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Schöihammer
imd in den Vorbereitungsclaffm der
Handelsschule, in beiden letzteren unent-
geltlich. auf die ersprießlichste Weise,
Sein Wirken wurde wiederholt aner>
kannt. im Jahre is24 durch Verleihung
des Ehcenbürgerrechtes der Stadt Gratz
js4t durch Wahl zum Ehrenmitgliede
des sieiiischen Industrie- und Gewerbe
verein«, und als er nach 42 Jahren im
Jahre 1831 jubilirt wurde, durch Ver
leihung der goldenen Civil-Verdienstme
daille. Seine übrigen Verdienste sind die
Errichtung einer bleibenden Gemeinde»
schule in seinem HeimatSorte, ein Ge>
danke, den er, bereits als Schulknabe ge>
faßt, endlich als Greis ausgeführt hatte;
die Erbauung des St. Michaelskirchleins
in nächster Nähe seines Geburtsortes und
seine Förderung auf landwirthschaftlichem
Gebiete, da er als Ausschuß der Bezirke
VafoldSberg und der Pfarreien St. Ma
lein und Nestelbach so ersprießlich zur
Hebung der Agronomie wirkte, daß ihm
in der 4V. allgemeinen Versammlung der
Landwirthschaftsgesellschaft im Ma! 1863
die große Gesellschafts-Medaille zuerkannt
wurde. Die Bahre des im hohen Aiter
von 83 Jahren Verstorbenen umstanden
ein Sohn, sechs Enkel, sieben
Urenkel und
Tausende seiner Freunde und Schüler,
in deren Herzen er die ersten Keime der
Bildung gelegt.
Tages post sGratzer Localblatt, kl, F°l,) <86ii,
Nr. <2ü, Beilage.» „Nekrolog", von Ober«
, landeZgerichtemth Dr. Dö lzer,
SchölhüMM Ritter von Schölhaim,
Johann Georg (Unter.StaatSsecre.
tär im k, k< Kriegsministerium, geb. zu
Kuttenberg in Böhmen im Jahre
1783, gest. zu Wien 13. Jänner 1883).
Sohn des ObelfelokriegS . Kommissärs
beim mahrisch-schlesischen General-Com-
mando, Karl Schölhammer Ritter
Don tzch 51hai m. Entstammt einer Fa> 8 Schölhammer
milie, welche bereits 1322 den römisch'
deutschen ReichSadel, 1706 von Kaiser
Joseph I. daS ungarische Indigenat,
1717 von Kaiser Kar lVI . den deutschen
ReichSritterstand und endlich 1823 den
eibländischen Ritteistand erhalten hatte.
Johann Georg begann seine Lauf-
bahn am 3. Jänner 1807 als beeide-
ter hofkriegöräthlicher Kanzlei»Piaktikant
und wurde im November 1808 zum
Feldkiiegskanzlei > Adjmicten befördert.
Bei Ausbmch deü Feldzuges 1809 trat
er als Volontär zur Landwehr, wurde
bald Fähnrich bei der mährisch-schlefiscken
Landwehr und als Adjunct dem Feld»
zeugmeister Grafen A rgenteciu bei<
gegeben. I n dieser Eigenschaft wurde-
ihm bei dem Vorrücken deö Feindes-
gegen Brunn der Auftrag zu Theil,
durch Vorspannsflihren die in Brunn
angehäuften Aerarialgüter zu überneh-
men und linter Escorte eines aus allen
Truppenkörpern und Waffengattungen
den Spitälern entnommenen Recon«
ualescentM'Transportes in die Festung,
Olmütz zu überführen. Diese Aufgabt
war keine leichte, denn der dnrch Flanken»
märsche bereits nach Wischn« uorgedrun'
gene Feind hatte die directe Straße nach
Olmütz verlegt und S. mußte auf Seiten»
wegen in angestrengten Nachtmärschen
durch Wälder uud Gebirge sein Ziel zu
erreichen suchen. Vr führte seine Auf'
gäbe glücklich noch vor der Absperrung
der Festung aus. Nun versah s. wegen,
Mangel an feldkriegscommiffariatischm
Beamten die aä iMi«-Stelle bei dem
ökonomischen Referenten und wurde,in
Würdigung seiner Tüchtigkeit schon im
September 18t>!) zum wirklicken Feld-
knegs'Commissanatg'Adiuncten ernannt'
Als solcher diente er im Auriliarcorps
des Feldmarschalls Fürsten Schw a r z°n>
bürg in der Campagne 1812 gegm
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Band 31
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schnabel-Schrötter
- Band
- 31
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1876
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon