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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 202 -
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Schmidl 202 Schmidl. an dem k. k. Iosephs-Polytectmicum in Ofen an, welche Stelle er auch dann behielt, als nach der von Gotuchowski in Scene gesetzten Beamten Razzia in Ungarn Alles, was nicht national war, das Feld räumen mußte. Daselbst blieb . Schmidl bis zu seinem Ableben, das im Alier von 61 Jahren erfolgte, in Thätigkeit. Schmidl hat als Schrift« steller eine ungemein große und vielseitige Thätigkeit entfaltet; die verschiedensten Gebiete des menschlichen Wissens unter« zog er seinen literarischen Studien, und namentlich galt er einige Zeit als Tourist und Bearbeiter vaterländischer Geogra- phie für eine Autorität. Diese seiner Schriften ^die Titel derselben folgen auf S. 203^ zeichnen sich auch durch cine geschmackvolle Darstellung, vornehmlich durch gründliche Naturbeschreibungen, sinnige und richtige Erörterungen über die vorhandenen alten und neuen Kunst, denkmäler und mitunter neue quellen« mäßige, historische Daten, in deren Bei» bringung ihn allerdings zwei Autoritäten, der zu früh verblichene Fei l ^Bd. IV, S. 162^ und der gediegene Keibl inger ^Bd. XI, S. 430). fieißig unterstützten, vor anderen blöde nachgeschriebenen, kri» tiklosen Machwerken, womit eben in die« ser Richtung der Büchermarkt völlig überschwemmt ist, auf das Vortheilhafteste aus. Nur ist er m Bezug auf historische Angaben in seinen früheren Touristen« Schriften von einer gewissen Flüchtigkeit und Unverläßlichkeit nicht ganz freizu» sprechen. Aber noch nach einer Seite be- sitzt Schmidl ein unbestreitbares und nicht das geringste Verdienst, nämlich in seinen Studien und Schilderungen der österreichischen Höhlen — daher auch sein populärer Beiname der „Höhlen- Schmidl" — worin er so zu sagen als Bahnbrecher erscheint. Seine Höhlenfahr' ten. die er umständlich beschrieben, haben uns den Einblick in viele noch unbekannte Regionen des Inneren der Erde eröffnet, und kurz vor seinem Ableben beschäftigte er sich mit einem Werke über die Höhlen Ungarns, namentlich über jene des Bihar« gebirges, dessen Erforschung er mit Unter« stützung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften unternommen hatte. Mit Recht bemerkt Haidinger in dem Nach. rufe, den er als Präsident der k. k. geo> logischen Reichsanstalt dem Verewigten widmet, daß mit ihm der Gesellschaft eine eigenthümliche Specialität der For« schung, die der Höhlenwelt, erloschen sei. I n früheren Jahren huldigte Schmidl — und kehrte noch später einmal zu der« selben zurück — der dramatischen Dich« tung. Im Jahre 4833 wurde sein erster dramatischer Versuch auf dem Leopold- städter Theater in Wien gegeben. Er betitelte sich: „Nie Lieb' unk der Alm" und ' Riotte >^Bd. XXVI , S. 171) hatte dazu die liebliche Musik geschrieben. Das Stück wurde binnen Jahresfrist fünfzig Mal gegeben, kam in Gratz, Brunn, Pesth und Dresden zur Darstellung und wurde im Jahre 1837 neu in Scene gesetzt. Als dann im nämlichen Jahre nach der neuen Decorirung der inneren Räume im Leopoldstädter Theater die Vorstellungen wieder eröffnet wurden, schrieb Schmidl das Gelegenheitsstück: „Nie Oei5ter der Nähne", welchem später noch ein zweites Volksstück: „Zer Harfe- nist", die Musik auch von Rio t te , folgte, mit welchem aber der Dickter weniger glücklich war. als mit seiner gelungenen „Lieb' auf der Alm". Auch für Kindei'Theater hat er einige gut brauchbare Beiträge geliefert. Noch ein« mal — aber dieses Mal unter dem Pseu« donym: Salmoser — im Jahre 1836 versuchte S. sein Glück auf den Brettern,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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