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Schmück 339 Schnmed
Gerichtsbarkeit zu leistenden Entschädi
gung thätig. Am 12. December 4849
erfolgte nun seine Ernennung zum Kreis
Präsidenten für den Regierungsbezirk
Pilsen. Daselbst charakterisiren Hebung
der Urproduction. deS Handels und der
Industrie und Förderung aller Cultuv
und Humanitatsanstalten seine amtliche
Wirksamkeit innerhalb der vier Iat)re
seiner. Thätigkeit daselbst, denn im Iän
ner 1833 wurde er zum Mitgliede der
Organisirungs «Landescommission und
noch im nämlichen Monate zum Landes
RegierungS'Präsidenten in der Bukowina
berufen. I n diesem Lande unter verfehle»
denen Nationalitäten und Konfessionen
bewährte er seinen Tact und seine Um-
sicht als höherer Venvaltungsbeamter.
Als Hauptmomente seiner Thätigkeit im
Lande find zu bezeichnen: die Gründung
der Landesbibliothek in Czernowitz, des
mit derselben in Verbindung stehenden
Museums, der zwei Wohlthätigkeits-
Vereine: deS Kaiserin Elisabeth, und
Franz Ioseph-VereinS, die Hebung der
Volkscultur durch mehrere von ihm in's
Leben gerufene Unlerrichtsanstalten; die
Anlegung und Erhaltung wichtiger Ver>
kehrsmittel und die Durchführung der
neuen politischen Organifirung des Lan-
des. Der Landtag votirte ihm. nachdem
der Freiherr längst abberufen und in
einem anderem Kronlande in anderer
Spbäre thätig war, 1861 noch nach«
träglich sür seine aufopfernde Wirksam»
keit den wärmsten Dank; die Stadt
Czernowitz ernannte ihn zu ihrem Ehren»
bürger und der Verein für Landeskunde
und Landescultur in der Bukowina zum
Ehrenmitglieds Nach vierjähriger Thä«
tigkeit im Lande wurde S. mit ah. Ent»
schließung vom 26. November 1837
zum Präsidenten deS mährisch.fchlesischen
Oberlandesgerichtes ernannt. Daselbst wirkte er, obgleich in letzterer Zeit schon
sehr leidend, in ersprießlichster Weise bis
an sein im Alter von 63 Jahren erfolg-
teS Lebensende. Seine Verdienste wür-
digten Se. Majestät durch die am22. April
1834 erfolgte Verleihung des Ordens
der eisernen Krone 2. Classe und mit ah.
Entschließung vom 23. September 1839
durch jene der geheimen Rathswürde.
Den Ordensftatuten zufolge wurde S.
im Jahre 1834 in den erblandischen Frei»
Herrnstand erhoben. Um das Andenken
des Verewigten dauernd zu ehren, traten
zuerst die Gerichtshöfe Mährens und
Schlesiens und die an denselben flingi»
renden Staatsanwaltschaften zusammen,
um durch ein Denkmal an der Ruhestätte
desselben der Anerkennung seiner Tugen»
den, seiner Verdienste um den Staat
und daS Gemeinwohl Ausdruck zu geben.
Spater schloffen sich diesem Vorhaben
auch die gerichtlichen Beamten der k. k.
gemischten Bezirksämter an. So wurde
denn im Sommer 1862 auf dem Brün»
ner Friedhofe auf seinem Grabe das dort
ihm errichtete Denkmal enthüllt. Auf
einer 3 ^ Schuh breiten Unterlage liegt
ein Granitsockel von 4 Schuh Breite.
1 Schuh W Zoll Höhe, den eine Platte
deckt, auf welcher ein 6^/2 Schuh hoher,
an der Basis 3 Schuh, oben 2</Z Schuh
breiter Obelisk mit folgender Inschrift
sich erhebt: „Dem j k. k. Oberlandes»
gerichts'Präsidenten s Franz s Freiherrn
von Schmück, j gestorben am 29. Mai
1862, j gewidmet von den dankbaren
Gerichtsbeamten Mährens und I Schle»
siens".
Wiener Zeitunq !8Ü2, Nr, l38, S. 5?7:
„Franz Freiherr v. Schmück", Nekrolog von
Dr. Franz. — Brünner Zeitungt852.
Nr. 131, im Feuilleton.
Schumed, Ludwig (Schulmann,
geb. zu Salzburg 2i. August 1327).
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon