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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 224 -
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Schmidt) August 224 Schmidt, August 11 mit noch einem Hauptmann deS nächsten Bezirkes solle das verlassene Lager über- nehmen und die Effecten an daS Ober» commando abführen. Kaum war dieser unter allen Umständen höchst beschwer» liche und unangenehme Auftrag voll- zogen, erhielt die Nationalgarde Befehl, die Linien zu verbarricadiren und sich zur Vertheidigung der Walle bereit zu hat« ten. Also offener Bürgerkrieg, die vater« landische Nationalgarde gegen die Vater» ländische Armee! Und was der ganzen Verwirrung die Krone aufsehte: Finanz- minister Kraus wieS die Gelder zur Vertheidigung Wiens auS dem Staats« schätze an, sanctionirte also ein Unter« nehmen, wofür später Messenhauser, Ie l inek und Andere im Stadtgraben erschossen wurden!! S. führte sein Com- mando, bis die Stadt der Uebermacht in die Hände fiel. Mit der Einnahme Wiens war seine Rolle als Nationalgarde«Haupt« mann ausgespielt; die Nachwehen blieben nicht aus, wenngleich sie auch Monate auf sich warten ließen. Ende Juni 1849 erhielt er die Vorladung vor daS Straf« gericht, nach mehrmaliger Vernehmung erfolgte die gänzliche Freisprechung und dann zeigte sich, wie wieder ganz na» türlich in jenen argwöhnischen Kreisen, welcbe für die Correctheit des Beamten ihren besonderen Codex führen, jene re« servirte Haltung, die den seiner Mannes« würde sich bewußten, frei, aber ehrlich denkenden Patrioten diesen Wohldienern gegenüber mit Unwillen und Entrüstung erfüllt. Von nun an lebte S. seinem amtlichen Berufe, seinen schriftstellerischen Arbeiten, wozu sich noch ein drittes ge« sellte. die Pflege der Obstbaumzucht, die er schon im Jahre 1847 in einem eigens zu diesem Zwecke gepachteten Garten in Wien begonnen hatte, nun aber, nachdem er im Februar 1849 in Hadersdorf nächst Wien ein Anwesen mit einem großen Garten gekauft, ganz ernstlich betrieb. Er errichtete Samen« und Baumschulen, verschaffte sich Baume und Edelreiser auS den fernsten Gegenden, und was er im Anbeginn zu seinem Vergnügen betrieben, setzte er nun als Fachmann Wissenschaft« lich fort. Die Resultate, welche er erzielte, waren nach zwei Seiten lohnend, sein Beispiel wirkte zuvörderst in der nächsten Umgebung ermunternd und fördernd, und dieß um so mehr, als er selbst eine nicht unbedeutende Anzahl von veredel« ten Bäumen an ärmere Iandleute ver> schenkte, dann aber wurde ihm bei der im Jahre 1862 stattgehabten Obstaus, stellung für das von ihm ausgestellte selbsterzeugte Tafel- und Wirthschaftsobst die große Medaille zuerkannt. Ueber seine schriftstellerische Thätigkeit in dieser Rich« tung geschieht weiter unten bei Aufzah. lung der Werke S.'s nähere Erwähnung. Immer ein Förderer des geselligen Lebens mit nächster Zuhilfenahme des Gesanges und der Musik, gründete S. im Jahre 1833 unter den Zöglingen der seinem Hadersdorfer Tusculum nächstgelegenen Mariabrunner Forstakademie eine Lieder« tafel, welche sich einige Jahre erhielt und im Jahre 1833 über Anregung des Kapellmeisters Stegmayr die Wiener Singakademie nach dem Muster der in Berlin bestehenden, die am 4. Mai g. I . eröffnet und zu deren Vorstand S. in der im October g. I . einberufenen General'Versammlung gewählt wurde, welche Stelle er durch zwei Jahre versah. Als dann im Jahre 1863 die ersten Schritte zur Gründung eineS österreichi« schen Beamten-Vereins geschehen, bethet« ligte sich S. als Mitglied des Gcündungs« comitö's an der Ausarbeitung der Sta« tuten und später — am 20. November 1864 zum Verwaltungsrathe des ersten
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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