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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Band 32
Seite - 35 -
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Seite - 35 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Band 32

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Schubers Franz Schuberts Franz geworden und befreundete sich mit dem kunstfinnigen, mufikliebenden Jünglinge auf das Innigste; durch Schober vor» nehmlich vergrößerte sich später die Zahl seiner Bekannten und Freunde, welche öfter gesellige Zusammenkünfte, söge- nannte ,Schubertiaden", von denen wei» ter unten die Rede sein wird, bildeten und woran sich Namen vom besten Klänge betheiligten. Dazu gesellte sich noch die Bekanntschaft mit dem damals so beliebten Hofopern» und Liedersänger Johann Michael Vog l . welche, wie es scheint, eben Schober vermittelt hatte. Auch diese letztere fällt in das Jahr 1817. Schubert hatte bisher seine Lieder meist selbst vorgetragen. Dieß änderte sich nach Vogl 'S Bekanntschaft, der alsbald den hohen Werth Sch ubert'scher Ge- sänge erkannte und, da diese Lieder, von ihm vorgetragen, zu einer ungeahnten Bedeutung gelangten, ihn immer zu neuem Schaffen anregte. Man beurtheilt Vogl 's Einstuß auf Schubert's Talent verschieden. Bei dem ungleichen Alter Beider und bei dem etwas eigenthüm« lichen Naturell Vogl 's. daS bei seinem Formwesen zur Natürlichkeit Schubert's grell abstach, konnte es zwischen Beiden zu keinem eigentlich herzlichen Verkehre kommen. V o g l spielte Schuber t gegenüber immer den Protector. Dagegen wirft man ein, nichtsdestoweniger ist es Vog l , der Schubert'S reichen Lieder« quell stießen machte, da er ihn immer zu neuen Lieder.Compositionen anregte, wo- rauf man aber die Einwendung macht, daß Schubert in Folge dessen gerade in der Production von Liedern, und mit Rückficht aufVogl von Liedern kleinerer Art. aufging und zu größeren Werken gar nicht mehr Zeit fand. Sei dem. wie ihm wolle, ob Vog l dieß oder jenes an Schubert verschuldet, verschlagt wenig, wir. besitzen in Schubert'S Gesängen einen Liederhort, wie einen ahnlichen keine andere Nation aufzuweisen vermag und damit sollen wir uns begnügen. Der oberwähnte Franz v. Schober war es auch, der seinen Entschluß. Schubert auS der geisttödtenden Lage in deS Va- terS Schule herauszureißen, ausführte. Er bot ihm feine Wohnung an, wo er aber vorderhand nur ein halbeS Jahr blieb, da das von Schubert bewohnte Zimmer für Schober's Bruder, als dieser auf Urlaub nach Wien kam, ge« räumt werden mußte. Nun überfiedelte Schubert zu Mayrhofer, bei dem er zwei Jahre in Wohnung blieb, später erhielt er wieder bei Schob er Quartier. Einige Zeit lebte Schubert ohne alle Beschäftigung, rein seiner Kunst, denn zum Unterrichtertheilen konnte sich der rastlos Producirend» um so weniger ent» schließen, als er eben dadurch in seinem Schaffen beeinträchtigt worden wäre. Im Jahre 1818 wurde ihm aber von dem Wirthschaftsrathe deS Baron Hacket« berg, Unger, dem Vater der nachmals berühmt gewordenen Sängerin und FreundinLenau'S.Ung er«Sabatier, der Antrag gemacht, im Hause des Gra» fen Johann Eßterhäzy als Musik- lehrer einzutreten. Nachdem sich Schu» bert mit dem Grafen dahin verständigt, daß er im Winter in der Stadt, im Sommer aber auf dem Landgute Zelösz in Ungarn sein Musiklehramt ausüben werde, trat S. diesen neuen Dienst an, der ihm glücklicher Weise genug Muße zu seinen eigenen Arbeiten ließ. Die Familie des Grafen Johann bestand aus dessen Gemalin Rosa gebornen Gräfin Feste» tics und den Kindern Mar ie , Karo» line und Albert Johann. Der Graf, die Gräfin und die beiden Töchter waren musikalisch und liebten sehr die Musik. 3*
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schrötter-Schwicker, Band 32
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schrötter-Schwicker
Band
32
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1876
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
406
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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