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1321 versah er einige Zeit über Auftrag
des steiermärkischen Guberniums die
Lehrkanzel der Landwirthschaft in Gratz;
auch war er viele Jahre als Mitglied
des Central-AuSschusses der k. k. Land-
wirthsckafts-Gesellschaft in Steiermark in
verdienstlichster Weise thätig. Im Jahre
1828 trat er als Schätzungs-Commiffär
wieder in kaiserliche Dienste, arbeitete
als solcher im Brucker, Iudenburger und
Klagenfurter Kreise und wurde später
nach Wien übersetzt. Die letzten Jahre
verlebte er in Linz, wo er im hohen
Greisenalter von 86 Jahren starb. Von
seinen handschriftlichen Collectaneen sind
ein Direotorium äip1oiv.2,tiou,lli von
Steiermark, über 30 Hochgebirgs-Pano«
ramen des Landes, welche er selbst auf-
genommen, und Materialien zu Supple»
mentsn seines oberwähnten topographi»
schen Lexikons bemerkenswerth.
Conv ersationsb latt. Herausg. von Franz
Graffer (Wien. 8".) m . Jahrg. (1s2l).
S. 803: „Der Steiermärker Karl Schmutz".
— OesterreichischeNational'Encyklo»
pädie von Gräffer und Czikann (Wien
1835. 8°.) Bd. IV, S. 563. — sH o rm a y r's)
Archiv für Geschichte, Statistik. Literatur
und Kunst (Wien, 4".) Jahrg. 1822. Nr. 32.
— Ueber einen Wiener Bildhauer Franz
Schmutz ssseb. 1729. gest. zu Wien 1!5. Sru«
tember 1793), dessen Patuzzi (Bd. I I ,
S. 332) und Nagler (Bd. XV, S. 373)
an den mehrerwähnten Stellen gedenken und
den die Bauerle'sche „Theater.Zeitung"
1841. S. 972, einen „geschickten Bildhauer"
nennt, ist außer obigem Geburts« und Sterbe«
datum nichts Näheres bekannt.
Schltlllher, Andreas, Johann Adam,
Joseph, Brüder <Kupfe rste cher. geb.
alle drei um daS Jahr 1700, gest. alle
drei in dem Zeitraume eines Jahres
nacheinander' Andreas und Joseph
im Jahre 1740, Johann Adam im
Jahre 1739). Ihr Vater war der Sohn
eineS kaiserlichen Generals; dieser hatte
in Kriegsdiensten einen Theil seiner Güter verloren und befand sich zur Zeit seines
Ablebens in sehr mißlichen Umständen.
Unredliches Gebaren der Vormünder
verschlimmerte noch mehr diese Lage. so
daß er genöthigt war, um sich den Lebens«
unterhalt zu erwerben, Graveurarbeiten
zu liefern, für welche er insbesondere bei
Waffenschmieden Beschäftigung fand. So
schmückte er mit feinem Grabstichel man»
ches Feuergewehr und vollendete auch
sonst verschiedene Zierath an Schlosser«
arbeiten. Auch seine Söhne, mit denen
er in Wien lebte, erzog er in dieser Kunst,
aber sie blieben nicht bei derselben, dem
Handwerk den Rücken wendend, hielten
ste sich an die eigentliche Kunst und be>
trieben das Kupferstechen. AndreaS
und Joseph waren aber die weitaus
geschickteren, denen Johann Adam
mit seinen Leistungen nicht nachkam.
Daher arbeiteten Andreas und Io»
seph immer gemeinschaftlich und setzten
auch ihre beiden Namen auf die von
ihnen gearbeiteten Blätter, wahrend I o«
hann Adam seine wenigen Arbeiten,
die von ihm vorhanden sind. allein be«
zeichnete. Er soll unter P r e n n e r
j^Nd. XXIII) S. 261) und S tampar t
für das von ihnen herausgegebene Werk:
„Vroäromus . . . . aller an dem Kaiser»
lichen Hof befindlichen Kunstschätze"
mitgearbeitet haben. Auch sind von ihm
die Bildnisse der Kaiserinen Eleonore,
Amalie und El isabeth, das Beste,
was er überhaupt geliefert, bekannt. —
Verdienstlicheres hingegen leisteten die
beiden Brüder Andreas und Joseph,
die, wie bereits bemerkt worden, gemein»
schaftlich arbeiteten und den größeren
Antheil deS Einen oder des Anderen an
Einem Blatte dadurch andeuteten, daß
Derjenige, welcher das Meiste daran
gearbeitet, sich immer zuerst nannte. Den
ersten Unterricht in der Kunst hatten sie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Band 30
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schindler-Schmuzer
- Band
- 30
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1875
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 398
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon