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Schmerling 182 Schmerling
des Staatsministers". — I8V5. Fremden»
Blatt . Von Gustav Heine (Wien, 4<>.)
XIX. Jahrg. (t8<:!i), Nr. 198 (20. Juli):
Leitartikel anläßlich seines Ausscheidens von
dem Posten des Staatsministers, in welchem
ihm Graf Belcredi folgte. — Krön
städterZeitung 18^3. Nr. 123: „Toast
des Staatsministers uon Sckmerlina auf die
Wiener Hochschule" sWorllaut des Toastes).
— Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt)
1865. Nr. 232 (22. April): „Die OsterfVrien
des Ttaatsministers"; Nr, 332. in der „Klei.
nen Chronik" sSckrribrn des Ritter u. Schm..
wonnt er seine Mandacniederlrgung als Ab<
geordneter des böhmischen Landtages kund»
gibt und erklärt), — Presse 18N5, Nr. 59,
in der Kleinen Chronik: „Die Note des Herrn
ron Schmerling". — Unsere Zeit. Deutsche
Revue der Gegenwart. Monatscknft zum
Conversations^erikon. Neue Folge (Leipzig.
Brockhaus. gr. so.) I. Jahrg. (1863). S. 787
u. f.. im Artikel: „Oesterreich srit dein Fii^den
uon Villcifranca". — I8N8. Neues Wiener
Tagblat t 1868. Nr 168, im Feuilleton:
„Herr uon Schmerling über die Ehen zwischen
Christen und Juden" Mittheilung eines Gut.
achtens S.'s aus dem Jahre 1849. als er
Minister der Justiz war. worin sich S. zu
Gunsten der Ehen zwischen Juden und Ckri,
sten aussprickt). — I80U. Neues Wiener
Tagblatt 1869, Nr. 276. im Feuilleton:
„Toast des Herrn von Schmerling bei der
Feier der Wiener Sparcasse". — 1871. Neue
freie Presse 1871. Nr. 2478 (20. Juli):
Leitartikel über die Schlußrede, welche S. als
Präsident der österreichischen Delegation ge.
sprochen. i^Uederdirß enthalten alle Werke,
welche die neueste Geschichte Oesterreichs be<
handeln, vornehmlich aber die „Erlebnisse
des Bernbard Ritter von Meyer", 2 Bde.
(Wien 1873. Saitori. 8«.); Walter Rogg e's
„Oesterreich von Vililgos bis zur Gegenwart",
3 Bde. (Leipzig und Wien 1872—1873. Brock»
haus, 8«.); „Unsere Zeit. Deutsche Revue der
Gegenwart", herausgegeben uon Rud. Gott»
schall. Neue Folge, XI . Jahrg.. S 444.
im Artikel: „Der österreichische Reichsrath
und seine hervorragendsten Mitglieder", von
S. Hahn, u. m. a. mehr und minder aus»
führliche Darstellungen über Schmerl ing
und seine Politik.)-
I I . d) Urtheile über den Staatsminister Nitter
von Schmerling. — Laube über Schmerling's
Haltung im deutschen Parlament 1849. Es
trat Schmerling als Nedner gegen Herrn Zih auf. „Deßhalb", schreibt Laube, „war
es von besonderer Wichtigkeit, daß diesem
Mainzer Redner ein Oesterreicker auf der
Rednerbübne folgte. Er nahm nüchternen,
kalten Tones schneidend Partei gegen Herrn
Zih und wies besonders d>is Lob der Oester»
.reicher auf Kosten der Preußen kalt und ent«
schieden zurück. Ja, setzte er hinzu, er hoffe
und sei fest überzeugt, daß österreichische
Truppen den Mainzern auf ähnliche Weise
gedient hätten für Schmähungen solcher Art,
wenn diese Schmähungen dein Kaiser und
Kaiserstaate gegolten hätten, wie sie dem König
und Stallte von Preußen gegolten. Es war,
als ob ein ruhig stehender Fechter seine De-
genklinge einmal um das andere in den Leib
des Gegners stoß->, odne daß er dabei die
Miene verzieht. Nur das große graue Auge
folgt mituncer der Richtung des Armes, um
sich noch zum Ueberflusse zu überzeugen, daß
der Stoß auch gründlich getroffen habe. Die«
ser feststehende Fechter in el^,anter Kleidung
war S ch in er li n g. So schonungslos kün»
digte stch dieser Oesterrcicher an, welcher
offenbar durch die erneuten Wiener Nevo«
lutionen veranlaßt worden war. dem reuolu«
tionären Elemente von nun an jeden Fuß
breit Boden streitig zu machen. Er hatte
Metternich stürzen helfen und alö geschäfts»
kundiger Jurist war er auf den zusammen«
brechenden Stuhl eines Bundes-Präsidialge»
sandten geschickt worden, damit daü abgenützte
Möbel mit Kraft und Anstand preisgegeben
werde. Ein jugendlich aussehender Vierziger
mit gestählten Nerven, mit kaltem Blute und
Muthe und mit der ganzen Nebung eines
Mannes von Fach und Welt, war ihm ein
Amt der Thätigkeit sicher in den neu stch
ver»
schlingenden Kreisen deutschen Staatswesens.
Mit dieser Nede. die in conseroatiucr Schärfe
starrte, schied er sich charaktervoll ab uon den
damaligen hin» und herschwimmenden Macht«
habern des Kaiserstaates, entwickelte er zum
ersten Male jenen Charakter uon herber
Tapferkeit, welchen er später in entscheidender
Stunde bewährt hat." — Eine deutsche
Stimme über den Staatsministcr Schmerling.
„Er ist ein Staatsmann, wie geschaffen für
Zeiten, in denen es gilt, zugleich Verfassun-
gen zu proclamirrn und den Belagerungszu»
stand zu handhaben. I n Oesterreich hatte
man ihm ein gutes Andenken bewahrt; sein
Austritt aus dem Cabinrt Schwarzen»
berg.Bach, der mit der Aufhebung der
Geschwornengerichte zusammenfiel, aber als
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon