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Schwartend erg. 2l Schwar^ enberg
fürstlichen Linie; ein Sohn des Fürsten Io<
hann Nepomuk l^S. 82^z aus dessen Ehe
mit Mar ia Eleonore Fürstin Oett in-
gen-Walle'rstein. Der Fürst diente im
8. Uhlanen-Regimente. damals Joseph Fürst
Lobkcwitz, und hatte sich bereits im Jahre
1793 durch seine Tapferkeit hervorgethan. Im
Feldzuge des Jahres l795, bei der Bercnnung
des feindlichen Lagers bei Mannheim, welche
der General der Cavallerie Graf Wurmser
am 18. Ortober hatte vornehmen lassen, be»
fand sich unter den zahlreichen Opfern des Re-
giments, welches zuletzt das feindliche Lager er«
obert, auch der tüdtlich verwundete 2ljährige
Fürst Friedrich, der einer Schußwunde in den
Unterleib erhalten hatte. Ut'ber sein väterliches
Erbtheil verfügte der
sterbende Plinz zu Gunsten
desjenigen aus semer Familie, „der ein würdi»
ger Sohn seiner Eltern und Großelttun. sich
dein Kril'gerstande widmet und verspricht, ein
rechtschaffener Mann zu werden". Die Leiche
des gefallenen Punzen wurde im Jahre 1804
in der katholischen Kirche zu Weinheim im
Baden'schen, wohin der verwundete Fürst ge-
bracht worden und seiner Wunde erlagen war,,
beigesetzt. Sein Bruder Joseph Ioh. Nep.
hat ihm dort ein Mausoleum errichtet. Fried-
rich's Bruder ist auch der berühmte Sieger
von Leipzig. Fürst Kar l Ph i l ipp sS. 94).
l (Thürheim. Andreas Graf) Die Reiter.
Regimenter der k. k. österreichischen Armee
(Wien 1L63, Oeitler. gr. 8°.) m . Band:
Die Uhlanen, S. 186.) — 26. Georg Lud-
wig Graf Sch. (geb. 24. December 1586,
gest. 21. Juli 1646), von der älteren baye,
rischen Linie; ein Sohn Christo pH's (H.)
aus dessen Ehe mit Anna Kärgl von
Fürth. Georg Ludwig diente bereits in
jungen Jahren am Hofe des Erzherzogs F e r»
dinand von Steiermark, nachmaligen Kai«
srrs Ferdinand I I , , der dem Jünglinge in
seltenem Maße srin Wohlwollen zuwandte.
So begleitete G eorg 3 udw ig . erst 19 Jahre
alt, den Freiherrn und kaiserlichen Oberhof.
Meister Hanns Ulrich von Eggenberg als
Grsandten nach Madrid. Nachmals unter»
nahm er noch mehrere Reisen durch Frank«
reich, die Niederlande und Italien. Nun
diente er als Kämmerer, dann Rath und ^
Oberststallmeister den Erzherzogen Ferdi«
nand und Kar l . Mit 26 Jahren, 1612,
übernimmt er schon diplomatische Missionen
nach Breslau an den dortigen Bischof, nach
Polen an König S ig ismund und an den
Pfalzgrafen von Neu bürg; im Jahre 1616 an die Fürsten der katholischen Ligä um Bei<
stand argen die mit den Türken und Griechen
verbündett'N Vl'nenanrr. Als 1l»lk der drei»
ßigjährigr Krieg ausbrach, lebte Geor.', Lud»
wig alle Greuel und Drangsale dnies furcht»
baren Krieges fast bis an dessen Ende mit,
und war in dieser Zeit auf verschiedenen Mis«
sionen und in anderen Dienstcn thätig. Der
Kaiser schickte ihn nach England, um nnt
Jacob I., dem Schwiegervater des Winter«
königs Friedrich ron der Pfal;, zu unter,
handeln. Wichtig war seine Sendung nach
Brüssel, wobei er. um die Kosten derselben
zu bestreiten, den Schmuck seiner Gattin
verpfänden mußte. Bei der Sendung nach
Brüssel nalt es das innigste Emoerständniß
mit Sp.nncn, die Entwaffnung Dänemarks
und Nnschädlichinacliung Ma n n s fe l d's, drr
eine Verbindung mit drm stebenbürgischen
Fürsten Bethlen Gabor suchte; die Unter,
drückung des holländischen Handelsmonopols
die Gewinnung eines Hafens am baltischen
Meere, überhaupt die Niederherstellung des
kaiserlichen Ansehens im Nolden und die Wir»
derbelebung des Handels nach Indien. als
dem Eldorado allen Reichthums. Georg
Ludwig ist es, welcher im Vereine mit
Ulrich von Eggenberg dem Kaiser den
Plan zur Gründung einer deutschen Kriegs»
und Handelsflotte unter gemeinsanirr deutscher
Flagge und mit den kaiserlichen Farben in
Antrag brachte. Der Plan kam damals leider
nicht zur Ausführung, aber zweihundert Jahre
später empfing das größte Kriegsschiff der
kaiserlichen Marine den Namen „Schwarzen,
berg". Adolph Berg er in seiner Schrift über
Fel i r Fürst zu Schwarzenberg (Leipzig
1852, Spamer. 8<>.) gedenkt S. ?l) in einer
Anmerkung eines Aufsatzes im „Oesterrei,
chischen Militär-Kalender" 1330. worin er
Georg Ludwig's Gutachten über diesen
Gegenstand dem authentischen Terte nach
mittheilt. Herausgeber dieses Lexikons hat
vergebens im genannten Kalender nach diesem
Aufsätze gesucht. Bisher hatte Georg Lud«
wig als Staatsmann in friedlichen Missionen
dem Kaiser seine Treue und seine Talente
erprobt, nun wollte er im Waffendienste sei»
nen Mann- stellen und dat 1631 um das
Generalat gegen die türkischen Grenzen im
WaraSdiner Gebiete. Er erhielt es und be»
währte sich in diesem Amte so, daßKheven«
hi.ller in seinen Ferdinandeischcn Annalen
von ihm schreibt: „Seine Untergebenen dal.
ten ihn für einen Vater, der Türke für einen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon