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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Band 31
Seite - 81 -
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Schöffe! 81 Schöffe!. genommen und in einem unbewachten Momente ausgeführt weiden, lag wie ein Damoklesschwert über dem Wiener. Walde. Um nun sein Wer? zu vollen, den. arbeitete S. mit aller Kraft dahin, °daß die eigentlichen Urheber des Wiener- Wald-Frevels ihrer Stellung enthoben und die Agenden deS Staatsforst» und Domänenwesens dem Ackerbau-Ministe- rium zugewiesen wurden. Zu diesem Zwecke veröffentlichte er in der „Deutschen Zeitung" eine Reihe von Artikeln, in welchen er unter dem Titel: „Offene Briefe", an die in dieser Angelegenheil maßgebenden höchsten Persönlichkeiten gerichtet, eindringlichst die Petita stellte, darunter zuvörderst die Entfernung d« -compromittirten Personen als ein Postu» lai der öffentlichen Moral. Nun wurden auch diese Forderungen erfüllt, ein Com> promittirter nach dem andern wurde in den wohlverdienten Ruhestand versetzt und die Uebergabe der Agenden des Forst» und Domänen- und des Berg» wesenS an das Ackerbau-Mmisterium wurde decretirt. Im Jänner 1873 ver- Hffentlichte S. in der „Deutschen Zei> tung" sein Schlußwort in der Wiener« Wald'Angelegenheit. Der Kampf, den er am 20. April 1870 begonnen und bis Jänner 1873 ununterbrochen fortgeführt, endete mit einem glänzenden Siege. Ve- sonders bezeichnend ist es, daß die Haupt- urheber dieses kolossalen und mit ver> brecherischem Scharfsinne geplanten Fre» velö das Schicksal gerichtet hat. Von den Staatsgüterkäufern und Verkäufern fitzt einer (Kirchmayer) im Zuchthause, der Andere (Siemundt) ist siüchtig, die Nebligen, wie Giskra, Hirschl U.A. sind von der öffentlichen Meinung ge> zeichnet und moralisch gerichtet, und die unt so viel Emphase und Hoffnungsluxus in'S Leben gerufene Forstbank und Forst» v.Wurzbach, biogi. Lexikon. XXXI. industrie-Oesellschaft endlich sind — ban» kerott. S. führte in seinen Aufsätzen eine energische, doch durch kein rohes Wort entstellte Sprache, die keine andere Rück- sicht nahm, als auf das Wohl des Staa> teS, für dessen Interesse und Wahrung desselben er als freiwilliger, freilich durch die Pflicht des Gewissens berufener Anwalt auftrat. In einer Kritik deS Wiener Journalismus wird S.'s Feder „als eine wahrhaft erquickende Vrschei» nung" bezeichnet und mit einem Seiten» blicke auf die Wiener Journalistik hinzu» gefügt: „denn, wenn auch einige dieser Federhelden vielleicht während der Arbeit von dem, was sie schreiben, über» zeugt sind, so verlangt doch Niemand von ihnen vor und nach derselben eine solche Ausschweifung. Man kann die Wiener Journalisten, die überhaupt eine Mei- nung haben, an den Fingern abzählen, und Herr Schoffel kann es sich zur Ehre anrechnen, dieser mikroscopischen Minorität anzugehören". Als Anerken» nung der Verdienste, welche sich S. um denWiener»Wald durch Rettung desselben vor weiterer Verwüstung erworben, er» hielt er nicht nur wiederholt von Seite der Gemeinden Niederösterreichs Anerken» nungs» und Dankadressen, die ihn zum Ausharren im begonnenen und schweren Kampfe ermunterten, sondern es setzten ihm Wiener Bürger, die Bewohner des Wiener»WaldeS und des stachen Landes auf der jetzt Schöffel»Wa rte genann» ten Purkersdorfer Höhe einen Denkstein, über dessen feierliche Enthüllung das, „Neue Wiener Tagblatt" vom 4. Juli 1873 ausführlichen Bericht erstattet fter» gleiche die Quellen S. 84^. Am 1. August 1873 wurde S. einstimmig zum Bürger» meister von Mödling, wo er ansässig ist, gewählt und bei der directen Wahl in da« Abgeordnetenhaus deg östermchi» !. 18. Oct, 1875.1 6
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schnabel-Schrötter, Band 31
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schnabel-Schrötter
Band
31
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1876
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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