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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 282 -
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Schmid, Karl 76 282 Schnnd, Karl 76 ?6. Schmid, Karl (k. k. Hof - Opern- sänger. geb. zu Aarau in derSchweiz im Jahre 1825. gest. zu Wien in der Nacht vom 23. April 4873). Er erscheint bald Schmid, bald Schmidt geschrie« ben; erstere Schreibung. wie sie daS Facsimile seines Namenszuges auf seinem Bildnisse von Dauth age weist, ist die richtige. Er war der Sohn eines schweize« rischen Pastors. I n seinem Vaterlande, der Schweiz, beendigte er die Vorberei» tungsstudien, und bei seiner Neigung zum ärztlichen Berufe bezog er gegen Ende der Vierzigei'Iahre die Prager Hochschule. deren medicinischer Ruhm eben damals im Zenith war. Unter Männern wie Hyr t l , Oppolzeru. A. vollendete S. seine medicinischen Studien und erlangte den Doctorgrad. Er sollte aber nicht in die Lage kommen, eine eigene ärztliche Praris auszuüben, und daran war seine Prachtftimme Schuld, die, wenn er sang, Alles entzückte, so daß er von allen Seiten aufgefordert wurde, einen solchen Schatz, wie er ihn in seiner Stimme besaß, doch nicht verkümmern zu lassen und der Bühne sich zuzuwenden. Dazu kam dem Besitzer dieser herrlichen Baßstimme noch eine prachtige Gestalt zu Statten. S. ließ sich daS Alles nicht ver- geblich gesagt sein. gab dem Drangen feiner Freunde nach. insbesondere war das Zusammentreffen mit dem Gesangs» Veteranen Draxler fürSchmid'S Ent> schluß entscheidend, und so betrat er als Sarastro inMozart's »Zauberflöte" zum ersten Male die Bretter. Der Erfolg war, wie man erwartet hatte, ein glan» zender. Die herrliche Stimme machte die Mängel in der noch unbeholfenen Dar« fiellung, die ja durch Uebung und Stu- dium leicht zu beseitigen waren, vergessen, Schmid war für die Bühne gewon« nen. Er sagte nun der Medicin Lebewohl und widmete fick ausschließlich der Kunst. Bald war Dr. Schmid ein Liebling deS Prager PublicumS, das ihm, dem feinen und wissenschaftlich gebildeten Künstler, seine ersten Kreise eröffnete. Im Jahre 4833 erhielt S. ben Ruf zu einem Vaft. spiele an der Wiener Hofbühne, dem er auch Folge leistete. Schon sein erstes Auf« treten in der Rolle des Sarastro. am 8. Juli 4833, hatte sofort fein Engage- ment zur Folge. Seit dieser Zeit gehörte S. ununterbrochen der Wiener Hofbühne an, die ihm eine Reihe der herrlichsten Gesangsleistungen in den Baßpartien der meisten Opern — sein Repertoir umfaßte an 30 Rollen — die in dieser Zeit zur Aufführung kamen. verdankte Seine Glanzleistungen waren der Car« binal in der „Jüdin", Orovist in »Norma« und Bertram in,Robert". In den großen heroischen und romanti. schen Opern, wo seine kraftige, wie Metall klingende Stimme, deren Umfang vom tiefen N — wohl auch O — bis zum eingestrichenen I' in gut ausgeglichenen Registern reichte, von wunderbarer Wir- kung war, befand sich S. ganz an feinem Platze. Der leichteren Spieloper, welche seiner Individualität weniger zusagte, hielt er sich ferne. Zu den Triumphen, die er in der Kunst feierte, gesellten sich noch die Freuden eines glücklichen Familienlebens. Aber daS war nicht von Dauer. Im Jahre 4866 entriß ihm der Tod seine geliebte Gattin. Seit dieser Zeit hörte S.'s geregelte Lebensweise auf, fein Le« bensmuth, seine Freude waren geschwun« den. Dazu gesellte sich noch im Jahre 1868 ein schwerer Iagdunfall. Durch die Unvorsichtigkeit eineS IägerS wurde S. auf einer Jagd angeschossen und an vier Stellen verwundet. Von den Folgen dieser Verwundung, die äußerlich wohl behoben schien, konnte sich S. doch nicht
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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