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Schmidts Fero. Ios. 27 236 Schmidts Fero. Ios. 27
unwichtigen Eroberungen auf seinem
Gebiete begleitetes Streben nicht unge-
würdigt, und vom Jahre 1824 an. in
welchem ihn die Frauendorfei Garten»
bau-Gesellschaft zu ihrem Mitgliede er»
nannte, haben ihn nahezu dreißig andere
naturwissenschaftliche Vereine des In-
und Auslandes als Ehren« oder corre«
spondirendes Mitglied in ihren Kreis
aufgenommen, darunter die russische Ge«
sellschaft der Naturforscher in Moskau,
der entomologiscke Verein in Stettin,
die naturforschende Gesellschaft zu Gör-
litz. die Senkenberg'sche naturforschende
Gesellschaft zu Frankfurt a. M., die Wet-
terau'sche Gesellschaft zu Hanau, die na»
turforschenden Gesellschaften zu Pesth,
Nürnberg. Altenburg, Bamberg, Solo»
ihurn, Hermannstadt, Halle u. s. w.
Roßmäßler widmete ihm daS 3. und
6. Heft des I I I . -Bandes seiner Icono-
graphie der Land» und Süßwasser»Con»
chylien. und die Wissenschaft, einem leider
oft mißbrauchten Usus folgend, belegte
mehrere seiner Entdeckungen mit seinem
Namen, so heißt eine bisher nur im
> brottengewässer aufgefundene kleine Kceb-
smart: i'ro^IooliariL HaHmiHt«', ferner
folgende seltene Grottenkäfer:
/, und unter krainifchen
Mollusken:
lus H^mzÄie u. s. w. Neben dieser ehren»
werthen und in ihrer Weise ganz ersprieß-
lichen Thätigkeit auf naturwiffenschaft»
lichem Gebiete entfaltete S. eine nicht
minder erfolgreiche und in'S praktische
Leben eingreifende als Mitglied der Ge-
meinde, der er angehörte und für deren
Hebung und Förderung er in mannig«
facher Weise thätig war. Als Pomolog vertheilte er unentgeltlich Tausende von
Pfropfreisern zur Hebung der Obstzucht
unter daS Landvolk, vornehmlich aber
führte er liebevoll die krainische Jugend
in das Studium der Naturgeschichte ein.
und Mancher, der sich in der Folge den
naturwissenschaftlichen Disciplinen, als
seinem Lebensberufe, zuwandte, hatte die
erste Anregung hiezu dem „Dorfschmid",
wie man ihn, weil er im Dorfe Schischka
bei Laibach wohnte, nannte, zu verdau»
ken. Im Jahre 1836 wurde S. Mitglied
des Sparcafse-Vereins in Laibach, zwei
Jahre später war er in die Airection und
wieder zwei Jahre später in daS Curato«
rium desselben gewählt. Im Jahre 1839
fungirte er als delegirtes Mitglied des
innerösterreichischen Industrie« und Ge>
Werbevereins bei der Verems«Delegation
in Krain, und entfaltete als solches eine
so ersprießliche Thätigkeit, daß ihm die
k. k. Hofkammer in Wien mit Decret
vom 20. October 1839 für sein Wirken
zur Hebung des Handels und der Indu»
strie ihre vollste Anerkennung aussprach.
Der Laibacher Handelsstand wählte S.
zu seinem Repräsentanten und im Jahre
1834 trat er als Mitglied.in die krai-
nische Provinzial- und Handels.Commis»
sion ein. I n dieser Eigenschaft ließ er
sich die Einführung eineS tüchtigen kauf»
männischen Unterrichts besonders angele«
gen sein. Durch daS Zusammenwirken
angesehener Kaufleute gelang eS ihm, schon
am 19. October 1834 eine Handels»
lehranstalt in Laibach in's Leben zu rufen,
welche zwar als Privatanstalt fortgeführt,
bis zur Stunde sich eines ausgezeichneten
Rufes erfreut und auS welcher viele ein»
heimische und auswärtige Zöglinge als
tüchtige Männer im Mercantilfache her»
vorgingen. Ueber seine Anregung fanden
sich auch die Laibacher Handelsgehilfen
bereit, nach dem Muster des Wiener
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon