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Schnorr Schnorr
Personen mit Duva l , Odilon Bar»
rot , Nodier, Maler Gerard, und
im Salon der Herzogin von Abran»
teS war der Künstler, dessen Ruf bis
nach Frankreich bereits gedrungen war,
ein gern gesehener Gast. Als er nun.
erfüllt uon schöpferischen Ideen, gehoben
von den Eindrücken, welche die Seine»
stadt auf sein empfängliches Gemüth her.
vorgebracht, 1838 nach Wien zurück-
gekehrt war, wurde er zunächst zum Mit>
gliede der k. k. Akademie der bildenden
Künste ernannt. Nachdem er im Jahre
1837 noch eine größere Reise nach Nord»
deutschland gemacht und auf derselben
Dresden, Weimar, Coburg besucht hatte,
erhielt er nach seiner Rückkehr !m Jahre
4841, er war damals bereits 82 Jahre
alt, die Stelle eines zweiten, und 1843,
nach dem Tode des Malers Karl Ruß
sBd. XXVII , S. 277), jene eines ersten
Custos an der k. k. Gallerie im Belue'dere,
welche er bis an, sein im Alter von
64 Jahren erfolgtes Lebensende befiel-
dete. WaS Ludwig Ferdinand S.'S
Bedeutung als Künstler anbelangt, so
steht er zwar seinem Bruder Ju l i us an
Genie und Fruchtbarkeit nach, bleibt
aber immer noch ein tüchtiger Meister,
ein geistvoller Vertreter der strengeren
romantischen deutschen Kunst und vor»
nehmlich der religiösen Schule der Malerei
in Deutschland, als diese noch nicht auf
jene Abwege gerieth, wohin sie die asce»
tischen Nazarener in der Folge gebracht.
Schnorr hat »ich namentlich um die
Wiener Schule verdient gemacht, da er
gegen die Uebermacht der David'schen
Schule und der damit verbundenen fran>
zostsch>akademischen Richtung, bei welcher
man vor lauter Griechen und Römern
daö deutsche Heimatland und vor lauter
Göttern, Heroen und Nymphen das
eigene Christenthum und das wirkliche Leben vergaß, offen und heimlich an»
kämpfte. Als man die sogenannten „Alb
deutschler" sogar zu maßregeln begann,
ließ sich S. durch den gegen Overdeck
erlaubten Gewaltact erst recht nicht ein»
schüchtern und folgte der ihm zusagen»
den Richtung, die freilich bei seiner
Eigenart und schöpferischen Phantasie
bald eine selbstständige wurde und sich
von jener seiner Zeitgenossen bald kennt»
lich unterschied. In allen Wandlungen,
welche der Künstler im Laufe seines Le>
benö gemacht, ist ihm aber die Kunst selbst
nie abhanden gekommen, nie ging er in
einer Manier auf, die sich wie eine Mark?
den Werken so vieler Künstler unserer
Zeit aufdrückt. Er bleibt ein bedeutender
Künstler, dem nur seine etwas in Miß«
credit gekommene Richtung einigen Nb>
bruch that und wohl noch thut, jedenfalls
aber war er ein genug bedeutender Kunst»
ler, um in Franz Kugler's „Kunst-
geschichte" eine Erwähnung zu verdienen,
die er nicht gefunden hat. — Ueber Lud»
wig Ferdinand'S Söhne Kar l und
Ludwig vergleiche die Quellen S. 62.
I. Uebersicht der liedcntcndcrm Werke u<m Lud-
«ig Ferdinand Schnarr uon Sarol«seld. —
Gemälde, Zeichnungen, Cartons u. s. w. Auf
Vollständigkeit kann die nachfolgende Ueber»
ficht nicht Anspruch machen. Ich ließ nichts
unversucht, um mir authentische Angaben in
dieser Richtung zu «erschaffen, mir wurden
auch Uon befreundeter Seite verheißende Zu>
sagen gemacht, aber eK tam über diese nicht
hinaus. Diesen, den Fortgang meines Leii<
kon« störenden Vorgang — denn ich verschiebe,
auf Mittheilungen wartend, oft meine Arbeit
— muß ich nur zu sehr beklagen, und bes°n<
ders in jenen Fallen, da nian mir sich un»
aufgefordert anbietet und ich zuletzt ein Bei.
spie! der geflügelten Phrase bin — „und ein
Na« wartet auf Antwort". — In der fol.
«enden Uebersicht, in welcher die in der 3e<
benöskizze erwähnten Gemälde nicht wieder
aufgeführt erscheinen, dürfte sonst laum eine«
der bedeutenderen Werke des Künstlers
fehlen. Wo es mir möglich ist, füge ich nuch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Band 31
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schnabel-Schrötter
- Band
- 31
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1876
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon