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SchmiĂź Xaver 100 318 SchmiĂź datier 100
Besten, ja der Beste. Von KremsmĂĽnster
ging er nach Salzburg, wo er vornehm«
lich Mathematik und Philosophie trieb.
Dort erhielt er auch eine Erzieherstelle
im Hause einer schottischen Grafenfamilie,
in welcher namentlich der alte Graf
mächtig auf ihn einwirkte. Dort faßte er
den EntschluĂź, Theologie zu studiren und
fĂĽhrte ihn auch auS. Priester zu sein,
erschien ihm der idealste Beruf, schon
damals dachte er daran, Theologie und
Philosophie harmonisch mit einander zu
verbinden. I n Salzburg ertheilte er in
mehreren Familien Unterricht, und wohl
mag er derselbe sein, dem die Bäuerle«
sche „Theater-Zeitung" (1848, S. 732)
als besondere Anempfehlung den etwas
bedenklichen Titel: „Ein Füster in Salz»
bĂĽrg" ertheilt und von ihm berichtet:
daĂź er zwar nicht FĂĽster heiĂźt,. sondern
Franz Xaver Schmid, ihm aber in
Vielem gleicht. Nicht nur hält dieser
junge, talentvolle Geistliche allwöchent«
lich in der Volksversammlung gemüth»
lich'geiftreiche Vorträge zur Belehrung
und Aufklärung des Volkes, sondern er
ist auch sonst ein fleiĂźiger Arbeiter im
Weinberge deS Herrn, wo er eifrig
Disteln und Unkraut auszurotten bemĂĽht
ist. Er hat viele Gebrechen, besonders in
Betreff seines Standes, aufgedeckt und
bloĂźgestellt. DieĂź thut er besonders in
der zu Salzburg erscheinenden Zeitschrift:
,Die Volksblätter". Nachdem er die
Theologie beendet, wirkte er in mehreren
Gebirgsdörfem praktisch in der Seelsorge.
Dort fand er den Stoff zu vielen seiner
Schriften, die sich rasch auf einander
folgten. Später gab er den Dienst in der
Seelsorge aus. scheint auch aus dem Ver<
bände deS österreichischen CleruS getreten,
nach Freiburg im Breisgau gezogen zu
sein, dort die philosophische DoktorwĂĽrde
erlangt zu haben, worauf er (1859) Docent der Philosophie an der kön. bayerischen
Universität zu Erlangen wurde und dort
zur Stunde als auĂźerordentlicherProfessor
thatig fein soll. Die Titel seiner Schriften
find: „Nie Bekehrung des heil. Paulus. Sechs
Vortrage, gehalten jtt Salzburg mährend der
h. Fastenzeit des Jahres 58Ä8" (Salzburg
1848. Mayr, br.gr. 8".); — „Nuch der
Neligilln tiir Jungfrauen" (Steyer 1830.
Haas, gr. 8".); -^ „Nie Grundfesten der
Erkenntniss. Sieben philasaphische Nachtwachen"
(Linz 1830. Eurich. gr. 8<>.)'. — „Grund-
grdanken des kirchlichen Redens. Nauzelreden".
1. u. 2. Buch (1. Buch Rastatt 1831,
Hanemann, gr. 8".; 1. Buch. 2. Aufl.
u. 2. Buch Schaffhausen 1832 u. 1834.
Hurter); — „Aus Frirddark. Brat tiir alle
Ninder", 12 Hefte (Einsiedeln 1832. mit
eingedr. Holzschn. u. 12 Lith.), davon
sind drei Hefte in französischer Ueber«
setzung (Salzburg 1836) erschienen; —
„Katholische Nogmatik", 2 Bände (Schaff,
hausen 1832. Hurter, 8«.); — „Geist der
heiligen Messe", 2 Bde. (ebd. 1858. Hur-
ter, 8".); — „Ves, Adens Acht und schat>
ten" (Salzburg 1833): — „Fleissbillete
tär Rinder" (ebd. 1833); — .Geheiligt
merile dein Name. Gebetbuch tiir Kinder" (ebd.
1833), ein Auszug daraus fĂĽr kleinere
Kinder (ebd. 1855); — „Nriek über Gr-
ziehung" (ebd. 1833); — „Grkenne dich
selbst!" (Salzburg 1836, Duyle. 8<>.1;
— „ Studien zu einem neuen Funst" (ebd.
1836); — „^)s lnvsnlzons Vsn'^es"
(Vrlanxas 1836, 8".); — „Christliche
Neligionsphilllsaphie in drei Büchern" (Nord»
lingen1837, Bück. gr. 8<>.); — „Mlu-
sophische Pädagogik im Umrisse" (Erlangen
1838, Palm u. Encke, 8".); — ,Nen6
NesrarteZ und seine Aekarm der Philosophie.
Zlu« den Onellen dargestellt und kritisch be-
leuchtet" (Nördlingen 1839, Beck, gr.8o.);
— „OuellmllZger tnr das deutsche Dalk" (Er>
langen 1860, Bläsmg, 8".); neue AuS-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon