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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Band 31
Seite - 96 -
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Schneller 96 Schoeller tun g 1834, im Feuilleton einer der Nummern zwischen dem 22. und 2S, September, Schoeller, Philipp Ritter von ( In . duftr iel ler, geb. zu D ü r e n in Rheinpreußen im Jahre 1797). Ein Ver- wandter des Alexander Ritter von Schoeller ss. d. S. 89^. Nach beende ten Studien widmete er sich dem Handeln geschäfte und, um in dieser Richtung eine höhere Ausbildung zu erlangen, machte er große Reisen in Belgien. Frankreich und England. In einer Audienz bei Kai> ser Franz im October 1818, während dessen Anwesenheit in Aachen zur Zeit des Aachener Kongresses, erhielt Phi> lipp S. die Concession, in Brunn eine große Tuchfabrik zu begründen, welche im Jahre 1820 unter der Firma „Ge- b rüder Schoeller" in's Leben trat und deren alleinige Zeitung er im Jahre 1823 übernahm. Die Fabrik, deren E» zeugnisse S. zu vervollkommnen unab- lässig bemüht war, steigerte sich zu immer größerer Bedeutung durch Benützung und Einführung der neuesten Grsindun» gen des In» und Auslandes, im Mani. pulaiions». wie Maschinenfache, durch sorgfältige Heranbildung geschickter ein> heimischer Kräfte, durch Erhaltung und Veredlung derselben, durch väterliche Sorgfalt und hilfreiche Unterstützung, welche den Arbeiterfamilien in schweren Zeiten und bei vorgekommenen Epide. mim geleistet wurden, und so gewann sie in verschiedenen Ausstellungen deö In. und Auslandes die ehrenvollsten Anerkennungen in schriftlichen Nelobun. gen und Ehrenpreisen. Insbesondere die Fabrication von hochfeinen, wollfärbigen und schwarzen Tuchen hat den ausge. zeichneten Ruf der Fabrik begründet. Sie betheiligte sich auf allen Ausstellun. gen; auf jener von Paris im Jahre 1881 war ihr Chef Phi l ipp S. Mitglied der Jury, daher von der Medaillenverihei. lung ausgeschlossen, in den anderen Aus» stellungen erhielt sie Preise, Ehrenmedail» len u. dgl. m. I n der Fabrik sind alle Zweige der Fabrication vertreten, in derselben arbeiteten (im Jahre 186?) 13 Satz-Spinnmaschinen, 80 mechanische und 130 Handstühle, auch befindet sich in derselben eine Appretur, mit allen nöthigen Hilfsmaschinen versehen, womit iährlich 80N0 Stücke zum größten Theile feinster-Sorte erzeugt werden. Während Ph i l i ppS . so den Ruf seiner Fabrik steigerte, nahm er aber auch sonst noch an der Förderung verschiedenartiger ge> meümütziger Interessen, insbesondere des Schulwesens, des Handels »lid der In« dustrie den eifrigsten Antheil. Besondere Aufmerksamkeit wendete er dem Export' Handel zu und ließ zu diesem Zwecke sei» nen Sohn Gustav Adolph die vorzüg. lichsten Handelsplätze der nordamerikani» schen Freistaaten besuchen, in Folge dessen sich wohl zunächst seinen Fabricaten viele neue Absatzcniellm erschlossen, die aber zum großen Theile auch der ganzen Brünner Industrie zu Gute kamen; ferner war Phi l ipp S. im Inhre 184» bei der Ausstellung in Wien als Jury thätig; in den Jahren 1849—1861 Ausschuß. Mitglied bei der Gemeindevertretung in Brunn, im Jahre 1848 Abgeordneter im mährischen Landtage, 1860 Mitglied des verstärkten österreichischen Reichsmthes. Seit dem Jahre 1826 ist S. auch Vor- steher der evangelischen Gemeinde. In Anerkennung seiner vielseitigen Verdienste, vornehmlich aber der bei der 3ondo> ner Weltausstellung errungenenZGrfolge, wurde S. mit kaiserlichem Cabinetschrei» ben vom 10. Februar 1863 mit dem Orden der eisernen Krone dritter Classe ausgezeichnet und ben Statuten deS Or> denS gemäß in den Ritterstand erhoben.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schnabel-Schrötter, Band 31
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schnabel-Schrötter
Band
31
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1876
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
402
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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