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Sch w artend erg 33
schall und übertrug ihm das Commando über
daS kaiserliche Heer in Friesland, wv cr gr^en
den in Friesland eingefallenen Herzoa von
Geldern erfolgreich kämpfte und dem Kaiser !
d'e Provinz zurückeroberte. Bei der Belage, !
rung von Steinwigk (Stainweak) in Fries !
land hauchte Wi lhelm seine Heldenseele aus. i
Seinen Namen pflanzte Wilhelm (II.) fort
ssiehe d. Folg.), der gleich seinem Vater, und
wie später sein Sohn Ao olph, auf dein Felde
dcr Ebre verblutete. ^Reil ly (Fianz Io.
bann Joseph). Mizzira, Biographien der^
berühmtesten Feldherrn Oesterreichs u. s. w. !
(Wien «813. 40.) S. 74.) — 54. Wilhelm
Graf Sch. (geb. im Jahre I3 l1 , nach An»
deren 1317. gest. 2, Jänner 1332). Stifter
der älteren bayerischen Linie, ein Sohn (ihri,
stophs (I.) aus dessen erster Ebe mit Eva
von Mont for t , stand zuerst in H^bsburgi«
schen Diensten und war Kammerrath deS
Erzherzogs Ferdinand in Innsbruck; nach.
dein im Jahre 1438 erfolgten Ableben seines
Vaters Ch ristoph .erbte er dessen Oberhof'
marschallamt in Bayern. Mit seiner Ge«
malinMaria Anna von Egg, welche sich
nach seinem Ableben mit AbundiuS von
Schlik wieder vermalte, pflanzte er seine
Linie fort. welche mit dem Grafen Georg
Ludwig im Jahre 1646 erlosch, worauf
der Besitz dieser Linie durch Erbe an seinen
Vetter Johann Adolph von der nieder,
ländischen Linie, nachmaligen Fürsten
Schwarzenberg, überging. — 33. W i l -
helm (lll.) von Sch. (gest. zu St. Quentin
im Jahre 4337). Von der niederländischen
Linie ist ein Sohn des Zu Stainwegk in
Friesland vor dem Feinde gebliebenen Nil«
Helm's (!.), aus dessen Ehe mitKatha«
r ing Freiin von Nesselro 0 e. Wi lhe lm,
welcher das Waffenhandwerk erwählt, diente
in verschiedenen Kriegen, welche Kaiser KarlV.
geführt, vornehmlich in den spanisch-frcmzöst'
schcn. Nach erfolgtem Frieden hatte Sch. die
kurkölnische Statthalterei jenseits des Rheins
bekleidet. Als nach Phi l ipp's II. Regie,
rungsantritt der Krieg von Neuem entbrannte,
zieht Wi lhelm als „oberster (General.)
Lieutenant über alle Bünde der niederländi«
schen Ordonnanzen" und als Oberster der von
ihm selbst am Rhein geworbenen 1000 deut-
schen Reiter in den Krieg und dem Feinde
entgegen, aber in der großen Schlacht bei
St. Quentin im Jahre 1337. in welcher er
angesichts beider Heere große Beweise seiner
Tapferkeit gibt, erreicht den Spcoßen des
v, Nu r, b 5m. bi^r. ?>?r'kon. XXXI I l. ^E edlen Hauses ein frischer fröhlicher Soldaten'
tod. Von seiner Gattin Anna van der
Harf f hinterließ er nur einen Sohn
Adolph, den Halden von Raab, und es
ergab sich der seltene ruhmreiche Fall, daß
Großvater, Vater und ssnkel den Tod auf
dem Schlachtfeld.' fanden. Von dieser He!<
dentrias stammt das noch heut blühende
Fürstengeschlecht der S ch warz e nb erg e. —
36. Wilhelm Balthasar Freiherr zu
Sch wa rz rnborg (geb. 138l», gest. 1639).
In meiner S^mmlunq von Bildnissen befin-
det sich eineö mit folgender Unterschrift:
Wi lhelm Bal thasar, Freyherr zu
Sch warzen-I derg und Hohenlands«
(dazwischen das Wappen) berg :c. Ist ge-
boren 1380 I gestorben H." 1639 den 23. Aug
Peter Sch:k üsl. Ioh. Schweißer sculp5ir.
(4".). über welches ich weder in Quellen
noch Stammtafeln irgend eine Nachricht finde.
Ich möckte ihn, zur älteren oder jüngeren
bayerischen Linie gehörig, als einen Enkel
Wi lhe lm's oder Otto Heinrich's an-
sehen, wenn er nicht zu den westfricsischrn
Schwarzenbergen gehört, die sich auch
anmaßend „von H 0 he nl and s b erg" schrei«
ben. — 37. Wolfgang Jacob Graf (geb.
1560. gest. 1610. n. A. 1618). Von dem
jüngeren bayerischenZweigedes fränkisch>huhen-
lands'bergischen Hauptastes. Zu dem schon bei
seinem VaierOttu H ein ri ch ^S. 31, Nr. 49H
Gesagten, sei noch hinzugefügt, daß das schon
unter seinem Vater bestehende und von ihm
sorgfältig überwachte Schwärzender fische
Archiv — so führte Graf Otto Heinrich,
wenn er sich von seiner Burg enlfernie. die
Schlüssel zu dem Thurme, in welchem das
Archiv aufbewahrt war, immer bei sich —
unter W ol fg a n g Jacob einen großen Zu«
wachs von Acten erhielt; sie stammten vor<
nehmlich von den Processen her, welche Graf
Wol fgang Jacob mit den stammverwand»
ten Seinsheimen zu führen hatte. Wolf»
gang Jacob ist es auch, der durch Auf»
siellung einer neuen Gerichtsordnung die
Zehnte und Halsgerichte seiner Grafschaft
gründlich reformirtk. Nachdem im Jahre 1607
das alte Schloß Schwarzenberg abge-
brannt, hatte Graf Wolfgang Jacob
den berüh!nt?n Augsburger Baumeister Elias
Ho l l kommen und nach dessen Entwürfen
und Plänen das Schloß neu aufbauen lassen.
Auch sei hier noch bemerkt, daß Graf W 0 I f»
gang Jacob Graf von Schwärzender«
in Werken über Kupferstichkunde genannt
r. 14 Sept. 1576,) 3
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Band 33
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Schwarzenberg-Seidl
- Band
- 33
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1877
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon