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Schneeberger !
stets sorgfältig und dabei einfach geklei»
det sind, zu sagen, sie seien wie aus dem
Schäcbtelcben; auch Fräulein Schnee-
berger'S Talent ist wie auS dem Schach»
ielchen. Ihre leiblichen Vorzüge entspre»
chen den künstlerischen; schlanke, mäßig
gefüllte Formen, ein anmuthig geschnittn
ms Oval deS Gesichtes, mit dessen sanften
Linien nur der etwas zu energische Mund
unartig streitet, und kluge, helle Augen,
die wieder versöhnlich wirken. Den Cyklus
ihier schönsten Rollen findet man auf
einem Vklde dargestellt, das unten in den
Quellen unter den Porträten näher be>
schrieben ist.
Künstler«Nlbum (Leipzig l867 u. f,, Dürr,
4°) Zweite Liefrg., S, 5. — Allgemeine
UIustrirteZeitung (Leipzig. Payne, Fol,)
I I . Illhrg, (iLSL), S, 549.— Piesse (Wie.
N,I voNt. Blatt) 1888, Ni. lög, im Feuille.
ton! „Burgtheater. Fräulein Schneeberger",
von Em(il) K(uh). — Fremden. Blatt.
Von Gust, Heine (Wien, 4».) l8LS, Nr. 287,
in den „Theater<Nachiichten". — Neues
Wiener Tagdlatt l8L8, Nr. 53, in der
Rubrik, „Theater und Kunst". — Neue
freie Presse vom 22. Juli 1878, in den
„Theater- und Kunstnachrichten". — Porträte.
5) Facsimile des NamrnszugeS: Helena
Schnceberger. Das Miltelbild der Künstlerin
ist umgeben von den Costuniebildern ihrer
zwölf Hauptrollen, und zw«: Fanchette in
d«c „Grille", zweimal,- Loile in „Stadt und
Land"; Hermance in „Kind des Glückes";
Helene in „Vornehme Ehe"; Louis in
„Pariser Taugenichts"; Sabine in „Die
Fremde"; Dörte in „HannL Lange"; Dore
in ^ n der Heimat"; SuSchen in „Nräuti.
gam aus Menko"; Antoinetie in „Tage
der Erkenntniß"; Florette in „Donna
Diana". John 5°. (kl. Fo!,), das Porträt
sehr ähnlich; — 2) Unterschrift- Facsimile des
Namenszuge«: Helene Schneeberger, Nach
einer Photographie. Stich und Druck von
Weg er. Leipzig. Verlag der Düir'schen
Nuchh. (4°,); - 3) Unterschrift: Helene Hart,
mllNN'Schneebergei. Dombi (gez.), Holz.
schnitt im illustrirten Witz. und Spottblatt
„Kaktus" l8?4, Nr. 7.
Ludwig ZPtidel übtl Fräulein Schneet«.
«er. Treffend charalterisirt dieser geistvolle Schneeweiß
Kritiker unsere Künstlerin, „Fräulein Schn.",
schreibt er, „erinnert einigermaßen an die
unvergeßliche Neumann und auch ein wem'F,
an unsere ruhelose Goßmann, Wie man
es gerade,bei den holdesten weiblichen Wesen
häufig findet, daß die Sentimentalität und'
drr Schalk,Wandnachbare find, die durch eine
unmerklich gehende Tapetenthüre fleißig mit.
einander verkehren, so treffen wir auch bei
Fräulein Schn. auf eine glückliche Mischung,
von empfindsamen, schalkhaften und naiven
Elementen. Ihre Stimme, nicht groß, aber
sympathisch, besitzt einen weichen, warmen,
Gefühleion und noch durch die Nase — gerade
wie weiland bei der Neumann — weiß sie
den Weg zu unserem Herzen zu finden. Unter»»
stützt wird die Künstlerin durch eine hübsche,
treuherzige Geistesbildung, eine fein geglie»
derte Gestalt, die eine gewisse Fülle des Lei.
bcs nicht ausschließt; schlanke Hände und ein
kleiner, intelligenter, man mochte sagen spre.
chendcr Fuß vollenden das Bild dieser ange>
nehmen, einleuchtenden Erscheinung,"
Schneeg, siehe: Schleck, die Künstler-
familie sS. 8. Nr. 4).
Schneeweiß, Karl (Kupferstecher
und Zeichner, geb. zu Salzburg,
45. April 1745, Todesjahr unbekannt).
An den damaligen Salzburger Erzbischof
Sigmund von Schrattenbach empfoh»
len, wurde er in die in Salzburg befind»
liche Hofzeichnungsschule aufgenommen,
in welcher er die Elemente der Zeichnungs«
kunst erlernte. AIs ei neunzehn Jahre
alt war, begab er
sich
1769 zur weiteren
Ausbildung nach Wien, besuchte die da»
mals unter Director Jacob Schmutzer
I M . XXX, S. 344) stehende Akademie
der Kupferstechkunst, wo er seine Stu»
dien im Figuren- und Architecturzeichnen
fortsetzte, aber auch Unterricht im Kupfer,
stechen erhielt. Nach dritthalbjährigem
Unterrichte kehrte er in seine Vaterstadt
Salzburg zurück und gab in der Pagerie
und in mehreren adeligen Familien Unter»
richt im Zeichnen. Im Jahre 1776 kam
er über Empfehlung deS erzbischöflichen
Obersthofmeisters 3actanz Grafen Fi»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Band 31
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schnabel-Schrötter
- Band
- 31
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1876
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon