka Schmelkes ^Hausgesinde"; Herr von Pappen» decket in „Die Schwestern von Prag", Schmelka's letzte Rolle, in welcher er einige Tage vor seinem Ableben auftrat. Er spielte diese Rolle bereits im leidend« sten Zustande. Und als er, wie er selbst nach beendeter Vorstellung erzählte, jeden Augenblick fürchtete, zusammen zubrechen, ba riß er doch durch sein witzsprudelndes Spiel, seine unverwüstliche Komik Alles zu lautem Lachen hin. und als daS ganze Haus ihm Beifall zuklaischtc, da machte er sich über sich selbst lustig und rief: „Und dazu noch krank sein". Das war der herzzereißende Humor eines Sterben- den und erinnert in seiner grotesken Weise an den genialen Hofman, der. als er auf dem Todtenbette lag und man ihm den Rücken mit glühendem Eisen gebrannt hatte, den besuchenden Freund fragte: „Ob er nicht Braten rieche". Schmelka starb nach nur kurzer Krank- heit und bat noch zwei Tage vor seinem Tode, man möge ihm nur seine Rollen nicht nehmen. Er war 65 Jahre alt ge- worden. Das Publicum bei seiner Be« ftattung zählte nach Tausenden. Die Charakteristik seines Spieles, vornehm» lich seiner Komik, ist ungemein schwer; es mag paradox klingen: aber er wirkte in seinen komischen Rollen vornehmlich durch seinen Ernst; sein plötzliches Auf» schlecken daraus und das dem folgende Auflachen mußte man gesehen und em« pfunden haben, aber es kann nie mit Worten beschrieben werden; sein Ge« sichtSausdruck grenzte dann nahezu an Wahnsinn. Auch in seinem persönlichen Umgänge trugen seine Aeußerungen nicht selten Spuren deS Unheimlichen an sich. die durch manche Leidenschaftlichkeit, vor« nehmlich durch Eifersucht noch bedeutend gesteigert wurde. Das AlleS führte auf das Geheimniß seiner früheren Lebens« Periode zurück, die unter allen Umstän» den eine sehr traurige gewesen sein mußte. Allgemeines Theater«3erikon u. f. w.. herausgegeben von R. B lum, K. Herloß« söhn. H. Marggraff u. A. (Altenburg und Leipzig o. I.. 8«.) Bd. V I , S. 27l. — Der Gesellschafter. Herausgegeben von F. N. Gubitz (Beilin. 4°) Jahrg. <537, S. 363. 207 u. 369: „H. Schmelka". — Figaro (Berliner Blatt. 4°.) Redigirt von 3. W> Krause. <837, S. 4l0: „Heinrich Ludwig Schmelka". — Porträte. 1) Unter- schrift: Heinrich Schmelka. L. Barisch lec. (lith.. 3°,); — 2) Costumebild. Als Habersacl in „Der verwunschene Schneidergeselle". Schmeltes, Gottfried (Badearzt, geb. zu Prag 22. September 1807. gest. zu Interlacken in der Schweiz 28. October 1870). Sein Vater Salo- mon war ein feingebildeter jüdischer Kaufmann und seiner Zeit so angesehen, daß er der einzige Jude war, der mit feiner Gattin zum Krönungsbankette: Kaiser Leopold's I I . auf der Hofburg in Prag geladen wurde. Seine Mutter Charlotte geb. Fr an kl war eine Tante des Dichters 3. A. Frankl. Von vier Kindern dieser Eltern der einzige Sohn. vereinigte derselbe mannigfache Talente in sich, darunter ganz besonders für das Zeichnen, so daß der damalige Director der Prager Kunstakademie. Joseph Berg. ler l M . I, S. 309^. den Vater zu bereden suchte, den Sohn der Kunst zu widmen, wobei der Vater doch meinte, für seinen Sohn entsprechender zu sorgen, wenn er ihn für einen praktischeren Le- bensberuf heranbilden laffe. So mußte der Knabe, der selbst Vorliebe für die Kunst besaß, zu seinem Leidwesen die Piaristenschule in der Prager Neustadt besuchen. In der Schule zählte S. immer zu den ausgezeichnetsten Schülern und erfreute sich ihn bevorzugender Theil« nähme des Generals der Kreuzherren, des freisinnigen Theologen Köhler,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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