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Schuhay 142 Schuhay
bei Cambroi am 6. August
1793; dann bei jenem auf den verschanz,
ten Mocmaler Wald am 17. August
d. I . , zu dessen Räumung er durch sein
trefflich bedientes Geschütz wesentlich bei«
trug und dadurch die Belagerung von
Le Quesnoy ermöglichte; beim Ueber'
gange des Reservecorps unter Feldzeug,
meister Wenzel Graf Col loredo über
die Sambre am 29. September d. I.. wo
Schuhay's gut placirte und wirksam
feuernde Batterien den Uebergang deS
Corps und dessen Vereinigung mit den
anderen CorpS ermöglichten; ferner,
nachdem der Uebergang bewerkstelligt
war, stellte er sich, ohne Befehl abzu»
warten, an die Spitze einer Batterie, mit
der er den Feind vollständig warf und
bis Maubeuge vordrang, welche Position
nun unsere Armee behauptete. Im Feld»
zuge des Jahres 1794 erscheint Schu«
hay's Name unter den Braven des
Tages: im April bei der Vorrückung der
combinirten Armee gegen Guise unter
persönlicher Führung des Kaisers Franz;
bald darauf bei Landrecy; im Mai bei
der abermaligen Vocrückung gegen Lilie;
dann am 22. Mai in der Schlacht bei
Tournay, wo er den Posten von Blaudin,
den der Feind bereits besetzt hatte, dem-
selben wieder abnahm, gegen einen drei»
maligen Angriff desselben Stand hielt
und ihm durch ein lebhaftes Kartätschen»
feuer vielen Schaden zufügte; in der
Schlacht bei FleuruS am 26., wo sein
Geschütz mörderisch wirkte, und beim An»
griffe der Franzosen auf Luttich arn
27. Juli. Schuhay commandirte da«
malS die Artillerie im Corps des Feld«
zeugmeisters 3atour. Der Feind hatte
bereits die Stadt und eine Vorstadt be«
fetzt. Nun führte S. freiwillig eine Dioi-
sion des Regiments Brechainville mit zwei
Geschützen vor. stürmte die Vorstadt, rich. tete dann seine Geschütze gegen die Stadt
und eröffnete sein Feuer. Schon hatte er
die ganze Bedienungsmannschaft bis auf
einen Mann verloren, da bediente er
selbst seine Geschütze und setzte den Feind
außer Stand. unS in unserer Stellung,
noch ferner zu beunruhigen. Im Treffen
bei Sprimont, am 29. September, wurde
S. verwundet, blieb aber bis zur Been-
digung desselben an der Seite des com»
mandirenden Generals, um dessen Be.
fehle auszuführen. Im Feldzuge des
Jahres 1793 wohnte S. als Artillerie-
Reservecommandant der Rheinarmee
mehreren Gefechten bei. Neue Lorbeern
pflückte er im Feldzuge des IahreS 1796.
im Armeecorps des Erzherzogs Kar l
eingetheilt; so zeichnete er sich in der
Schlacht bei Amberg (24. August) aus,
wo er zur Besitznahme des Eisenberges
mitwirkte, dann bei jener zu Würzburg
(3. September), wo sein gezieltes Feuer
dem Feinde große Verluste beibrachte.
Major Schuhay wurde nun über An»
empfehlung des Erzherzogs zum Oberst»
lieuienant befördert. Nunmehr focht S.
bei Emmendingen (19. October), ber
Schliengen (24. October) und bei der
Belagerung von Kehl, daS am 10. Jan»
ner 1797 siel. Nun folgte er dem Erz»
herzog zur Armee nach Italien. Nach der
Schlacht am Tagliamento am 16. März
1797 erhielt S. Befehl, die Reserve-
Artillerie über Tarvis nach Villach zu
führen. Der Geschützpark bestand aus
30 Geschützen und 200 Munitionskarren.
Der Feind, dauon in Kenntniß, bot AlleS
auf, sich desselben zu bemächtigen. Aber
Schuhay leistete Bewunderungswürdig
ges, als er denselben über Schluchten
und eisbedeckte Berge in Sicherheit
brachte. Nun wurde er zweiter Oberst
im 1. Regimente und nach dem Frieden
von Campoformio (17. October 1797)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schrötter-Schwicker, Band 32
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schrötter-Schwicker
- Band
- 32
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1876
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 406
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon