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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30
Seite - 347 -
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Seite - 347 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Band 30

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Schmutzer 347 Schmutzen auch nicht nutzlos angewendet waren, indem derselbe die Lehren seines Meisters sorgfältig in Anwendung brachte. In Paris besuchte S. außerdem auch die von Wi l le für junge, in Paris studi« rende deutsche Zeichnungsschüler errich. tete besondere Kunstschule, in welcher auf mannigfache Art unter seiner unmittel« baren Leitung nach der Natur gezeichnet wurde, wie er denn auch mit seinen Zöglingen nicht selten Ausflüge in die Umgebungen von Paris machte und sie sich im Landschaftzeichnen üben ließ. Schmutz er entwickelte solchen Eifer, solche Thätigkeit, daß er bald a lsWi l l e'S bester Schüler galt und ihm der Meister selbst die Leitung der erwähnten Zeich« nungsschule übergab. Dabei aber ließ S. den eigentlichen Zweck seines Pariser Aufenthaltes, das Kupferstechen, nicht aus dem Auge und vollendete mehrere ganz vortreffliche Blatter, welche nicht wenig zum Ruhme des Künstlers bei« trugen und von denen ein Bildniß des Fürsten Kaunitz, 1s ßoutsr ÜHinanä nach Terburg, die Savoyardin mit ihrem Knaben nach Greuze und das Bildniß deS Malers Dieter ic i . nach einem Bilde, welches dieser für feinen Freund Wi l le selbst gemalt, insbeson- dere erwähnt seien. Bei Gelegenheit einer Preisvertheilung, welche in der königlichen Akademie stattfand, wurde S. für eine seiner Arbeiten der erste Preis zuerkannt. Vier Jahre währte S.'s Auf- enthalt in Paris unter Wil le's Zeitung. 1766 kehrte er nach Wien zurück, wo er zum Hofkupferstecher ernannt und seine einstweilige Besoldung bestimmt wurde. Als dann über Antrag deS k. k. Com- merz»CollegwmS beschlossen ward, die Kupferstechkunst in allen ihren Zweigen zu fördern und gemeinnützig zu machen, erhielt S. den Auftrag, einen Plan aus» zuarbeiten, in welcher Weise zur Er« reichung dieses Zweckes vorzugehen sei. Dieser Plan S.'s wurde von der Kaiserin genehmigt, in Folge dessen die Errichtung einer Schule beschlossen, in welcher neben der Kupferstechkunst alle Arten des Zeich- nens gelehrt werden sollten und worin Jeder und selbst Derjenige Aufnahme fand, der nur das Zeichnen als Hilfs« mittet zur Vervollkommnung mechanischer Arbeiten erlernen wollte. Die Eröffnung dieser Kunstschule, welche damals noch in keiner Verbindung mit der Maler« und Bildhauerschule stand, erfolgte am 1. Juni 1766. Als es sich in zwei Jahren zeigte, daß die Hoffnung, die man an die Er« richtung dieser Kunstanstalt geknüpft, in Erfüllung gegangen, wurde die Schule im Jahre 1768 mit Diplom zu einer freien, selbstständigen Akademie erhoben, Schmutz er zu ihrem Director, Wei- rotter zum Professor cm derselben er« nannt und dieselbe unter das Protectorat des Fürsten Kaunitz gestellt; außerdem bestimmte die Kaiserin jährliche Prämien für die besten Zeichnungen in Figuren, Köpfen, Gewandung und Landschaft, setzte durch ein besonderes Reglement für Jedermann den freien Besuch und Unter» richt in der Akademie fest. welche Bestim» mungen wesentlich zum Besuche der Aka- demie beitrugen. Wahrend seineS Auf» enthalteS in Paris hatte Schmutz er, durch den kaiserlichen Gesandten Fürsten Starhemberg aufmerksam gemacht, die für Professionisten und Handwerker errichtete Zeicheiischule des Directors Bachelier besucht und sich mit der Ein« richtung derselben genau bekannt ge» macht. Als um die Zeit seiner Rückkehr nach Wien eben die Reform der Normal« schulen durch Abt Felbiger im Werke war, hatte man in die 4. Classe auch den Zeichnungsunterricht aufgenommen, und
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Band 30
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schindler-Schmuzer
Band
30
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1875
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
398
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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