Seite - 5 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Bild der Seite - 5 -
Text der Seite - 5 -
Schwayenberg !
und Lene3ice (8l56 I.), Citoliby (7407 I.),
Novyhrad (232? I.). VrZooice und Obor
mit Veltez (2670 I.). Tou^etin (2380 I.).
Kornhaus (5653 I.). Iinonic mit Butowic
und Radlic (9000 I.). außerdem besitzt dieses
Majorat in Prag zwei Paläste, zwei Häuser
und mehrere Gärten; im Erzherzogthume
Niederösterreich zu Wien zwei Palais
und ein großeS Zinshaus; zu dem auf dem
Rennwege gelegenen Palais gehören über«
dieß 14 Joch Gartengrund, und bei Wien
das Gut Neuwaldegg; im Salzburgischen:
Schloß und Park Aigen; in Steiermart:
Murau (11.000 Joch), Fraucnburg (3790 I.),
GoppelSbach (1412 I.). Alle diese Besitzun«
gen befinden sich in einem fürstlichen, in
dem sprichwörtlich „schwarzcnberg'schen Zu«
stände", womit ein auf der höchsten land«
wirthschaftlichen Stufe befindlicher Betrieb
angedeutet ist. — Der Besitzstand des zwei«
ten, ungleich kleineren Majorats besteht aus
Worlik mit Myslin, öerveny, Ujezd und
Zwikow (l8.520 Joch). Sedlec (5520 I.).
Bukovany (l822 I.), Zaluzany (331 I.),
Zbenice (1313 I.), Horosedly (335 I.). Iou.
skov (223 I.). Cimelice (2526 I.). Varva>
zovsk (5312 I.), Tochovic (1562 I.), Stare
Sedlo (638 I.), drm Lehengut Slavkovice
(l99I.). Osov (44<0 I.), Osovec (187 I ) .
im Ganzen etwa 43.000 Joch. davon 11.694
Feld-, 2614 Au«, 221 Gartengrund, 2246
Weide, 23.414 Wald ; außerdem aus zwei Häu-.
sern in Prag und dem uon dem Fürsten Fried,
ri ch (dem Lanzlnechte) angekauften Gute Ma«
rienthal in Ungarn. Der GesammbGrund-
complex der fürstlich Schwärzend erg'schen
Güter in beiden Majoraten beträgt über
35l/, Quadratmeilen. Nach dem „Llovuik
n^uun>" (Bd. IX, S. 20ä) hätte er vor 1849
in Böhmen allein 75 Qu.»Meilen und also
den 13. Theil deS Königreichs betragen. —
Tbeils an den im Laufe der Jahrhunderte
allmälig angewachsenen, aber durch Kauf und
Verkauf oder sonst veränderten Grundbesitz
knüpfen sich verschiedene Würden und
Aemter, theils wurden andere durch die
Huld der Monarchen einzelnen Sproßen
mit dem Rechte der Vererbung verlieben.
Erkinger von Schwarzenberg (geb.
1362. gest. 1437) erscheint seit 10. August
1429 als der erste Freiherr von Schwär«
zenberg, Johann (Hl.) erhielt mit sei<
nen Brüdern Friedrich und Paul und
seinen Vettern Otto Heinrich Christoph
und Johann Verwich auf dem Reichs» tage zu Augsburg am 2l. Mai 1366 den
Reichsgrafenstand. Alle diese gehören
jedoch zu dem 164« erloschenen fränkisch«
hohenlandsberg'schen Hauptaste. Der Ste«
phansb erg'sche Hauptast führt den Grafen«
titel seit Adolph von Schwärzend erg.
dem Eroberer von Raab, dem der Kaiser für
sich und seine Nachkommenschaft im Jahre
1399 den Reichsgrafenstand verlieh.
Sein Enkel Johann Adolph erlangte am
14. Juli 1670 die Fürstenwürde mildem
Rechte der Erstgeburt, welches unter Fürst
Joseph Adam mit Diplom vom 8. De-
cember 1746 auf alle Familienglieder aus-
gedehnt wurde. Ueberdieß erlangte Georg
Ludwig Graf Sch. als Besitzer von Murau
am 9. Februar 1610, und der Graf, nachmals
Fürst Johann Adolph am S.April 1647
die steirische Landmannschaft; das
ungarische Indigenat erhielt Fürst I o«
hann Adolph im Jahre 1659; die Herr«
schaft Schwarzenberg in Franken wurde t6?l
zu einer gefürsteten Grafschaft erhoben und
seit 1674 hatte der Fürst Sch. im Reichsfür'
stenrathr Sh und Stimme; anläßlich der
Krönungsfeierlichkeiten zu Prag im Jahre
1723 wurde die Herrschaft Krumau zum Her-
zogthum erhoben und die Fürsten Schwär«
zenberg schreiben sich seit Adam Franz,
dem ersten Herzog, nun auch Herzoge von
Krumau; endlich wurde bei dem Um«
schwunge der politischen Verhältnisse im Kaiser»
staate mit ah. Handschreiben ääo. 13. April
1861 dem Fürsten Johann Adolph die
erbliche Reichsrathswürde verliehen. — Was
die rein persönlichen Auszeichnungen in Ver-
leihung des goldenen Vließes und des
Maria Theresien«Ordens betrifft, so
dürfte kaum eine zweite österreichische AdelS»
familie aufzuweisen sein, welche so viele
Vließ-Ritter zählt, wie jene der Schwär,
zenberg. Mit Georg Ludwig von der
erloschenen bayerischen Linie des hohenlanoS»
berg'schen Hauptstammes, dem der König von
Spanien das Vließ verlieh, hebt die Reihe
an und seht sich mit Johann Adolph,
Ferdinand Wilhelm Euseb, Adam
Franz. Joseph Adam Johann Nep.,
Johann Nepomuk. Joseph Johann,
Kar! Phi l ipp, Kar l Borromäus,
Edmund Leopold und Johann Adolph
Joseph/ dem jetzigen Chef des Hauses und
ersten Majorates, bis auf die Gegenwart fort.
— Das Maria Thercsienkreuz trugen drei
Schwarzenberge, der Fürst Felix, der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon