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Scholl, Anton 103 Schön, Anton
schlofsemm Frieden kehrte S. zu seinen
Studien zurück, trat aber, als im Jahre
1799 der Krieg neuerdings ausbrach,
am 7. Juni als Cadet in daS schon
erwähnte Regiment Neugebauer, mit
welchem er in der Division des Feld
marschall-Lieutenants Hadik den Feld
zug in Graubündtm und in der Schweiz
mitmachte. Im Gefechte auf dem Grim
selberge in Ober-WalliS am 14. August
g. I . vertheidigte er als Unterofficier
mit einer Abtheilung von einigen und
zwanzig Mann ein Defilä auf der Rück»
feite des Berges so lange, bis die durch
einen schmalen Weg beengte schwache
Colonne einen bedeutenden Vorsprung
gewonnen hatte, dann erst trat er seinen
Rückzug an und rückte nach starkem Ver»
luste bei seuiem Regimente ein. Das in
diesem Fcldzuge bis auf eine kleine Schaar
aufgeriebene Regiment wurde neu errich»
tet und S. in Würdigung seines vo»
erwähnten tapferen Verhaltens mit Ueber»
gehung älterer Kameraden am 16. März
1890 zum Fähnrich befördert, in welcher
Eigenschaft er den Feldzug 1800 in Ita-
lien und später im Corps des Feidma»
fchall.Zieutenants Vukassovich in Süd»
tirol mitmachte. I n den darauffolgenden
Friedensjahren, in welchen er am t.Sep>
tember 1808 zum Unterlieutenant beför<
dert wurde, war S. von 1803 bis 1808
bei der Landesaufnahme in Tirol, dann
1806 und 1807 bei der Mappirung in
Salzburg und 1808 bei jener von Oester«
reich in Verwendung. Am 17. Jänner
1809 zum Oberlieutenant im Pionnier«
corps befördert und am 1. April b. I .
in gleicher Eigenschaft zum General«
Quartiermeisterstabe übersetzt und beim
zweiten Armeecorps eingetheilt, diente er
in demselben während des Feldzuges
1809. Nun erwarb er sich in einem Ge-
fechte nächst Linz am 17. Mai, wo er eine auö dem schwachen Bataillon des
Peterwardeiner Grenz > Regiments und
einer halben Compagnie Jäger zusam»
mengesetzte Abtheilung führte und, ver>
schiedene Angriffe des Feindes abweisend,
die für die Bewegung unserer Truppen
so wichtigen Desiläen von Hellmansöd
besetzte, so warme Anerkennung des Feld«
zeugmeisters Grafen Kolowrat, daß
er auf Befehl des Generals fortan immer
seine Eintheilung bei der Avantgarde
des Armeecorps behielt Daselbst erntete
er neue Anerkennung bei dem Rück»
marsche in der Schlacht bei Wagram für
seine geschickte Führung der Avantgarde
und wurde in Würdigung feiner Ver»
dienste am 26. Juli g. I . zum Haupt«
mann im General-Quartiermeisterstabe
befördert, in welchem er auch nach der
nach geschlossenem Frieden erfolgten Re-
duction verblieb. Im Jahre 1810 wurde
er bei der Mappirung in Oesterreich, im
1.181t im Kriegsarchive verwendet und
1812 zum Sous.Director in der Zeich»
nungsschule ernannt. Im Feldzuge des
Jahres 1813 bei der Armee in Italien
eingetheilt, errang er sich die höchste
militärische Auszeichnung, den Maria
Theresien-Orden. Im Anbeginne erhielt
er den Auftrag, das obere Ennsthal und
Salzkammergut in Vertheidigungsstand
zu setzen. Hierauf kam er zur Armee von
Innerösterreich, zur Brigade des Gene»
ral'Majors Stanissablevich, und
als dieses kleine Corps unter Befehl des
FeldmarschallHeutenants von Feuner
kam, wurde S. zu Letzterem commandlrt.
Die Vorrückung nach Tirol mit dieser
Brigade erfolgte sehr rasch. Nach der am
7. October mit Sturm genommenen
Mühlbacher Klause war der Weg in's
Südtirol offen. Der Feind wurde nun
ur Räumung deS Landes bis Trienr
gezwungen und in seine feste Position
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Band 31
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schnabel-Schrötter
- Band
- 31
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1876
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 402
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon