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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
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Seite - 6 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33

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Schwanenberg Schroarzenberg große, unvergeßliche Staatsmann in Oester» reichs schwerster Zeit. der Fürst Edmund, welcher es, wie Fürst Felix, sicli auf den Schlachtfeldern Italiens errang, und der Fürst Kar l . der Sieger bei Leipzig, welchem nach und nach alle drei Grade, das Ritter, Com» mandeur- und Großkrcuz, verliehen wurden. Die beiden Ersteren trugen nur das Klein- kreuz. — Was sonst die einzelnen Sproßen des Hauses betrifft, so begegnen wir ihnen im Rathe der Fürsten, auf dem Schlachtfelde, in den Hallen der Kirche oder sonst auf an< der '^n Gebieten menschlichen Wirkens, wo sie eine stattliche Neihe ausgezeichneter Männer bilden, deren Wirken von Geschlecht anf Geschlecht übergeht, an welche die Erinne- rung ein Gemeingut oer Nation ist. Neun Schwarzenberge: Johann (1460), Wi lhelm (I.) (1325). Erhard («3i6), Wi lhelm (II.) (1357). Albert (1564), Jacob (1563). Adolph (1600). Ferdi» nand Alois (ltt43), Friedrich Johann Nep. (1795), haben im Kampfe für die Interessen des Reiches und der Krone auf Schlachtfeldern verblutet. Andere wieder, glücklicherweise dem Schlachtengotte nicht ver< fallen, haben nichtsdestoweniger in ruhmvoll" ster Weise mit dem Schwerte ihren Namen in daS Buch der Geschichte gezeichnet, wir gedenken nur der Schwarz en berge, die auf den Ruf des KaiserS Friedrich I I I . , als er sie aufforderte, seinem Sohne in den rebellischen Niederlanden zu Hilfe zu eilen, sofort dem bedrängten Maximi l ian nach Brügge nacheilten und dort'die meuterischen Bürgerzüchtigten. Wir nennen dann Adolph, den Sieger bei Raab. Kar l , den Sieger bei Leipzig. Von Adolph ab strahlt der Glanz des Hauses Schwarzenberg immer glän, zendcrund herrlicher.—Nichtminderbedeutend, nicht minder hervorragend erscheinen diese mit einem seltenen Verwaltungstalente und einem Hroßes umfassenden Blicke begabten Fürsten im Rathe der Könige, Kaiser und Fürsten, welchen sie dienen. So sei vor Allen des Stamm, vaters derSchwarzenberge. Erkinge r's, dann seines Enkels Johann des Starken (-tlbuuus), gedacht, dieser, auf der Schwelle zweier aneinander grenzenden Culturperioden stehenden Gestalt genährt durch die Anschauung mittelalterlicher Staats formen und moderner Bildung, des treuen Begleiters Maiens. des letzten Ritters, des Rathes Kaisers Kar lV. , deS AutorS der Vaiube^zie» Ooustitlitio oi-ilniQUli«. dieser Grundlage der Oarolw», der Poet war und im regen Nerkehre auch mit den Berühmtheiten seiner Zeit stand; wir nennen noch den Premierminister am kur« brandenburgischen Hofe, Adam von Schwär» zenberg, eine hervorragende Erscheinung in der Alles, nur nicht das geistig Große nivelli- renden Zeit des dreißigjährigen Krieges; dann den edlen, hochsinnigen Johann Adolph den Freund des Erzherzogs Leopold Wil< Helm, den Vertrauten und Rathgeber des Kai> sers LeopoldI . und mit seinem Sohne F e r> dinand Wi lhe lm Euseb unvergeßlich durch sein Wirken, als im Jahre 1679 Wien von der fürchterlichen Pest heimgesucht wurde. Seit dem Fürsten Ferdinand Wilhelm Euseb, sechs Generationen hindurch, sind die Häupter des Geschlechtes: Adam Franz Karl. Io« seph Adam, Johann Nepomuk, Io< sephIohann und IohannAdolph nicht mehr im unmittelbaren Staatsdienste thätig. Sie behaupten immer eine hohe Stellung am kaiserlichen Hofe, sind bei Karl VI., Mar ia Theresia. Joseph I I . . Leo« pold I I . , Franz und Franz Joseph hochgeschätzt, wir finden sie ausnahmsweise bei besonderen diplomatischen Ehrensendun» gen, wie schon bemerkt, als Ritter des gol. denen Vließes, geheime Räthe, in Hofämtern als Hofmarschälle, Obersthofmeistei-, aber sie leben als große Grundbesitzer; ihre vorHerr» schende Wirksamkeit erstreckt sich auf die socia» len, staats» und volkswirthschaftlichen Inter» essen. Sie sind haushälterisch, vermehren durch weise Sparsamkeit ihr Vermögen; sie schätzen den Besitz nicht um des Besitzes willen, wohl aber wegen der Vortheile, die er gewahren kann.- Achtung, Ehre. Stellung. Sie machen ihn nutzbar für sich, das Volk. den Staat. Sie heben die Landwirthschaft, beleben Han» del und Verkehr, sie nehmen Theil an allen industriellen Unternehmungen, an allen hu< manistischen, wissenschaftlichen Tendenzen; sie stiften Schulen, Kirchen, unterstützen Pfar< reien, sammeln Bibliotheken, Gallerien, bauen Paläste. Um diese Wirksamkeit in vollem Maße zu würdigen, darf man nur die Herr« lichen Meierhöfe, Aecker, Waldungen in Böh. men kennen, die landwirthschaftliche Schule in Krumau, den Schwemmcanal, Schloß Roten« Hof, die zwei Paläste in Wien, die Biblio« theten, das Archiv in Wittingau, die Gemälde» Gallerte, die ornithologische Sammlung in Frauenberg u. s. w. Seit einem Jahrhundert etwa erblicken wir aber, und vornehmlich die Sproßen des zweiten Majorats, im Dienste
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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