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Schonn, Aluis 99 Aluis
dem konnte. Auf einer im Jahre 1886
nach Ungarn unternommenen Reise wid>
mete er namentlich den Zigeunern, die
ihn vor Allem interesstrten, höhere Auf-
merksamkeit und es entstanden mehrere
interessante, das Zigeunerleben darstel-
lende Gemälde, deren auch weiter unten
noch Erwähnung geschieht. Der Künstler,
der fast alljährlich und mitunter längere
Kunstreisen unternimmt, lebt sonst und
arbeitet in Wien, wo erst in jüngster Zeit
(1878) sein „Volkstheater in Chioggia",
das sich in Berlin die goldene Medaille
geholt, allgemeine Anerkennung fand,
zugleich mit seiner „Fischerfamilie", einem
lebensvollen Bilde voll warmer Töne.
Der so gut unterrichtete Verfasser der
„Wiener Briefe" in der AugSburger
„Allgemeinen Zeitung", dem wir so viele
Aufschlüsse über das Wiener Kunst- und
Culturleben neuester Zeit verdanken, gibt
in seinem XVI. Wiener Briefe (1874,
Beilage Nr. 197) eine höchst anziehende
Schilderung von Schonn's an der Ecke
deS Schottenrings und Franz Joseph-
Quai's im fünften Stockwerke eines der
dortigen Paläste befindlichen Ateliers,
und wieder im I^II. Wiener Briefe (1878,
Beilage Nr. 271) Nachricht über einige
neuere Werke des Künstlers, deren letzte
durch ihr glühendes Culol'it, ja durch
wahre Farbenpracht sich zu ihrem Vor
theile von dem düsteren Tone der Bilder
auö seiner eisten Periode unterscheiden.
Das Leben eines Künstlers geht übri
gens in seinen Werken auf, daher folg!
hier eine Uebersicht derselben. Viele vor
Schönn'S Gemälden waren, und zwa>
die meisten, in den Monats-Ausstellun
gen des österreichischen Kunstuereins, abe'
auch in den Iahres-Ausstellungen in de
f. k. Akademie der bildenden Künste be
St. Anna, in den großen internationalen
Ausstellungen, welche alljährlich da Wiener Künstlerhaus veranstaltet, sowie
den permanenten Ausstellungen dieses
etzteren zu sehen, und wo es dem Her»
usgeber möglich, fügt er Preis und
egenwärtigen Bescher des Bildes bei.
üuch ist zu bemerken, daß die Gleich,
eit der Namen einzelner Bilder nichts
ueniger als auf Gleichheit der dar»
gestellten Objecte zu schließen gestatte.
Nur die Titel der Bilder fmd ähn»
, aber nicht ihr Gegenstand. Von
Schön n's Bildern swo ihre Aus.
ührung nicht besonders angegeben ist,
Ind darunter Oelbilder zu verstehen^
md ausgestellt gewesen im Jahre 1852:
,<Lin Nbrnd am Nil" (1000 si.); — „Pur-
rät eines Mannes ans Nublen" (30 fi.); —
„Porträt eines Jüngling« ans Berber";' —
„Name ans einem egiMschen Mmn" (80 fl.) I
— „Gine Familie nnz Esne", Aquarell»
kizze; — „Beduinen ans GberrgGten";—
„srlllllin ans einem egqptischen Harem" (80fl.)',
— „Parträt eine« Mannes ans'Kairo"', —
„Nanu cmZ GberenWe»", Zeichnung; —
Mann ans Arabien" ; — „Nninen des Gem-
pel« zn Gdkm in OkmMten", Aquarell
(30 st.), vom Kunstverein angek.; —
Nedninen an« der ^bischen Mi5te", Aqua»
rellskizze; — „Nie Eeiiiprlreste unn chmlio«
in GberegGten mit den Ernmmern der Stadt
llll", Aquarell (80 fl.); — „Gin Fellch
anZ VntereWten", Aquarell; — „Dessen
Veib", Aquarellskizze; — „Snni
ant dem Srlnuenmarkte i» ZillNtli in
ten" (130st.); — „Nie Aa!llL5r uan
(100 fi.). angek. von Erzherzog Ferdi-
nand Max; — „Gin schmiWlpteit'« nns
her Hegend bei Alt-Änssee", Aquarell (40 fl.);
— „Hirtenknllbe bei Zlt-Änzsec", Aquarell
(30 ft.); — „Gin Mlzknecht be! Zllt-MZsee",
Aquarell (40 fl.); — „stndmckopk". Oel-
bild (80 fi.); — „Nninen der Paläste des
Ämeiwsiliis III. in Geben" (Memnomum)
(100 fi.); — „NeirnniLleier ank dem Friedete
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Band 31
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schnabel-Schrötter
- Band
- 31
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1876
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon