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Schmidl 206 Schmidt
dorff (I. C.),Biographisch<literanschesHand.
Wörterbuch zur Geschichte der eracten Wissen,
fchaften (Leipzig 1863. I . A. Barth, gr. 8°.)
Bd. I I , Sp. 821 (schreibt ihn Schmiedet).)
Schmidl, Johann, siehe: Schmiedet,
Johann Baptist.
Schmidl, Michael (Buchhändler,
geb. zu Weite rsfeld in Niederöster»
reich 20. Auauft 1779. gest. zu Wien
16. März 1832). Nachdem er in Wien
die philosophischen und rechtsrvissenschaft«
lichen Studien beendet, wendete er fick
dem Buchhandel zu und betrieb ebenso»
wohl ein Sortiments-, als Antiquar»
geschaft. S. war als Bibliograph, wie
als Schriftsteller, vornehmlich als ersterer,
sehr geschätzt. Besonders bewandert war
er in der belletristischen Literatur der
deutschen und in dieser vornehmlich im
Gebiete der altdeutschen Poesie. Im
Jahre 1819 begann er die Herausgabe
eines „Ziterarischen Anzeigers", den er
bis zum Jahre 1822 fortsetzte. Der letzte
Jahrgang ist von Franz Gräffer ge-
arbeitet. Dieser „Anzeiger" enthält meh>
rere bemerkenswerihe Arbeiten aus
Schmidl's Feder, so eine „Literatur
der deutschen Taschenbücher"; — „Linien
zu Schriftsteller-Bildnissen"; — „Die
Hundertjährigen" u. s. w. Im Jahr»
gange 1822 besindet sich seine Biographie
und Charakteristik Abraham'S von
Sancta Clara, in welcher zum ersten
Male die vollständige Uebersicht der
Schriften dieses berühmten Humoristen
mitgetheilt ist. Der berühmte Bibliograph
Ebert hat in seinem „Bibliographischen
Lexikon" diesen Artikel Schmidl 's in
den Schlagworten A b r a h a m und
Clara, unter welch letzteres derselbe
gar nicht gehört, leider nicht mit sonder«
lichem Glücke benützt, welche Ueberzeu-
gung man aus einer Vergleichung der
Schmidl'schell Original'Arbeit und der Eb ert'schm Benützung leicht gewinnen
kann. Schmidl war in gelehrten Kreisen
eine sehr gesuchte Persönlichkeit und-
stand mit ausgezeichneten Männern, es
seien nur beispielsweise die Brüder
Gr imm, Brentano, Kuffner ge>
nannt, im freundschaftlichen Verkehre.
I n früheren Jahren arbeitete und sam«
melte er steißig und ist er der Verfasser
einer anonym unter dem Titel: „Mens-
Kunst zur NekÜrdernny des Vebeli5geilNS5e5f der
Mlt- und Menschenkunde. Nach den nurM-
lichstcn Schriftstellern" , in 4 Banden mit
Vignetten (Wien 1817, Mayer u.Comp.
^Gräfferu.S.), gr.8<>.) herausgegebenen
Anthologie, deren Verfasser in Kayser'K
„Bücher-Lexikon". Bd. I I I , S. 301. irrig
Michael Schmidt genannt ist. Er hat
Manches in Handschrift hinterlassen und
nach seinem Tode hieß es, seine zerstreu»
ten und ungedruckten Schriften würden
zugleich mit seiner Biographie heraus«
gegeben werden, was aber nicht geschah.
Nach seinem Ableben führte seine Witwe
daS Geschäft einige Jahre unter ihrer
Firma fort. Später, im Jahre 1836,
ging es an ihren Neffen Ignaz K lang
über, der das Antiquariat noch zur
Stunde fortbetreibt.
Fr an kl (Ludwig Aug. Dr.). Sonntagsblätter
(Wien, 80.) I I . Jahrg. (1843). S. 62l.
Schmidt. Dieser Name kommt unter
folgender Schreibart vor: S ch m i d,
Schmied, Schmidt, Schmiedt,
Schmit, Schmitt, Schmit th,
Schmier und Szmyt. Aus der Aus»
spräche ist die Orthographie des NamenS
nicht, wenigstens nicht leicht, zu erkennen.
Ts findet hier der Fall Statt, wie er
'chon bei dem Namen Meyer vorge-
kommen. Dem dort beobachteten Vor«
gange v^ergleiche Bd. XVIII, S. 7^
olgend, scheint es mir auch hier, urn das
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon