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Schmiederer 324 Srhmiederer
Nr. <48: „Gallerte um die Tonkunst verdien,
ter Chorregenten". — Noch ist anzuführe
ein Leopold Freiherr Schmieol, der sein,
militärische Ausbildung in der Wiener«Neu
ftädtrr Militär'Akademie erhielt, aus welchei
er im Jahre 1764 als Fahnencadet zu den
Infanterie.Regimente Erzherzog Feroinan
Nr. 3 eingetheilt wurde. Stufenweise vor
rückend, wurde er im Jahre 1795 Major un
Commandant eines Grenadier »Bataillons,
Als solcher zeichnete er sich in der Schlach
bei Mannheim, am 18. Qctober i?95, ganz
besonders aus, indem er an der Spitze seinei
Grenadiere mit dem Bajonnet unter dem hef.
tigften Kugelregen gegen den Feind anrückte,
in das Lager desselben eindrang und es er«
vberte. Im Jahre 1799 rückte S. zum Oberst«
lieutcnant vor und trat später als Oberst in
Pension. sLeitner von Leitnertreu (Th
Ign.). Ausführliche Geschichte der Wienev
Neustadt« Militär« Akademie (Hermannstad
«52. Theod. Steinhaussen. 8°) Bd. I.
S. 470.)
Schmiedtter, Johann Ignaz (Arzt
imd Fachschr i f t f te l ler . geb< zu
Freiburg imBreiögau 22. Juni 1733)
gesi. 13. Februar 1830). Sohn eines
Wundarztes, besuchte er daS Gymnasium
seiner Vaterstadt, die damals als Haupt«
stadt deS BreiSgaueS mit diesem noch zu
Vorderösterreich gehörte und erft 1805
durch den Preßburger Frieden an Baden
kam. Das im Jahre 1774 in seiner
Vaterstadt begonnene Studium der Me>
dicin setzte er, nachdem er im Jahre
1777 auf Reisen — nach der Art der
damaligen Wundärzte, wie unsere Quelle
berichtet — gegangen, im Jahre 1778
in Wien fort, wo er bei Beginn deS
bayerischen Erbfolgekrieges — Juli 1778
— bei der österreichischen Armee in
Schlesien als Oberarzt angestellt wurde.
Nach Beendigung des Krieges kehrte er
nach Freiburg zurück, wo er die medi»
cinische Doctorwürde erlangte, nach An-
deren wäre er schon 1781 in Wien pro«
movirt worden. Da er während seines
Aufenthaltes in Wien auch Wolftein's Vorträge an der Thierarzneischule besucht
hatte, so wurde er im Jahre 1783 als
Professor der Veterinärkunde an der
Freiburger Hochschule angestellt. Nach
dem am 26. März 1792 erfolgten Tode
deS Professors der Physiologie und Ua-
tsria meäioa, Di-. Georg Karl Srara»
vasnig. erhielt S. dieses Lehramt, be«
hielt aber jenes der Thieiarzneikunde bei.
Im Jahre 1798 wurde er Stabsarzt
deS BreiSgau'fchen Landsturms, als aber
mit dem Wechsel des KriegSglückes die
Franzosen Breisgau besetzten, besorgte
S. m den Jahren 1799 bis 1801 die
Leitung eines französischen Lazareths in
Freiburg. Seit 1803. als der Breisgau
an Baden kam, stand S. in großherzog»
lich Baden'schen Diensten, und zwar seit
1807 als ordentlicher Professor der prak-
tischen Medicin. Pathologie und Thera«
pie mit dem Titel eines Medicinalrathes,
der im Jahre 1828 in den eines gehet»
men Hofrathes erhöht wurde. S.. der
auch schriftstellerisch thatig gewesen, hat
außer mehreren kleineren, in Teufel's
Magazin" (1811—1813) veröffentlich,
ten Aufsätzen, so z. B. „über Heilung
der Kolik durch Miftjauche"., heraus»
gegeben die Dissertation:
" (Wien 1781) und „Ghierärst.
liche Gntlllhten nber die im Vnnde allgemein
llU5llreihenlle Ailiillliehsenche, die Vteber-Mllig-
keit, Wser-Hürr^ Anhr u. Z. m., nrb5t Anzeige
der ärztlichen und pulitischen Zlnnrtinllngen da-
gegen" (Freiburg 1796, 8".). Von Sr.
Majestät dem Kaiser Franz I. war S.
init der großen goldenen Civil«Verdienst«
Medaille ausgezeichnet worden; die fran»
zösische Regierung hatte ihm 1823 das
Kreuz der Ehrenlegion und der Groß«
herzog von Baden im Jahre 1829 bei
Gelegenheit seines 30jnhrigen Jubiläums
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon