Seite - 94 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Band 31

Schneller sind zugleich Porträte der damals belieb ten Schauspieler, welche in besonders wirksamen Scenen gern gesehener Possen und Lustspiele dargestellt sind. Die bes- seren darunter sind: Beckmann als .Windmüller« ,in „Der Vater der Debütantin"; — Korntheuer als Gigperl" in Bäuerle's „Gisperl und Fispeil"-. — Nestron als „Nord- deutscherStudent", - als„Sans. quartier" in „Zwölf Mädchen in Uni- form",— als „Hanswurst", in „Der Doctor MIsus volsus" von Mi l ius, — als„AmtsfchreiberNigowitz" in der Posse „Das Gut Waldegg", — als ^LumpazivagabunduS". — als „Baldrian Zwickel" in „Hutmacher und Strumpfwirker" — und als „Be> dienter Hecht" in der „Affund Brau- tigam"', sämmtlich köstliche Chargen des berühmten Komikers, von denen mehrere w S.'s Darstellung in Porzellan, Gyps nachgebildet worden und die Runde durch die Welt gemacht haben,' — Thea< terdirectoc Carl als „Stäberl" in „Staberl's Reiseabenteuer", als er fragt: Haben Sie denn keinen höheren Fuß» boden? — 3M Henri ette Carl als „Antonie" in der Oper „Velisar"; — Wenzel Scholz als „Schneider" in ,Der Schneider und seine Töchter". — als ,August!n" und „Robert der Dei> zel«, — als „IonaS Froschmaul" in der Posse: „Das Gut Waldegg", — in der Posse: „Die Localsängerin und ihr Vater oder daS Theater im Theater", — in der Cllchucha, — als „Cyprian Deckel" in „Hutmacher und Strumpf- Wirker", — als „Peter" in „Der Far> ber und sein Zwillingsbruder",' treffliche Chargen, welche sich an die oberwahnten köstlichen Nestroy's anreihen. Ein be- sonders seltenes Blatt ist „Der Thea. ter-Zettel" zu Adolph Bäuerle'« 4 Schöller Benefice: „Die Giraffe in Wien" im Jahre 1828, mit der von Scho eller gezeichnetenStaberliade. Staber l : Wer da? Badian: Für das Vergnügen des Publicums lauter gute Freunde! Sta> berl: Pasfirt! Von S/s colorirten und getuschten Handzeichnungen besitze ich: „Ball.Salon zur Kettenbrücke",' — „DaS französische Theater im k. k. kleinen Re» doutensaale", dieses wie daö vorige be> zeichnet: 8c:b,o<?,Il6r äol. 18271 — „Die Serenade. Eini mit dem Herzenskronl Außi mit der Fanni! August 1837"; — „Dampf'Zeichnungö.Bureau" und „Luft. Landstraße". Ich sehe ihn noch lebendig vor mir, den kleinen spindeldürren Mann mit den vergilbten Gesichtszügm, in arm» licher Kleidung, mit fuchsrother Perrücke, wenn er, um sein Dasein zu fristen, zum Aerger Väuerle's seine aus der Mode gekommenen satirischen Bilder zum Kaufe ausbot. Kurze Zeit darnach war er. bald siebzig Jahre alt, gestorben. Er erscheint öfter Schöller (mit ö) geschrieben, er selbst schrieb sich mit getrenntem oe und erscheint auch auf allen Vildem so untN' schrieben. (Hllrmayr'6) Archiu für Geschichte, Sta> tistit, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) l«2l. Nr. 27 «, 2», S. 1UU. — Kntalo«e der Icihres'Auöstellunnen in der k, t. Akademie der bildenden Künste bei B>. Anna i» Wien l«°,)> MI», S, N, Nr. 2«; S, 12. Nr, 2«; 1822. S, u. Nr. 7, 13; S, l!1, Nr. 27; I«2«, S, 8, Nr, ii3. Schöller, Joseph Edler von (Arzt, geb< zu Windisch.Gratz in Steier» mark im Jahre 1736, gest. zu Gratz 21. Jänner 1836). Nach beendeten Gymnasial- und philosophischen Studien widmete er sich der Medicin und erlangte an der Wiener Hochschule die Doclor< würde. Nach seiner darauf erfolgten Rückkehr in die Heimat betrat er sofort ie Praxis, wurde 1787 landschaftlicher