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Schöfft Schafft
Oesterreichs", Bd. I I , S, 343, ein Schöff l
Mn. aufgeführt erscheint und daß Alles dieß
auf den bekannten Maler August, nach
Anderen Theodor Schöfft sich bezicde,
dessen Lebensskizze mit nächstem Artikel folgt,
und also ein Mal« Schöffl zur Stunde
nicht existire. — 3. Endlich ein Joseph
Schöff l ist ausübender Musiker und hat
bereits mehrere Composttionen für das Har>
monium herausgegeben, und zwar: „H,uälli!,ts
aus Veet Honen's Streichquinteti", Ui>. 4
(1869); — „Serenade aus Beethoven's
Streich'Trio", Qi>. 9 (18?U); — „H,a»3i°
aus Beethoven's Sonate 0^. 1lU"; —
„H.nüaittL aus Schubert'S Streichquartett
yg- 128 für Harmonium zu 3 Händen"; —
,,H,n<Iknt« aus tem Streichquintett Oi>. 24
und ^,ällFic> aus dem Strcichquintett 0^,. 25
rintionen aus Schubert's Streichquartett
(nachgelassenes Welk)" (<87i). Alle die uor<
genannten Werke sind für das Harmonium
niit Begleitung des Pianoforte arrangiit und
bei Wctzler in Prag erschienen.
Tchöfft, August, n. A. Theodor
(Maler, geb. zu Pesth im1.1809). In
den Quellen zur Lebensskizze des Reichs»
raths.Abgeordneten Joseph Schöffel
wird S. 84 ein Maler Schöff l er-
wähnt und am Schlüsse der Zweifel über
dessen Existenz ausgesprochen. Das dort
über daS Leben dieses Malers Gesagte
möchte sich wohl auf unseren Künstler
Namens Schöfft beziehen, denn der
Setzer kann leicht ein t für ein l gelesen
oder ein l für t aus dem Setzkasten, wo»
hin es in das Fach t irriger Weise gera>
then, genommen haben. Um also nichls
zu wiederholen, wird auf das dort Ge-
sagte gewiesen. Näheres über Schöfft
erfahren wir aber auS den „Neiseerleb»
nissen aus dem Morgenlande", welche
I .M. Honigberger ^Bd.IX, S. 288^
im Jahre 4881 bei Gerold in Wien
herausgegeben hat. Vor Allem sei be>
merkt, Honigberger nennt unseren
Künstler August, was auch als der mit
den Kunstkatalogen übereinstimmende richtige Name sein dürfte. Kertbeny
in seinem Buche: „Ungarns Männer.der
Zeit", nennt ihn Theodor. Wie nun
Honigberger berichtet, hatte Scköfft
bei seinen Reisen in dem nicht unterwor»
fenen Ostindien, wie auch in den Befitzun»
gen der ostindischen Compagnie, allüberall
wegen seiner Geschicklichteit im Poitrati»
ren die lohnendste Anerkennung gefunden.
Unter Schir Sing's Regierung war er
auch nach Lahore gekommen und machte
vorerst sein Glück dadurch, daß er mit
einer Crayonzeichnung einen Sikhpriester
zum Sprechen ähnlich traf. Er mußte nun
den Maharadscha und alle Großen des
Reiches malen. Da wäre seine Kunst ihm
bald verhangnißvoll geworden. Inmitten
der Stadt Amretsir befindet sich ein rie-
siges Waffecbassin mit einem prächtigen
Tempel, wo Tag und Nacht das heilige
Buch der Sikhs vorgelesen wird. Der
Maharadscha verlangte nun von Schöfft,
daß er ein Gemälde dieseö heiligen Ortes
ausführe. Schöfft mußte, um diese
Aufgabe zu lösen, die höchste Terrasse
von Remschid Sing's Palaste bestei»
gen, da ihm nur dieser einen Gesammt»
überblick über den Platz und Tempel,
den er malen sollte, gewahrte. Er schlug
nun dort sein Atelier auf, da wurde er
das Opfer einer unwesentlichen Maler»
gewohnheit. Schöfft war in Amretfir
als starker Cigacrenraucher bekannt. Nun
während er auf der Terrasse malte, ge>
schah es, daß er beim Wechseln der Pinsel
häusig einen in den Mund nahm. Dieß
sahen die Fernstehenden für Cigarren»
rauchen an, und da der Ort, wo S. sich
befand, ein geheiligter war, wo das Rau>
chen für ein Verbrechen galt, brach bald
der allgemeine Unwille gegen den kehe»
rischen Franken los. Als eben der Maha»
radscha in Lahore sich befand, stürmte
ma'n auf sein Atelier ein und packte ihn,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Band 31
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schnabel-Schrötter
- Band
- 31
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1876
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon