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Schneller
Oesterreichs, zu Roveredo, behauptete er
fest und männlich den verlorenen Possen
deutscher Bildung, zu deren edelsten Trä-
gern er gehört. Die erste Arbeit, mit
welcher ei in die Oeffentlichkeit trat,
fühlte den Titel: „Ml öln Elruler Nerzen,
OMchtl" (Nürnberg 18o7), worin er die
Herrlichkeit der Natur, zunächst seiner
Heimat, in schwungvollen Versen feiert.
Nun folgte: „Zm Älpsie. Zichtnng" (InnS-
brück 1860, Wagner), behandelt eine ein»
fache, höchst liebliche Sage, deren Schau»
platz das herrliche Hohenschwangau ist,
zudem ist das Gedicht eine Verherrlichung
des unvergeßlichen Königs Maximi»
l ian von Bayern; Moriz Carr iere
vergleicht das reizende kleine Epos mit
den Arabesken Neu reut Her's. DaS
letzte poetische Werk S.'S ist: „V°n M-
seit? l>« Vtllinliz" (Innsbruck 1864), eine
Sammlung mannhafter Gedichte, !n wel>
chen der Poet die Deutschen an den Raub
des Elsasses erinnert, das
sie sich doch anuo
1870 wieder geholt haben, dann in den
„Sonetten aus Wälschticol", wie in einem
zweiten Cyklus: „Der Bote aus Caprera",
die Zumuthung, daS südliche Tirol auf»
zugeben, mit dem ganzen Zorne Andreas
H ofer's kräftig zurückweist, und im Ge>
dichte: . Im Gebirge" tief beklagt, daß
die Bewohner deö südlichen Tirol, die
doch ,d!e Augen blau und, blond daS
Haar" haben, ihre deutsche Muttersprache
aufgegeben haben. Die Titel der cultur.
historischen Schriften S.'S find: „Ueber
N,ungMnnche° (Innsbruck 1867);
itattano« (....); — „ «
und Zllßln MS Nüllchtillll. Nntrng zm
chln SüglilltMl« (Innsbruck ^867);
,,H« rmniiniSchen
Nach ilMV ^nillmmchange mitden
««!> PMllnikchen Schneller
1. Bd. (Gera 1870); -
„strlihüge zur GrlMrnng tirolisch« M«>
numen" (Innsbruck 1870), welche zuerst
im „Boten für Tirol und Vorarlberg"
(1870, Nr. 2. 3, 4, 3. 8. 9. 10. 44, 48,
82, 34, 83, 86) abgedruckt waren. In
Nr. 30 hat Dr. L. Steub einige Be»
merkungen über diese „Stieifzüge" vei>
öffentlicht, auf welche Schneller wieder
in den Nr. 82. 84 u. 83 entgegnet hat.
Carinthia (Unteihciltungs'Beilage zur Kla>
genfurter Zeitung, 4°.) Redacteur: Ernst Nau°
scher. 5». Jahrg. (l8L8), Nr, i l , S. 82:,
„Deutsche Dichter in Oesterreich. I I . Christian
Schneller". -— Neue freie Presse (Wiener
polit. Blatt) i869, Nr. N39- Correspundenz
aus Innsbruck äüo. 28. Juni, — Kehre in
(Ios.), Bioaraphisch'Iiterllrischeö Lexikon der
katholischen deutschen Dichter, Volks» und-
Jugendschriftsteller im lü. Jahrhunderte (Zürch,
Stuttgart, Würzlmra <8?l, L. Würl, gr. 8°.>
Vd. I I , S, i0. — Iitcrl l l isches Cen>
tralblatt für Deutschland, Herausa, uon
Friedrich Zarncke (Leipzig, Aumariuö, ^".)
1868, Nr. 2!i, Sp. U77. — Blät ter für
literarische Unterhaltung (Leipzig, Brockhau«,
4°,) Jahrg. i8LL, Nr, 2«, S. »«?.
Schneller, Joseph (gelehrter Jesui t,
geb. zu Gratz in Stöiermark 1. Decem>
ber 1734. gest. zu W ien 2. April 1802).
Trat im Jahre 1740, im Alter von
16 Jahren, zu Wien bei St. Anna in
den Orden der Gesellschaft Jesu. Zwei
Jahre blieb er daselbst im Noviziate,
dann kam er nnch Leoben, um daselbst
die Humanitätsclaffen zu wiederholen,
von dort nach Wien, wo er zwei Jahre
Philosophie, und dann nach Tyrnau, wo
er ein Jahr Mathematik hörte. Nun
wurde ihm selbst ein Lehramt, und zwar
zu Iaibach in den unteren Schulen über»
tragen, welches er durch vier Jahre ver»
ah, worauf er nach Wien zur Beendung
der theologischen Studien geschickt ward.
Daselbst erlangte er auch die theologische
Dllctoiwürde. Nachdem er nun noch sein
drittes Probejahr zu Iudenburg zuge>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Band 31
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schnabel-Schrötter
- Band
- 31
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1876
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon