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Schwanenberg Schwarzenberg
14l8 gestorben, heirathete Erkinger zum
andern Male Varöar« von Abensßerg, wodurch
Erkinger in verwandtschaftliche Verhältniss«
zu Kaiser S ig ismund trat. B a r b a r a's
Vater Iodok von AbenSberg hatte näm
lich eine Schwester Elisabeth, welche an
Hermann Grafen von C i l l i vermalt und
die Mutter der Gemalin des Kaisers Sigis»
- mund war. Erkinge r hatte im Laufe der
Jahre einen ansehnlichen Besitzstand erwor.
den. I m Jahre 142U kaufte er von den
Herren von Vestenberg und AbenSberg
die große Herrschaft Schwarzenberg am
Stcigerwald, welche nun mit dem altväter
lichen Schlosse Stephansberg und dem von
dem Bischöfe Johannes von Würzburg
4435 gekauften Schlosse und Amte Hohen,
landsberg den Grundstock seines und des
späteren S chrva rz enb e rg'schen Besitzes bil
dete. Betreffs dieses Besitzes hatte Erkinger
für seine Kinder aus beiden Ehen bestimmte
Anordnungen getroffen, wodurch schon da
mals die Theilung in die späteren zwei Haupt-
linien des Hauses, in die Stephans,
'belgische (nachmals niederländische) und
in die Hoh en landsbergi sch e (fränkische)
vorbereitet wurde. Erk inger bestimmte
nämlich Stephansberg mit den dazu gedöri,
gen Besitzungen für seine Kinder auS erster
Ehe, Schwarzenberg aber mit seinen Adneren
für seine Kinder aus zweiter Ehe. Dazu
tam noch, daß im Jahre 1429 Erkinger
seinen ganzen Besitz: Schwarzenberg, nebst
Trimberg, Werneck. Edenhausen. Gerolzhofen,
Stephansberg dem Reiche zum Lehen antrug
uno er mit seiner ganzen ehelichen Descen«
denz am St. Laurenztage von Kaiser S ig is .
mund auf das Oberstjägeramt des StifteS
Würzburg mit Zustimmung der Stände des
Neiches zu einem „rechten Frei» und Panier«
Herrn im Reiche und Herzogthum Franken"
erhoben wurde. Dadurch erlangte er Sitz
und Stimme auf den Reichstagen und die
anderen, damals üblichen Adelsvorrechte, wie
^enes: roth zu siegeln u. dgl. m. Mit dieser
Zeit beginnt auch die Scheidung der Familie
Seinsheim in die Seinsheim und die
Schwarzenderg, denn schon Erkin«
ger's Söhne nannten sich nunmehr immer
Schwarzenberg und es trat die Wappen«
änderung ein. Die Schwarzenberg be»
dielten nämlich die drei S ei n sh e i m'schen
blauen und weißen Pfahle bei. fügten aber zum
Unterschiede einen vierten Pfahl hinzu. Er-
kinger starb, 73 Jahre alt. von seiner zwei« ten Gemalin Barbara um 11 Jahre über»-
lebt, und ruht mit ihr und seiner ersten Frau in
der Karthause zu Astheim. Aus beiden Ehen
hinterließ er 14 Kinder, welche aus der
Stammtafel ersichtlich sind. Michael aus
der ersten stiftete die ältere, die Stephans«
bergische, S ig is mund aus der zweiten
die hohenlandsdergische (fränkische) Linie. —
16. Grkinger (III.) von Sch. (gest. i5ltt).
von der älteren Stephansbergischen Linie;,
der ältere Sohn Michael's von Sch. und
Margarethen's von Hütten urtd im
eigentlichen Sinne des Wortes Stammvater
der niederländischen, heute fürstlichen Linie
des Hauses Schw a rz en b e rg. Er war
Rath des Kaisers Max imi l ian I . und
bekleidete in Civil« und Kriegsdiensten die
ersten Stellen. Mit seinem kaiserlichen Ge-
bieter zog er in die Niederlande und schuf
sich dort sein neues Heim, wozu wohl seine
Heirath mit der Tochter eines der ersten
Granden des Landes, mit Apossonia Gräfin
von der VarK, verwitweten Freiin von Pa5
lant, die nächste Veranlassung gegeben haben
mochte. Wie eine Quelle, Ioh. Iac. von
Weingarten in seinem „Fürstenspiegel"^
berichtet, wäre es Erkinger gewesen, dem
Max im i l i an seine Befreiung aus der Ge<
walt der niederländischen Aufrührer vornehm»
lich zu verdanken hatte. Er ki n g er und seine
Gemalin, welche ihn um zehn Jahre über»
lebte, ruhen zu Mecheln in. der Pfarrkirche
zu Wittem. — 17. Grnestine Fürstin Sch.
(geb. zu Brüssel im Jahre 1649, gest. 3. April
1719). eine Tochter des Fürsten, Johann
Adolph aus dessen Ehe mit Mar ia I u«
stina Gräfin Starhemberg. Durch Für»
stin Ernestine wuchs dem Hause Schwär»
zenberg ein namhafter Gütercompler zu.
Ernestine hatte sich im Jahre l666, da»
mals 1? Jahre alt. mit dem Fürsten Johann
Christian von Eggenberg, Besitzer des Herzog«
thu ms Krumau in Böhmen und mehrerer
Herrschaften in Ober» und Niederösterreich,
in Steirrmark und Kram, vermalt. Das
fürstliche Ehepaar residirte in Krumau, aber
Fürstin Ernestine hatte ihrem Gatten keine
Kinder geschenkt. Da nun Fürst Johann.
Christian volles Verfügungsrecht über seine
Güter hatte, machte er seine Gattin Erne-
stine mit Testament vom Jahre 1696 und
Codicill vom Jahre 1710 zur Universalerbin
seines ganzen Vermögens und lebensläng-
lichen Nutznießerin des Herzogthums Krumau
sammt Appertinentien und anderer Allodv
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon