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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Band 31
Seite - 63 -
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Seite - 63 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Band 31

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Schober 63 Schober durch den Kauf eines Gutes noch neue, nicht minder empfindliche. Franz, der jüngste unter vier Geschwistern, kam zur Erziehung in Salzmann'S berühmte Anstalt zu Schnepfenthal, wo er drei Jahre blieb und daselbst deutsch lernte, später kam er nach Kremsmünster und wurde in dem dortigen, von den Bene» dictinern deö Stiftes selbst geleiteten Gymnasium, an welchem er steben Jahre verblieb, ausgebildet. Ueber die nun fol> genden Lebensverhältnisse S.'S herrscht Dunkel. Nach Einigen soll er zunächst als Erzieher in ungarischen Adelsfamilien, man nennt die Grafen Feste tics und Ürmsnyi ausdrücklich, thätig gewesen sein. Später, da er selbst ein geschickter Zeichner war, scheint ei bei seiner Vor» liebe für die Kunst dag lithographische Institut, das im Jahre 1817 Graf Pot. t ing in Wien gegründet, erworben zu haben. AuS demselben, auS welchem manche großartige Werke, wie Primis» sei'S „Stammbaum deS Hauses Habs» bürg", Sammlungen von Landschaften, Bildnissen, Caricaturen u. s. w., und zur Zeit des Schober'schen Besitzes die „Verlegenheiten" von Schwind und Danhause r hervorgegangen waren, schlug für S. auch wenig Vortheil heraus, und zuletzt sah er sich genöthigt, das Institut mit großem Verluste zu verkau» ftn. Im Jahre 1843 kam S. nach Wei- mar, wo er sich mitLiSzt befreundete, mit demselben in Gemeinschaft auch meh> rere Reisen ausführte, bis er endlich als Kammerherr und Legationsrath in die Dienste deS Großherzogs von Sachsen» Weimar trat, in welchen er wohl ein Iahrzehend verblieben sein mag. Bei dem Großheizoge soll der ungewöhnlich gebildete S. in seltener Gunst gestanden sein. Im Jahre 1886 übersiedelte S. nach Dresden, wo er sich mit Thecla von Gumpert, die unter seiner unmit» telbaren Anleitung zur Iugendschrift» stellerin und als solche beliebt geworden, vermalte und einige Zeit dort lebte. Um daS Jahr 1869 trennte er sich von seiner Frau, ging dann nach Pesth, wo er mehrere Jahre zubrachte, 1869 nach Mün» chen, wo er bis 1874 blieb, in welchem Jahre er nach einer Reise in den südlichen Ländern der Monarchie wieder in der» selben, und zwar zunächst in Gratz län» gere Zeit verweilte, dann aber nach Deutschland zurückkehrte. S„ noch kör» perlich und geistig frisch, steht nun im hohen Greisenalter von 77 Jahren. S. lebte in seinen jungen Jahren in einer denkwürdigen Zeit in Wien, in einer Zeit, in welcher Talente und Genies, wie Schubert, Schwind, Danhausec u. A. eine Zukunft verheißende Thätigkeit entfalteten. Mit diesen war S. befreundet, und selbst Andere anregend, ward er wie» der durch sie selbst angeregt. Von seinen schriftstellerischen Arbeiten, deren Erstlin» gen man in den Wiener Blättern und den besseren Almanachen jener Zeit be« gegnet, sind bekannt: „Pnlkngeiusien aus den heilig!« Mchern des alten Müdes" (Bres» lau 1826, Joseph Maru. Comp., 12<>.): — „Gedichte" (Stuttgart 1842, Cotta, 8o.). die zweite (Leipzig 1863. bei Weber erschienene) Auftage ist ein unveränderter Abdruck; — „Noch der ÄiMIirnng OnrMw Enssn's um 23. Zlngmt llsÄZ zn Mim«" (Weimar o. O. u. V., 4".): — ferner ist S. Verfasser der „Nriete über ViSjt'Z Zlnteichnlt in Tnzllrn". Von G. (Berlin. Schlesmger, gr. 8«.), und schrieb zu Schubert 'S Oper: „Alfonso und Estrella« den Text (30 Lieder). Bei Schubert 'S Leichenfeier (November 1828) erschien er auf besonderen Wunsch der Verwandten als nächster unter den Leidtragenden; hatte ein Leichenpoem
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schnabel-Schrötter, Band 31
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schnabel-Schrötter
Band
31
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1876
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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