Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 346 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 346 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30

Bild der Seite - 346 -

Bild der Seite - 346 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30

Text der Seite - 346 -

SchmuHer 346 Schmutzer sckiedene Heiligenbilder, dann für seinen Meister Zol l er mehrere Landkarten und einige Blatter für Bel 's imgarische Topographie. Ader das war keine Be> schäftigung für den künstlerischen Genius "S.'s. Von dieser Arbeit erlöste ihn der Antrag eines Wiener Malers. Namens Tizian, der als Lehrer deS freien Hand« zeichnenS an der Emanuel Savoyen» schen Stiftung in Wien angestellt, S. einlud, ihm bei der Anfertigung der Musterzeicknungen für seine Zöglinge zu helfen, den S. auch annahm. Noch ein Versuch, sich der Malerkunst zu widmen, scheiterte und da er Gönner fand, die ihn zu fördern versprachen, wenn er sich der Kupferstechkunst zuwende, entschied er sich nunmehr für diese und widmete sich ihr fortan ausschließlich. I n der ersten Ztzit waren es meist nur Gelegenheits» stücke, die er ausführte, aber sie gaben ihm dock Brot und die Sorgfalt in der Ausführung machte auf ihn aufmerksam. Durck die Heirath mit einem Edelfräulein aus Tirol, das einiges Vermögen und genug Liebe zur Kunst besaß, um das» selbe den künstlerischen Zwecken ihres Gatten hinzugeben, insbesondere aber durch die Bekanntschaft mit dem kais. General Baron Kett ler, einem b^gei» fterten Kunstfreunde, der ihm seine Woh. nung anbot und ihn auch sonst noch freige» big unterstützte, besserten sich sichtlich S.'s Verhältnisse und ermöglichten es ihm. ein Uebriges für seine fernere künstlerische Ausbildung zu thun. Kett ler aber, dem S.'s künstlerische Richtung am Her- zen lag. gestattete ihm nicht mehr. Nadel und Aetzwaffer zu gebrauchen, sondern zwang ihn. ausschließlich mit dem Grab- stichel zu arbeiten, wodurch S. in dieser nichts weniger als handlichen Art zu arbeiten, bald ungewöhnliche Fertigkeit, eine wunderbare Leichtigkeit, verbunden mit Festigkeit, erlangte. Etliche Bildnisse, eines des Fürsten Kaunitz nach Too qu6. der Frau von Badein, ein Se- bastian nach Pietro di Cor tona, ein h. Johannes nach Palko stammen aus dieser Zeit. S. selbst stand damals im Anfange der Zwanziger-Iahre. Aber wie gelungen im Ganzen diese Arbeiten auch waren, er konnte, wenn er sie Blättern französischer Künstler jener Tage entgegenhielt, sich es dock nicht verhehlen, daß er weit hinter denselben zurückstand. Nnd als er dieß eines TageS seinem Gönner, dem General Kett ler, offen gestand, verwendete sich dieser für seinen Schützling bei dem Fürsten Kau» nitz. der, von dem Talente Sckmutzer'S überzeugt, beschloß, der Kaiserin den Gorschlag zu machen, daß S. auf Staats« kosten nach Paris geschickt werde, um dort unter Leitung des berühmten Wi l le sich ganz auszubilden. Die Kaiserin nahm nicht nur diesen Vorschlag an. sondern beschloß auch, während des Künstlers Abwesenheit für seine Familie zu sorgen. So reiste denn S. im Jahre 1762 nach Paris zu Wi l le. Dieser, ein Verehrer der deutschen Kunst, für deren Kenntniß er unter den Franzosen unge« mein thatig war, kannte S. bereits aus einigen Arbeiten, theils Zeichnungen, theils Stichen, und nahm den ihm empfoh- lenen Schüler auf das Wohlwollendste auf. Ohne mit seiner Methode; wie große Künstler ihren Schülern gegenüber oft ' zu thun pflegen, zurückzuhalten, weihte er ihn in alle Vortheile in Behandlung des Grabeisens ein, überwachte se Uebungen im Zeichnen nach der Natur, machte ihn auf Alles aufmerksam, wo» durch im Kupferstiche daS Charakteristische scharf und klar zu Tage komme, kurz. wendete ihm alle Sorgfalt und Theil, nähme zu, welche bei seinem Schüler
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich