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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Band 32
Seite - 140 -
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Schuh 140 Schuh Redewendungen eines gutmüthigen, l?» benSfrischen Humors und ergötzte seine Hörer nicht selten mit den geistvollen Aper^uS seines nie versiegenden Witzes. Seine ausgebreitete Belesenheit machte ihn zum strengsten Kritiker in der Sichtung des Materials. Im Gegensatze zu vielen Koryphäen der Neuzeit, war S. kein Ver« ächter der früheren Schule und hat immer die Forschungen der Alten hochgestellt und" dabei den verdienten Leistungen sei« ner Zeitgenossen die selbstbewußte Aner« kennung eines gleichberechtigten Mitkam» pfers als Tribut wissenschaftlicher Achtung entgegengebracht. Am Krankenbette war er Mensch; wie sicher er auch sein Instru» ment handhabte, er fühlte tief dabei mit, und nicht selten sank er nach vollbrachter Operation, bei welcher ihm oft fast der Athem versagte, erschöpft zusammen. Seinen Schülern widmete er freiwillig und ohne jegliche Ostentation väterliche Fürsorge, und erst, als er starb, wurden die vielen Wohlthaten bekannt, die er im Stillen geübt. Vollendeter Seelen« adel war der Urquell seines Lebens, die glänzendste Lichtseite seiner Genialität. Die Stärke seiner Seele beurkundete er. indem er die furchtbaren Anfälle eines schweren, langjährigen Leidens (l io äou- loursnx). gegen den seine Kunst ohn« mächtig gewesen, mit mannhafter Geduld ertrug, ohne seinen Lebensmuth brechen, seine schöpferische Thatkraft dadurch läh. men zu lassen. Trost suchte er in der Musik, die ihm in Tagen der Noth eine nährende Mutter gewesen, und ihm in jenen seines ärztlichen RuhmeS eine treue, seine liebste Freundin geblieben. Seine letzte Krankheit, die ihn plötzlich befiel, war von kurzer Dauer. Schon nach wem» gen Tagen war er ihr erlegen. Er hin» terließ eine Tochter, welche an den Pro- feffor der gerichtlichen Medicin. Dr. G y« lewsky, in Krakau verheirathet ist. Der an sich einfache Conduct wurde durch die großartige Menge der Theil» nehmer — über 10.000 Menschen — wahrhaft pomphaft. S. wurde in der Familiengruft zu Waldegg bestattet. Sein Biograph schildert ihn kurz: „in der Wissenschaft unermüdlicher Forscher, in der Beobachtung klarer Denker, als Arzt ein Wohlthäter, als Lehrer ein Meister, als Operateur ein Genie, als Mensch ein Charakter — das war Schuh". Sein Andenken ist an der Stätte seines Wir« kens, in einem der Höfe des Wiener all» gemeinen Krankenhauses, durch Errich- tung eines Denkmals, das seine ähnliche Büste trägt, für die Nachwelt verherrlicht. Presse (Wiener polit. Blatt) 1865. Nr. 360, im Feuilleton: „Der stille Winkel"; — die« selbe t870, Nr 360, im Feuilleton: „Eine Erinnerung an Franz Schuh", uon Dr. Heinr. Mitt ler. — Oesterreichischer Volks« und WirthschaftS-Kalender (Wien, gr. 8«.) Jahrg. 5867, auch im Separatab. drucke, betitelt: Oesterreichische Ehrenhalle. I I I . 1863 (Wien 1866, Ant. Schweiger u. Comp., gr. 8v) S. 53 Leider ist diese Rubrik im Kalender, welche I . Ritter v. Hoffin» ger seit 1863 bis 1869 mit so viel Geist, Verständniß und patriotischem Gefühl durch mehrere Jahre bearbeitet und dem österreichi« schen Biographen darin so reiches Material geboten hat, bald nach 1870 eingegangen). — Waldheim's Illustrirte Zeitung (Wien, kl. Fol.) Jahrg. 1662. S. 542 snach dieser zu Scheibbs 1805 geboren). — Ueber Land und Meer. Allgemeine illustrirte Zeitung (Stuttgart, Ed. Hallberger. kl. Fol.) XV. Bd. (1862), 1. Halbjahr. Nr. 16, S. 246 Da- selbst wird sein Geburtsort — wohl durch einen Druckfehler — Yos statt Ybbs genannt; auch wird irrig 1805 als sein Geburtsjahr, der 21. statt des 22. December 1865 als sein Sterbedatum bezeichnet). — Porträte. 1) Nn« terschrift: Professor Dr. Franz Schuh. Nach einer Photographie von F. Schultz. Holz- schnitt lauch in der obengenannten Wald» heim'schen Illustr. Zeitung); — 2) mit der irrigen Unterschrift: Joseph (statt Franz) Schuh, Professor der Medicin (Operateur)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schrötter-Schwicker, Band 32
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schrötter-Schwicker
Band
32
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1876
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
406
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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