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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 340 -
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Schmued 340 Schmued Widmete sich nach beendeten Studien dem Lehrfache und nahm seit 4849 seinen bleibenden Wohnsitz in Wien, wo er im October 4830 die Stelle eineS Präfecten am k. k. Theresianum erhielt. Auf diesem Posten blieb er bis zum Jahre 1853, in welchem seine Ernennung zum Lehrer an der k. k. Oberrealschule in Schotten feld erfolgte. Als bei dem Umschwünge deS politischen Lebens in Oesterreich nach 4839 auch daS Gemeindeleben seine naturgemäße Form annahm, da die Autonomie der Gemeinde als ein Grund» Pfeiler des constitutionellen Staatsgel baudeS angesehen und die Leitung ihrer Angelegenheiten einer aus freier Wahl hervorgegangenen Vertretung übertra gen wurde, wurde im Jahre 1861 im S.Wahlbezirke der Stadt Wien (Neubau) auch Schmued als Gemeindorath der Grohcommune Wien gewählt und machte sich als solcher durch seine rege Theil nähme am öffentlichen Leben bemerkbar. Als bald darauf die Lehrer-Bildungs anßalten in den einzelnen Kronlandern der Monarchie in's Leben traten, übernahm S. die Directorstelle der Lehrer-Bildungs anftalt in Salzburg, wo die Bevölkerung den tüchtigen Mann bald achten und schätzen gelernt hatte. Als dann jene traurige Zeit kam, in welcher Hermene» gild I i reöek als Unterrichtsminister in wenigen Monaten mehr Unheil an lichtete, als vordem in Jahren GuteS aufgebaut wurde, da kamen auch für Schmued die schlimmen Tage. Sein fortschrittliches Wesen, sein Halten an der Verfassung genügten, ihn dem Mit« gliede des Sistirungsministeriums unlieb» sam erscheinen zu lassen. Noch mehr ver» ging sich S., als er bei der im Jahre 1870 in Neumarkt gehaltenen Wander- Versammlung einen Toast „auf den ge« funden Menschenverstand gegenüber der Unfehlbarkeit eines Menschen" ausbrachte und seine Strafe war beschlossene Sache; er wurde, ohne daß die Salzburger Lan- deSbehörde vorher befragt wurde, bloS auf den Willen deS Ministers hin, seines Directorpostens an der Salzburger Leh» rer-Bildungsanstalt enthoben und zum Director deS Real-GymnasiumS zu Freu< denthal in Schlesien ernannt, wo die energische Thätigkeit des freisinnigen Schulmannes geradezu lahmgelegt war. Dieser willkürliche Vorgang erregte in Salzburg und überall in den betheiligten Kreisen peinliches Aufsehen. Die Freunde der Verfassung sprachen offen ihr Verdict gegen solches Gebaren aus. Als der Landeschef von Salzburg, Fürst AuerS» perg, im Jahre 1871 bei der Schluß- feier der Lehrer-BildungSanstalt seine Ansprache an die scheidenden Lehramts« Candidaten hielt, sagte er zu denselben: „Vor Allem vergessen Sie den Mann nicht, der seine Kraft ihrer Bildung widmete, den jeder Schulmann achten und ehren muß; es ist dieß der Herr Director Schmued. Ich nehme bei dieser Gelegenheit Anlaß, ihm öffentlich meinen Dank auSzusprechen. Sie werden dadurch, daß Sie sich in ihrem künftigen Wirken als Männer von Ehre und Bit« düng erweisen, den Herrn Director Schmued für so manches Bi t tere , das er unverdienter Weise er» fahren, entschädigen". S. ließ bei sei- nem unfreiwilligen Abgänge von Salz. bürg ein unvergeßliches Andenken zurück; denn nicht bloS als Schulmann in seinem unmittelbaren Berufe, auch sonst noch war der energische Fortschrittsmann er« prießlich thätig gewesen: so als Abge« ordneter der Handels» und Gewerbe- kammer im Salzburger Landtage; dann durch seine öffentlichen, für das große Publicum bestimmten unentgeltlichen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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