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Schnehen Schmhen
Schlachten der Feldzüge 1799 und 1800.
bis er in der Schlacht bei Marengo das
zweite Mal verwundet wurde. Nach Auf»
lösung jenes Regiments, 1801, wurde er
zu Erzherzog Ferdinand-Dragoner und
1802 als Oberlieutenant zu Lobkowitz»
ChevaurlegerS (jetzt Uhlanen Nr. 8) und
kurz darauf zu dem berühmten ehema»
ligen Wallonen > Dragoner - Regiments
Graf Latour, später Vincent, jetzt Fürst
Windisch-Grätz, übersetzt. In demselben
machte er im Jahre 1803 den Rückzug
des Erzherzogs Ferdinand über Nörd»
lingen nach Eger mit und wurde in die»
ser Campagne vielfach mit gutem Erfolge
verwendet. I n der Schlacht bei Aspern
wurde Sch riehen, damals bereits Ritt»
Meister, abermals verwundet, was ihn
jedoch nicht hinderte, die Arrieregarde
der Division Ignaz Hardegg auf dem
Rückzüge nach Znaim zu führen. Im Feld»
zuge 1813 bei Reichenberg vom Feinde
umgangen, wußte
sich S. durch umsichtige
Tapferkeit der gelegten Schlinge zu ent>
ziehen und wurde im Armeebefehle des
Feldmarschalls Fürsten Schwarzen«
berg öffentlich belobt. Nachdem er an
den meisten Schlachten und Vorfallen-
heitm der Feldzüge 1813 und 1814
rühmlichen Antheil genommen, führte er
mit seiner Schwadron im Jahre 1818
!n der Gegend von Colmar wieder einen
glücklich combinirten Handstreich nus, bei
welchem er 3 feindliche Ofsiciere mit
79 Mann gefangen nahm, wofür zwei
seiner braven Chevaurlegers die Medaille
erhielten. Noch machte S. den kurzen
Feldzug 182t gegen Neapel mit, wurde
endlich 1829 nach 3?jähriger Dienstzeit
Major im Regimente und trat 1832 mit
Oberstlieutenants.Charakter in den Ruhe.
stand, nachdem er während einer 40jäh.
rigen Dienstleistung 14 Feldzüge mit-
gemacht und viermal verwundet worden war. Unter seiner Dienstbeschreibung
liest man die Worte: „Ausgezeichnet
tapfer, mit Einsicht und sehr untemeh»
mend". Diese Worte sprechen für sich.
I n der That war Schnehen Soldat
in der edelsten Bedeutung des Wortes.
Mit Leidenschaft seinem Stande ergeben,
zögerte er keinen Augenblick, das Majo.
rat seiner Familie einem jüngeren Bruder
abzutreten, um nicht die ruhmvollen ka!>
serlichen Standarten und sein theures
Regiment verlassen zu müffen. Tapfer
bis zur Verwegenheit, war er doch stets
besonnen und verlor nie den kaltblütigen
Ueberblick der momentanen Situation.
Nie drängte er sick hervor, immer ver>
schmähte er, der Herold seiner eigenen
Thaten zu sein, und nur dieser seiner wohl
zu weit getriebenen Bescheidenheit und
dem damaligen Zeilgeiste mag es zuzu>
schreiben sein, daß außer dem Kanonen»
kreuze und dem Dienstzeichen keine andere
Anerkennung seine tapfere Brust schmückte.
Er erreichte das hohe Greisenalter von
88 Jahren, den Namen eineS wackeren
Reiterofsiciers hinterlassend.
Mi l i tä r -Ze i tung, Herausg, uon Hirten»
feld (Wie», 4».) 183L. S, 86. — (Thür.
Heini, Andreas Graf) Die Ne!t?r>Ncg!Me>v
ter der k.k österreichischen Armee (Wien l8L2,
Geitler. gr, »",) I. Band: Die Kürassiere und
Dragoner, S. 3L4, 307, 373, 392.
Venealogie und Wappen der Schilchcn.
Ein Nodo uon Schneien erscheint bereits
im Jahre 1380 auf dem Fehdebriefe der Siadt
Göttingen an den Landgrafen Hermann
von Hessen. — Ein Hanns Schneen
war <A24 und i»4!> ein angesehener Mann in
Göttingen, bei dem die Herzoge Erich, der
Aeltere und der Jüngere, wenn sie nach Göt>
tingen kamen, Absteigequartier nahmen. Die
Familie besaß ein Lüneburg'fches, ein Ealen»
berg'scheö und ein Plessischeg Lehen. Der
Vischof Johann I I . von Speyer, den die
Geschichtschreiber Ioha nn Nix uon H ohen<
egk nennen, l439 zum Fürstbischof Uon
Speyer gewählt und der 146? — nachdem er
schon 5464 resignirt hatte — gestorben ist,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Band 31
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schnabel-Schrötter
- Band
- 31
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1876
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon