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Scholl) aminer 89 Schneller
Rußland. Mit diesem hatte er alle Müh>
seligkeiten, Strapazen und Entbehrungen
getheilt, dabei aber seine Dispositionen
mit ebenso viel Umsicht getroffen, als
Energie ausgeführt, so daß die Armee
weder an Lebensmitteln noch Fourage
während der ganzen Campagne Mangel
litt und in bester Ordnung mit allem
Erforderlichen versehen, den Rückmarsch
bis an die Grenzen der österreichischen
Monarchie antreten konnte. Während der
Feldzüge 1813 und 1814 war Sch öl»
Hammer dem Armeecorps des Feld»
zeugmeisterS Grafen Gyulay zugewiesen
und zog mit diesem durch Deutschland
und die Schweiz in das südliche Frank»,
reich, von wo er nach dem ersten Pari»
ser Friedensschlüsse in die österreichischen
Staaten zurückberufen, beim innecoste»
reichischen General-Commando angestellt,
am 3. Juli 1817 zum FeldkriegS-Com»
missär befördert, später als aä law«
deö ökonomischen Referenten daselbst ver»
wendet wurde. Im Jahre 1834 nach Lem»
berg übersetzt, wurde Schölhammer
am 30. März 1838 zum Oberfeldkriegs.
Commifsär ernannt, aber schon im fol<
genden Jahre zu einer in Wien zusam-
mengesetzten Militär.Rechnungs.Hofcom-
Mission als Referent beigezogen, worauf
im October 1839 seine Ernennung zum
Hofrathe beim Hofkriegsrathe erfolgte.
Im Beginne 1844 übernahm S. nebst
seinem Referate noch das damals sehr be-
deutende des Monturs» und Äusrüstungs»
wesenö. Am 23. October 1848 wurde
Schölhammer durch ein Schreiben des
damaligen StaatSministerS Baron W e s»
senberg an das kaiserliche Hoflager
nach Olmütz berufen, wo ihm daS Porte-
feuille des KriegSministeriumS zugedacht
war, doch wurde dieser Gedanke wie»
der fallen gelassen. S. mittelst Hand»
billet zum Unter»Staatssecretär ernannt und mit der Oberleitung des Kriegs.
Ministeriums bis zur Ernennung eines
Kriegsministers beauftragt. Von Olmütz
in'S Hauptquartier des Feldmaischalls
Fürsten W indisch. G ratz nach Hetzen»
dorf eingerückt, übernahm er für die
Armee desselben die Verpflegt, Remon»
tirungs», Armirungs» und AuSrüstungS»
Dispositionen. Für seine im Staats»
dienste erworbenen Verdienste wurde S,
am 8. April 1849 mit dem Ritterkreuze
des kais. österreichischen Leopold» und am
19. Juli 1880 mit dem Commandeur,
kreuze des Franz Iosefth»Ordms begna»
det. Als im Jahre 1882 das Kriegs»
Ministerium aufgelöst ward, trat S. in
den Ruhestand über, in welchem er nach
drei Jahren im Alter von 70 Jahren
starb. Schölham m e r'S Ehe mit M a»
rie geb. von Neumann blieb kinderlos
und der heutige Familienstand der S.
beschrankt sich auf den Hauptmann Kar l
S. uon S. im Wiener Invalidenhause,
einen Sohn des Oberfeldkriegs»Com>
missärö Vincenz Schölhammer Rit>
ter von S., eines BruderS des verstorbe»
nen Unter» Staatssecretärs J o h a n n
Georg.
Mi I i t n r > Zeitung (Wien, 4",) 1833, Nr. 48.
— Helfert (Ios. AI«. Freih,). Die Thron,
besteigung Kaiser Franz Joseph's (Prag 1872),
S. »U. —- Oesterreichischer Mi l i tär»
Kalender. Herausg, von I . Hir tenfelo
(Wien, kl, «°) VI I . Jahrg. (1Ü3L). S. 212.
Schneller, Alexander Ritter von
(Industriel ler und Mi tg l ied des
Herrenhauses des österreichischen Reichs»
rathes, geb. zu Düren in Rheinpieußen
im Jahre 1808). Nach beendeten Stu»
dien dem industriellen Geschäfte sich wid»
mend, trat er in die Tuchfabriken seiner
Verwandten ein. brachte mehrere Jahre
auf Reisen zu und ließ sich im Jahre
1831 bleibend in Wien nieder, wo er
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Band 31
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schnabel-Schrötter
- Band
- 31
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1876
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon