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Schmiß Franz H. 36 244 Schmidt) Friedrich 37
Schriftsteller (Leipzig l8 i t , Gerh. Fleischer
d. Jung., s«.) Bd. XU, S. 266. — Meyer
(I.), Das große Converfations'Leriton für die
gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr.
Institut, gr. 8°.) Zweite Abtbeilg. Bd. V I I
sdasrlbst erscheint er zweimal, zuerst S. 1083.
Nr. t3, unter den „Gelehrten u. s. w.". dann
S. i089. Nr. 43. unter den „Bildenden Kunst«
lern"). — Dlabacz (Gottfr I ) . Allgemeines
historisches Künstler«Lerikon für Böhmen und
zum Theile auch für Mähren und Schlesien
(Prag 4815. Haase. 4".) Nd. I I I , Sp. 52. —
Nagler (G. K. Dr.). NeueS allgemeines
Künstler.Lerikon (München 184!. E. A. Fleisch,
mann. 8".) Bd XV, S. 372.
36. Echmid. Franz Xaver, siehe:
Schmid. Xaver >^S. 317. Nr. 400).
37. Schmidt. Friedrich (Architekt,
geb. zu Fricken Höfen in Württemberg
am 22. October 4823). Wenn wir den
Rosenthal'schen^Convertiten.Bildern"
(Bd. I, S. 982) glauben dürfen, ist S.
von Geburt Protestant und spater erst
zum Katholicismus übergetreten. Nach
beendetem Gymnafialstudium besuchte er
vom Jahre 1839 an das Polytechnicum
in Stuttgart und lag durch vier Jahre
den Studien ob. Damals unter Leitung
von Johann Matthaus Mauch. der
nach allen Richtungen hin als Maschinist,
Baumeister, Zeichner. Kupferstecher. Litho»
graph. Maler, Modelleur und Kunst-
fchriftsteller thätig, als Professor der Or-
namentik, monumentalen Baukunst und
ihrer Geschichte einen großen Einfluß auf
seine Zöglinge übte, unternahm er Kunst»
Wanderungen behufs Aufnahme baulicher
Denkmale, welche frühzeitig in ihm den
Sinn für mittelalterliche Formen wach«
riefen. Zugleich mit den theoretischen
Studien erlernte S. das Steinmetzhand«
werk, dessen Kenntniß für seine spatere
künstlerische Thätigkeit von nicht gerin»
gem Einflüsse gewesen ist. Im Jahre
4843. damals 18 Jahre alt, trat S. in
den Verband der Cölner Dombauhütte und war am Dombaue zunächst als Stein-
metz thätig. Aber schon nack wenigen
Monaten führte ihn der damalige Dom«
baumeister Zwi rn er in einen andern
Wirkungskreis ein; so ward ihm die Gunst
zu Theil, allmälig die ganze Reihe der
verschiedenen Berufsarten zu durchlaufen,
welche an einem so großartigen Bauwerke
vorkommen, so daß ihm in den letzten
Jahren beinahe die ganze Leitung des
BaueS übertragen war. Während dieses
seines fünfzehnjährigen Wirkens am Dom«
baue zu Cöln ward ihm Gelegenheit
geboten, sich mit dem kleinsten Detail
einer solchen Bauausführung vertraut zu
machen und daS Reich der Formen in
seinem geheimsten Wesen zu studiren. Mit
den wachsenden vielseitigen Kenntnissen
zum eigenen Schaffen angespornt, begann
er damals bereits Entwürfe zu kirchlichen
und profanen Bauten im Spitzbogenstyle
auszuarbeiten, von denen der größere
Theil spater zur Ausführung gelangte.
ES befinden sich darunter an ein halbes
Hundert Entwürfe zu Kirchen und Ea-
pellen, ferner eine große Zahl von Altä-
ren und sonstigen kirchlichen AugstattungS-
gegenständen, deren Ausführung größten-
theils unter seiner speciellen Aufsicht be-
wirkt wurde. Auch betheiligte er sich in
dieser Zeit an den öffentlichen Concurs-
ausschreibungen. Bei der ersten um den
Bau der Votivkirche in Wien ward sein
Project zunächst dem zur Ausführung
empfohlenen gestellt; bei der zweiten zum
Baue eineS RathhauseS in Trier, sowie
bei der dritten um den Bau eines Rath»
Hauses in Berlin, welche Tntwürfe gleich-
falls im Spitzbogenstyle ausgeführt sind, .
wurde ihm der erste Preis zu Theil.
Indessen halten sich seine Verhältnisse
am Dombaue zu Cöln so gestaltet, daß
ihm ein unabhängiger selbststandigerWir»
kungskreis zum dringenden Bedürfnisse
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon