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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 246 -
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Schmidt) Friedrich 37 246 Schmidt. Friedrich 37 Baudenkmale in Wien selbst, dann in Mödling, Wiener-Neuftadt, Zwettl, Preß- bürg. Gratz, Sahburg, Prag, Zips in Ungarn und Vajda-Hunyad in Sieben« bürgen, Constanz u. s. w. entstanden, welche heute eine der reichsten Sammlun- gen dieser Art ausmachen, indem viele der werthvollsten Blätter von deS Mei« sters eigener Hand herrühren. Der von S. und seinen Schülern gegründete Verein der Wiener Bauhütte wurde mit der Aufgabe betraut, diese Originalblätter vermittelst «lithographischer Vervielfalti« gung den Fachgenossen für Studien» zwecke zuzuführen, und auf diese Art sind bereits acht Jahrgänge mit je fünf» zig Blättern Gemeingut der Künstler« schuft geworden. Diese für ihre Zwecke mustergiltigen Aufnahmen sind von den Schülern im großen Maßstabe aufgetra« gen, in fester derber Weise mit der Feder ausgezogen und je nach Erforderniß schraffiit, so daß sie den speciellen Anfor» derungen der architektonischen Darstellung auf das Befriedigendste gerecht werden. Klare, unzweideutige Formenvorstellung ist daS Hauptergebniß dieser Methode. Bei dergleichen praktisch sein sollenden Studien helfen nicht geistreiche, genial verschwommene Tuschkleckse, nicht halb sichtbare Farbenstriche über mangelhafte Kenntniß hinweg, waS positiv wieder« gegeben werden soll. muß man auch pofi- tiv wissen. Dabei trachtet S. bei seiner Lehrmethode zunächst auS dem Schüler einen selbstständig und individuell schaf« fenden Künstler heranzubilden, in Folge dessen wird der Unterricht mit einer Detailsorgfalt und Universalität zugleich getrieben, welche die mannigfaltigsten Anregungen mit sich bringen. Es kann nicht unsere Sache sein. diese Unterrichts« methodeSchmidt'S, die etwa jener deS philosophischen Botanikers gleicht, der vom Keime der Pflanze ihre Entwicke« lung bis zur reifen Frucht verfolgt, bis in's Einzelne zu schildern, genug, er hat Resultate damit erzielt, die wir vor unseren Augen haben und auf die wir, wie auch auf ihren Urheber, stolz sein dürfen. — Was nun S. als den seine Kunst praktisch ausübenden Architekten betrifft, so ist zu bemerken, daß S. als Privat«Architekl nie hervorragend thätig gewesen, daß sein Schaffen ihn eben als Vertreter deS Höchsten in dieser Kunstrichtung, nämlich als Monumental.Architekten, darstellt. Und auch als solcher hat er bisher das Bemerkenswertheste im Kirchenbaue ge> leistet. Zu nennen sind: die Kirche in der Br ig i t tenau, ein Backsteinbau mit schönem Granitthurme; die an der Mariahilfer.Iinie gelegene 3 azzaristen» kirche mit ihrem spitzwinkeligen Giebel- dache und zierlichem Thurme, weitaus sichtbar und angenehm das Auge fesselnd; in Wien die Kirche unter den Weiß» garbern, ein lieblicher Basilikenbau mit aus denNebenschiffen originell emporwach- sendem Mittelschiffe, gleich der Brigitten» auer im Innern polychromisch behandelt, wodurch die Farbenfrage in der Gothik auf's Neue und ziemlich heftig angefacht wurde; dann dieFünfhauserKirche mit ihrem imposanten Kuppelbaue und dem originellen Portale, bisher unter S.'s Kirchenbauten dessen bedeutendste Schöpfung; das am wenigsten befriedi« gende akademische Gymnasium und die im Geiste des Ganzen vorgenommenen Restaurirungen deS Stephansdomes, von denen als vollendet anzuführen sind: äußerlich die gänzliche Restauration deS HochthurmeS und im Innern die Her? ftellung des südlichen Chors; nun folgen zunächst äußerlich der Halbthurm, die romanische Westfayade und die Heiden« thürme, innerlich der nördliche Chor, die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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