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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Band 31
Seite - V -
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Seite - V - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Band 31

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durch sein October-Diplom den wuchtigsten Schlag auf das über ein halbes Jahrtausend alte Gefüge der Monarchie gethan hatte. Nun begann für mich die Aera niedrigster Vexationen, ungerecht- fertigter Verfolgungen, und für das Amt, dem unter Minister Bach eine Aufgabe gestellt worden, deren Bedeutung der kurz zuvor in Wien abgehaltene statistische Congreß vollends gewürdigt hatte, die Zeit des Verfalles und fast gänzlicher Auflösung. Dazu gesellte sich, daß ich in meinen materiellen Bezügen, die auch meinem Lexikon zugute kamen, auf das Empfindlichste geschädigt, kurz, daß ich in eine Lage versetzt wurde, die ich mir trotz meines bestimmten Glaubens an den Wechsel der Dinge und an das Rad des Darms, dessen Speichen wie die jedes anderen Rades von oberst zu Unterst zu stehen kommen, so schlimm niemals vorgestellt hatte. Oft ließ ich den Muth sinken, mir war alle Lust an der Arbeit im Amte, dessen Aufgaben in der von seinem Vorgänger geistvoll gegebenen Richtung mit unverzeihlicher Willkür und Gewaltthätig- keit beseitigt worden waren, und noch mehr an meinem Werke verleidet. Der Einheitsgedanke desselben nahm sich in der neuen politischen Aera wie ein Mädchen aus der Fremde aus. Ich weiß es noch heute nicht zu sagen, wie es kam, daß ich es ertrug nnd nicht die Feder unmuthig von mir warf. War es der Refrain des alten Volksliedes: „Es kann ja nicht immer so blei- ben", der mich belebte, war es der alte Geist der Opposition, der in mir gegen alles Rohe und Gemeine zur höchsten Potenz sich ermannt hatte; kurz, ich arbeitete rüstiger denn je an meinem Lexikon, nnd eben jetzt war mir der Gedanke erst recht klar gewor- den: gerade in meinem Lexikon den alten Einheitsstaat, trotz seiner 21 Kronländer und seiner zwölf oder mehr Sprachen und Dialekte, in seinem unverlöschbaren Glänze, in seiner einstigen Größe und Herrlichkeit, nicht blos in seinem erhabenen Regentenhause und den großen Staatsmännern der Vergangenheit, sondern nach allen seinen Richtungen im öffentlichen Leben, in Kunst und Wissenschaft, in Handel und Wandel darzustellen. Und dieser Gedanke lieh mir Kraft, er lieh sie mir, um gegen jene barbarischen Eingriffe Stand zu halten, er lieh sie mir, noch einen schweren politischen Sturm, den des Jahres 1866, und ein schweres physisches Leiden, das ich
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schnabel-Schrötter, Band 31
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schnabel-Schrötter
Band
31
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1876
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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