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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Seite - 48 -
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Seite - 48 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Band 33

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Schwärzender^ Felix reichsten Rathgeber, welche den König ab hielten, seinem Volke die gewünschten Con- cesfionen ^u macden, und so bildete sich im Ganzen eine Abneigung gegen ihn, wozu er persönlich keine Veranlassung gege» ben. Daselbst traf er auch mit dem Kaiser Nikolaus zusammen, als derselbe im Winter 1846 auf Befucb sciner Gemalin dahin kam, da diese auf Rath der Aerzte längere Zeit im milden Klima des Südens zubringen mußte. Der Kaiser hatte, so sagte man, anläßlich deS Vorfalles im I . 4826 mitTrubetzkoj. in den Fürst S. ohno alles eigene Verschulden verwickelt worden war, ein Vorurtheil gegen den Fürsten bewahrt, das nun, als er in nähere, so zu sagen freundschaftliche Be« ziehungen zu dem Fürsten trat. vollends wich. Da erfolgte die Erhebung des Car- dinals Mastai Ferret t i auf den päpstlichen Stuhl, und nun wurde Schw arzenb erg's Stellung in Neapel immer unerquicklicher. Im Herbste 4846 war er nach Wien gereist, um Metter- nich persönlich Bericht zu erstatten über den Stand der Dinge im Süden. Kur; zuvor hatte er nock den für Oesterreich so günstigen, am 4. Juli 1846 abge« schlossmen Handels» und Schifffahrts« vertrag mit Sicilien zu Stande gebracht. Im Winter 1347 kehrte er auf seinen Posten nach Neapel zurück. Dort wurde ihm der Verkehr mit dem Fürsten Sci l la . welcher die Leitung der aus- wärtigen Angelegenheiten über sich hatte, nach und nach so peinlich, daß der Fürst dem Könige rundweg erklärte: „Se. Ma» jestät geruhe entweder zu gestatten, daß er. S chwarzenberg, unmittelbar aller- höchst ihm, so oft es die Geschälte mit fick brächten, Vortrag erstatte oder für diesen Zweck irgend einen anderen Mit» telSmann zu bestimmen". So standen die Dinge, als der Mailänder Cigarrenkra» 8 Schrvanenberg, Felix wall den Reigen der Bewegungen in Italien eröffnete, die allm5lig in eine vollständige Revolution aufloderten. Auch in Neapel hatte die Fortschrittspartei ihre Action begonnen und der Fürst Fel ix, der längst als Gegner aller frei« heillichen Institutionen galt. mußte nur zu bald die Stimmung erfahren, die gegen ihn die herrschende war. Am 23. März 4848 zogen mehrere Tausend junge Leute, ohne daß die Nationalgarde und anderes Militär sie an diesem lange voraus verkündeten Vorhaben hinderten, vor das österreichische Gesandtschafts» Hotel, rissen das österreichische Wappen herunter, schleppten es auf den I^r^o äantg. Oktai-ina, wo Reisigbündel auf. gehäuft waren, und verbrannten den Doppeladler, dem sie die Köpfe abge« .hauen hatten, unter lautem Jubel. Die Adlerköpfe wurden der lombardischen Für« stin Be lgioj oso von einer Deputation überreicht und unter Absingung von Frei- heitsliedern von der im Salon der Fürstin befindlichen Gesellschaft verbrannt. Das österreichische Consulatswappen wurde gleichfalls beschimpft und bis zur Un» kenntlichkeit zerkratzt. Noch an demselben Abend reichte der Fürst eine, am folgen« den Morgen eine zweite Beschwerdeschrift ein, Genugthuung für diese Verletzung des Völkerrechts verlangend. Der Ton dieser Noten, von einer Schärfe und Ent« scbiedenheit, wie sie durch den Anlaß geboten waren, hatte zunächst die Auf. merksamkeit bei der Wahl des rechten Mannes im entscheidenden Augenblicke auf den energischen Staatsmann gelenkt. Der inister-Staatssecretär Fürst Car io t i beantwortete das Schreiben des Fürsten am 27. März. sprach die tiefste Mißbilli- gung der Regierung über den unseligen Vorgang aus und versprach, „mit Ver« gnügen jede sich darbietende Gelegenheit
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Band 33
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Schwarzenberg-Seidl
Band
33
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1877
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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