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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
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Seite - 7 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33

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Schwar^enberg Schwarzenberg des Staates, aber dann auch in so hervor« ragender Weise thätig, daß ihre Namen un< vergeßlich bleiben in Oesterreichs Geschichte, Wir nennen nur die beiden Kar l , den als Feldherrn und im Fürstenrathe gleich großen Feldmarschall Kar l Phi l ipp und den Regenerator Siebenbürgens Kar l Bor« romäus, der die Leitung des Landes zu einer Zeit übernommen, als es von den Wunden eines gräßlichen Bürgerkrieges fast verblutend, völlig darniederlag. — Klein ist das Con« tingent, das die Schwärzender« der Kirche geliefert und wir haben nur zwei Männer zu verzeichnen, die als Kirchenfürsten dastehen, den im schönsten Mannesalter zu früh entrissenen Raaber Bischof Ernst, der, ein Freund der Kunst, auch in den Herzen der Armen sich Altäre gebaut, und den noch thätigen Cardinal und Prager Erzbischof Friedrich , dessen tiefe'theologische Bildung, dessen heiligen Eifer für die richtige Sache wir damals erkannten, als er auf dem letzten allgemeinen Concil wie ein Ritter des Gri» ste5 die Lanze einlegte für die gesunde Ver. nunft, und von dem wir, nachdem er sie wieder sinken ließ, sagen wollen: er ist eben auch nur ein Mensch. Was er selbst gethan, war immer noch edel und fürstlich, was Andere in seinem Namen thaten, trägt eben nur seinen Namen und ist nicht der Ausdruck seines erhabenen Geistes. — Auch auf den Gebieten der Literatur und Kunst be> gegnen wir den Namen dieses Hauses, wenn» gleich dieselben vereinzelt dastehen. Schon im t5. Jahrhundert ist es Johann, zube. nannt der Starke, der als Verfasser des Bam« berger Strafrechtes in der Geschichte des deutschen Rechtes eine bleibende Stelle be« Hauptet, aber auch sonst durch seine übrige literarische Thätigkeit bemerkenswerth erscheint und einen ganz interessanten Stoff für einen literansch«culturgeschichtlichen Essai böte. — Sein Sohn Christoph soll den Protestan. tismuS nicht nur mit dem Schwerte, sondern auch mit Schriften bekämpft, sich sogar zwi< schen dem heller denkenden Vater und dem streng religiösen Sohne eine theologische Con» troverse entsponnen haben, welche in eigenen Sireitschriften geführt wurde und endlich zwischen Beiden der religiöse Zwiespalt zu «inem förmlichen Familienhader ausgeartet .sein. der den Sohn veranlaßte, seine Heimat zu verlassen und am Hofe Wilhelm's IV. von Bayern ein neues Heim zu suchen. — I n der wetteren Ahnenreihe des Schwär« z enb erg'schen Hauses ist eine unmittelbare Betheiligung an der Literatur eben nicht wahrnehmbar, wenn auch das Familienarchw manche Handschrift bergen mag, die auf den regen Antheil für Wissenschaft schließen läßt, wie denn sogar eine noch vorhandene Ueber» setzung ausgewählter Briefe Seneca's von der Fürstin Ernestine, der Gattin deS letzten Fürsten Eggenberg, dafür zeugt. Hingegen begegnen wir in unserer Zeit dem NamenSchwarzenberg, wenngleich unter der eigenthümlichen Maske eines „deutschen Lanzknechts"., auf dem Felde der Literatur und präsentirt er sich auf demselben als eine ganz eigenartige, vorherrschend freilich solda» tische Natur, die aber immer liebenswürdig, geistvoll, im hohen Grade anregend und stetS bescheiden bleibt, wenn er gleich über einen geistigen Fond gebietet, womit ein halbes Dutzend unserer heutigen Ltteratur«Ameis<!'.« lowen viei Staub aufwirbeln würde. — Bekannt ist es endlich, daß der heutige Chef des Hauses, der greise Fürst Johann Adolph, auf land- und volkswirthschaft- lichem Gebiete als tüchtiger anerkannter Fach» mann eine gewandte Feder führt. — Schon Eingangs dieser Uebersicht, als von den Er« Werbungen des Hauses Schwärzender^ die Rede war, wurde bemerkt, daß auch da5 Geschlecht Schwarzenberg lslix nu!.n sei. Werfen wir einen Blick auf die Frauen dieses Hauses, so finden wir. daß dieselben ebenso aus den ersten Familien deH Reiches stammen, wie daß die Töchter in die ersten hineinheiratheten, und ein nur flüchtiger Blick auf die Stammtafeln weist uns — vor allem den seltenen Fall keiner Mesalliance — und die Namen der Fürsten- und Grafenhäuser: Abe'nsberg, Arenberg, Baden.Ba. den, B ibra. Brehenheim, Dietrich« stein, Eggenberg, Erbach, Fürsten» bcrg, Fugger, Liechtenstein, Lobko» wi'tz, Metternich, Nesselrode, Oet< ringen, Reuß«Plauen, Schönburg, Starhemberg, Sternberg, Su l z , Thurn, Windisch»Grätz u. s. w. Unter den Frauen selbst finden wir Gestalten, aus« gezeichnet durch Gottesfurcht, Hochsinn und alle jene Frauentugenden., welche eben dem Weibe seinen eigentlichen, unantastbaren Werth verleihen. So nennen wir beispiels. . weise auS den Frauen der früheren Zeit Otto Heinrich'S Grafen Sch. dritte Ge« malin Ioachima, eine geborne Novo Castro, die im Rufe der Heiligkeit gestorben.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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