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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
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Schund, Franz Ser. 33 242 Schmid, Franz Ser. 34 der hebräischen Ursprache abdrucken. Die Auflage der lateinischen Concordanz der heiligen Schrift machte er fast ganz den Geistlichen zu Geschenke; daS griechische Gebetbuch ging in der ganzen Auflage nach Griechenland; ebenso daS englische nack Amerika, das Krankenbuch ver- schenkte er in den verschiedenen Wiener Spitälern. Rührend war es zu sehen, wie er sein Soldaten-Gebetbuch an Mann brachte, und thatsächlich, man sah das» selbe gar oft in den Händen der Mann» schaft. die sich auS den innigen schlichten Zeilen seineS Inhalts Trost und Er» quickung holte, deren der KriegSmann in seinen oft schweren Stunden nur zu sehr bedarf. Dieses Soldatenbüchlein ließ Papst Gregor XVI. für sein Mili« tar und daS italienische die Erzherzogin« Vioekönigin für Italien öfter neu auf» legen. Es war dieß ein Priesterleben, wie eS sich uns in Schmid darstellt, deffen Heiligkeit auf das roheste Gemüth nicht ohne Wirkung blieb. Da war kein jesui» ttscher Hintergedanke, keine Abficht, daS Volk in Dummheit und Unwissenheit zu erhalten; keine Ablaßkrämerei und Wun> der>Curpfuscherei, sondern die reinste Er« Hebung deS Herzens zu Gott, begleitet von einer Schlichtheit des Wesens, die Hoch und Nieder anzog, und Jeden, der dessen gottbegnadete Bedeutung erkannte, auf die Dauer fesselte. WaS er mit vollen Händen nach allen Seiten spendete, das wußten nur Jene und oft die nicht, die es heimlich empfingen. Was er an Ver« mögen hinterließ, vererbte er an seine Alumnen. I n seinen letzten Lebensjahren schrieb er noch das Büchlein: Die Denk- sprüche und Iugendbeispiele, welchem er seinen Lebensspruch: „Herr, drin MUe grzchehe" zum Titel gab. I n welchem An- sehen er unter der Priesterschaft stand, beweist der Umstand, daß ihn, während ihn das Volk als den heiligen Diener Gottes verehrte, diese den „Edelstein in der Krone deS CleruS" nannte. Franz Seraph. Schm id. Eine biographische Skizze (Wien 5843, A. Strauß's Witwe u. Sommer, gr. 8".). — Oeste'rreichische Naiional<Encyklopädie von Gräffer und Czi kann (Wien 1836. Beck. »«.) Bd. IV, S. 533. — Neuer Nekrolog der Deut< schen (Weimar, Bernh^ Friedr. Voigt. kl. 8<>.) XXI. Jahrg. (l843). S. 4o. Nr. 13. — Chrentempel der katholischen Geistlichen u. s. w. (Wien 1843, Dirnböck, 8« ) S. 43. 34. Schmid, Franz Seraphicus (II.) (theo. logischer Schriftsteller, geb. zu Trübau in Böhmen im Jahre 1793, gest. zu Wien 28. Jänner 1855). Wohl zu unterscheiden von dem berühmten Canonicus FranzSeraphicus (I.) Schmid ll. Nr. 33). Nachdem er die Studien in seiner Heimat und zuletzt die theologischen in Wien beendet, erhielt er im Jahre 1817 an letzterem Orte die Priesterweihe und trat nun zunächst in die Seelsorge. Er wirkte zuerst als Eooperator auf dem Lande — zu Wolfpassing — kam später als solcher in die Stadt auf die Vorstadt Laimgrube. bis er zum Katecheten an der k. k. Normal'Hauptschule bei St. Anna in Wien ernannt wurde. Auf diesem Posten wirkte er durch nahezu 30 Jahre in musterhaftester Weise. Mit Anwendung der sokratischen Me. thode erzielte er die herrlichsten Resultate. I n seiner Stellung als Katechet war er im fürst» erzoifchöflichen Wiener Alumnate, im Pazma» neum und im ruthenischen Seminar thätig. Die Alumnen hingen an ihm, wie Kinder an ihrem Vater, er wußte sie aber auch durch seine Vortragsweise anzuregen, durch seine Nachficht und Herzensgüte an sich zu fesseln. Eine biblio« graphische Aufzeichnung seiner Schriften ist bei der Verwirrung, welcher der Name Schmidt in den Bücherkatalogen verfallen ist, nicht mög» lich. Gewiß ist es. daß Schmid eine „Kate- chetik" und eine „Methodik" herausgegeben hat; während sich erstere ungetheilten Beifalls in Fachkreisen zu erfreuen hatte, stellten sich der Veröffentlichung der letzteren, die als Ergebniß 30jähriger Erfahrung unbedingt Beachtung ver« diente, manche Hindernisse entgegen. Irrthümlich wird er als Verfasser der zwei Schriften: „I^so- tions3 iu. usuiu olsri" und „Christkatholisches Hausbuch" bezeichnet, deren Autor der Canoni« cus Franz Ser. (I.) Schmid ls. d. Vorigen) ist. Schmid bekleidete kurz vor seinem Ableben,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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