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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Band 31
Seite - 27 -
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Seite - 27 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Band 31

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Schneider 27 Schneider zösischen Heeren entgegenzutreten und den Widerstand auf das Aeußerste zu verlän» gern. Nach Bologna, wo GeneralMajor Klenau sich aufhielt, kam nun eine Deputation Aretiner und bat den Gene» ral, ihr einen kriegserfahrenen österreicki» schen Officier zu überlassen, der einerseits die Erhebung regeln, andererseits aber durch seine Anwesenheit gewissermaßen öffentlich bezeugen sollte, daß der Kaiser die Schilderhebung der Toscaner für den gesetzmäßigen Herrscher billige. Eben, als die Deputation beim General sich befand, trat S., von einem Courierritte heimkehrend, in Klenau'S Zimmer. „Das ist ihr Mann", rief der General, auf Schneider zeigend, „und er geht gewiß mit". Und in der That, S. dachte gar nicht daran, sich zu weigern, die Reise wurde auch sofort angetreten. Von einer Mitgabe von Truppen konnte keine Rede sein, da man sich durch den Feind schleichen mußte. So ging denn S. allein. Mit einer Barschaft von 90 ft., einer Legitimation für seine Sendung, einer Anzahl von Manifesten und Proclama» tionen, begab er sich auf den Weg, um Toscana von den Franzosen zu befreien. Es gelang ihnen, glücklich durch die feindlichen Linien zu kommen. Kaum war der toscanische Noden erreicht, als sich schon ein kleines Häuflein Kampflustiger, natürlich fehlte das bei solchen Anlässen nie ausbleibende Gesindel nicht dabei, zusammenfand. I n Bibbiena aber wurde der Oberbefehlshaber in sps als Aben> teurer angehalten und hätte ohne die österreichische Legitimation das Unter» nehmen hier ein klägliches Tnde nehmen können. Als er endlich nach Arrezo kam, wurde er mit offenen Armen empfangen' er hielt einen förmlichen Einzug unter Glockengeläute und Kanonendonner an der Spitze einer Schwadron Dragoner, die er zur Noth eingeübt hatte. Indessen hatten die Franzosen auf S.'s Kopf einen Preis von 8000 Scudi gesetzt. Die Organisation des Heeres, die Befestigung der Stadt Arezzo, die Vereitlung der feindlichen Intriguen, das Alles gab ihm im Anbeginne vollauf zu thun. Der erste Angriff galt dem wichtigen Siena, wo eine Besatzung von 400 Franzosen lag. S. nahm die Stadt durch Ueber, rumpelung mit seinen Dragonern', die Citadelle ergab sich später, obgleich sie gar nicht bedrängt worden war. Die Aufständischen fanden dort die eisten, eigentlich brauchbaren Geschütze, denn bis dahin hatten sie sich hölzerner, mit eisernen Reifen umwundener Kanonen bedient. Florenz erhob sich um dieselbe Zeit selbst. S. konnte dort schon mit einer Truppe von 12.000 vollkommen geübten Soldaten einziehen und fand eine reiche Beute vor. Die Eroberung von Livorno folgte nach. Man nahm dort 80 Kano- nen mit schwerem Kaliber, 10 Mörser, 2000 Flinten und andere Kciegsvor. rathe. Ein reicher Fang wurde noch nach der Einnahme gemacht. Fünf französische Fahrzeuge mit 800 Mann und 80 Kano- nen liefen in den Hafen von Livorno ein, von dessen Besetzung durch die Ausstan- dischen sie nichts wußten. Sie sielen ohne Widerstand in Schneider's Hände. Eines dieser Fahrzeuge hatte eine Ladung kostbarer Gemälde, welche die Franzosen im Römischen und Neapolitanischen zu> sammengeraubt hatten. Das ganze Her» zogthum war binnen vier Wochen befreit worden und jetzt war eine Mafse von 30.000 Streitern beisammen. Dieser Er- folg brachte dem General die schmeichel» hafteste Anerkennung von Seite der Ober» befehlshabec Kray und Suwarow. Schneider selbst nannte sich auf seinen Proclamationen „Aoi
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schnabel-Schrötter, Band 31
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schnabel-Schrötter
Band
31
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1876
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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