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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Seite - 44 -
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Seite - 44 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33

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) Felix 44 währte imr zehn Tage. Auf einem eng» lisä'en Postdampfer kehrte der Fürst nach Europa zurück, verweilte im Auftrage seines Chefs längere Zeit in Madrid und Lissabon, wo er die Ankunft Don Mi- sz uel's abwarten sollte, den der Staats» kan;ler Metternich für den Thron Portugals ausersehen hatte. In Lissabon erfuhr der Fürst den Haß jener Partei, welche sich den Prinzen Don Miguel nicht aufdringen lassen wollte; er machte sich nach Pöbelsitte iü Sleinwürfen Luft, die glücklicherweise nicht trafen. Endlich traf Don Miguel am 22. Februar 1828 in Lissabon ein und legte am 26. Februar d. I . den Eid auf die Ver- fassung vor den versammelten Cortes ad. Mit diesem Staatsacte hatte die Mission des Fürsten Felix ihr Ende erreicht. Er hatte nun seine Bestimmung als Gesandt. schafts.Cavalier bei der kais. Gesandt- schaft am Hofe von St< James erhalten, wohin ihn eine englische Fregatte noch im Mär; g. I . brachte. Seinen Aufend halt in London bezeichnet sein Biograph als den eigentlichen Beginn der prakti- schen Studien des angehenden Staats. lnannes, als den Moment der tieferen Einweihung in die Mysterien der höhnen europaischen Politik. Gewiß war auch England die geeignete Statte, den Werth und inneren Gehalt freiheitlicher Insti- tutionen zu prüfen, geschichtliche Probleme der Gegenwart und Zukunft ernstem Nachdenken zu unterziehen, vor allem Anderen aber eine ohne Beispiel da« stehende Erscheinung in's Auge zu fassen, nämlich die glückliche Vereinigung von Revolution und Verjährung, Fortschritt und Stabilität, Energie der Jugend und Majestät des unvordenklichen Alterthums. Auch war der Fürst zu einer Zeit nach England gekommen, in welcher im briti« schen Verfassungsleben wichtige Dinge ) Felix vorgingen, es bereitete sich nämlich jener Uebergang von der seit den Achtziger- Jahren vorwaltenden torystischen Starr» heit zu den von Wighs begünstigten Reformen-Ideen der Neuzeit vor. deren erster Sieg die Emancipation der irischen Katholiken war. In der Zeit seines Lon- doner Aufenthaltes spielt sich ein Ereig« niß ab, das uns einen tiefen Blick in die Seele des Fürsten thun läßt und das für die schönste Zeit seines Lebens einen nach' haltigen und fast düsteren Eindruck ge> übt hat. Der Fürst, bisher in seinen Beziehungen zu der Frauenwelt, wie Baron Helfer t treffend bemerkt, durch eine gewisse Freigeisterei der Leidenschaft gekennzeichnet, hatte sich mit immer stär« kcren Banden in ein ernstes Verhältniß verwickelt, das eine Zeit hindurch das Glück, aber nur zu bald das Unglück seiner schönsten Lebensjahre werden sollte. Von, dem Geiste und der Anmuth eiuer der schönsten damaligen Frauen Albions, von Lady El lenbor ough, einer Toch» ier des Admirals Digby, hingerissen, blieb die Neigung des Fürsten von Seite der Dame, die sich an der Seite ihres Gemals nichts weniger denn glücklich fühlte, nicht unerwiedert, und schlug end« l'lch in Letzterer zu so lohen Flammen auf, daß. als der Fürst im Herbste 1829 seine bisherige Stellung bei der Londoner Botschaft mit einer am Hofe von Ver» sailles vertauschte, ihm die Lady auf das Festland nachfolgte. Die Sache machte begreiflicher Weise nicht nur in den Krei« sen der ki^ko 1i5e, sondern im Publicum überhaupt großes Aufsehen und wurde, als gar noch die Hilft der Gerichte auf« geboten wurde, geradezu peinlich. Der Vorgang traf den Fürsten zutiefst in's Herz. Sein damaliger Zustand und selbst der in den nächstfolgenden Jahren war ein bedauerlicher und, wie Personen auS
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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